Chuwi bringt mit dem iLife A6 Beetles ein Update seines erfolgreichen Volumenmodells A4 respektive dessen Nachfolgers A4S. Der Chaossauger wurde nicht nur optisch überarbeitet. Eine längere Laufzeit, eine intelligentere Navigation als auch kürzere Ladezeiten sollen maßgebliche Schwachpunkte früherer Versionen beseitigen. Für ca. 200 Euro steht der Roboter in typischen Chinashops zum Verkauf. Reichen die Maßnahmen Chuwis, um den A6 fit zu machen im Kampf um weitere Marktanteile mit Mitbewerbern?
Inhaltsverzeichnis
Neuer Beetles in schickem Design
iLifes Produktportfolio wächst und gedeiht. Nach Veröffentlichung verschiedener Upgrades bereits bestehender Modellreihen fehlte zuletzt lediglich ein überarbeiteter Roboter der hauseigenen A-Serie, um das Sortiment an intelligenten Staubsauger- und Wischrobotern zu komplettieren. Chuwi bzw. dessen Mutterkonzern Shenzhen Zhi Nuo Yi Technology Ltd wirbt mit seiner Hausmarke iLife Smart für qualitativ hochwertige, zuverlässige sowie effiziente Produkte. Dem chinesischen Konzern erwächst in jüngster Zeit aus verschiedenen Richtungen erhebliche Konkurrenz, mit Xiaomi als ehemaligem Startup verstärkt auch im heimischen Markt. Der Druck auf die Kernmarke iLife macht alljährliche Produktupdates nötig, welche sich an den technischen Neuerungen und evolutionären Weiterentwicklungen anderer Hersteller messen lassen müssen. Dabei kann das Robotikunternehmen auf viele Jahre Erfahrung zurückblicken. Im Vergleich zu Neato, iRobot, Samsung oder LG setzt iLife noch immer auf Endgeräte ohne Instrumente zur optischen Raumerfassung. Angesichts der Fortschritte durch moderne Laser-Einheiten und Kameramodule scheint der eingeschlagene Weg wenig zeitgemäß, eröffnet jedoch die Möglichkeit, in einem Preissegment aktiv und erfolgreich zu sein, welches durch die genannten und andere nahmhafte Hersteller sträflich vernachlässigt wird. Kein anderes Unternehmen bietet im Bereich zwischen 125 und 250 Euro so viele unterschiedliche Modelle an, die aufgrund ihrer Materialanmutung und Fertigungsqualität gegenüber Produkten anderer (Auftrags)Fertiger derart überlegen wirken. Entscheidend ist, dass auch nach über einem Jahrzehnt Entwicklungszeit das Zufallsprinzip als Navigationslogik noch lange nicht ausgedient hat und sich bei Zutreffen bestimmter Faktoren durchaus mit planvoll navigierenden Robotern messen lassen kann. Welche Stärken und Schwächen den iLife A6 Beetles letztendlich ausmachen, wie er sich in Bezug auf Handhabung und Reinigungsqualität schlägt und, für welche Haushalte der Nachfolger des Volumenmodells A4 geeignet ist, für welche hingegen nicht, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Überblick
Im Folgenden wird der Staubsaugerroboter hinsichtlich seiner Stärken und Schwächen Schritt für Schritt analysiert und beschrieben. Diese Einschätzungen wurden unter dem Gebot der Objektivität verfasst, enthalten möglicherweise zudem subjektive Eindrücke. Des Weiteren beziehen sich diese Erfahrungswerte auf lediglich ein Exemplar des Modells, basieren ausschließlich auf dem mehrwöchigen Betrieb im Haushalt des Autors, welcher sich in Größe, Ausstattung, Wahl des Bodenbelags, der Raumaufteilung usw. mitunter stark von dem anderer InteressentInnen unterscheidet. Dies gilt es beim Lesen der nächsten Abschnitte unbedingt zu bedenken.
Bestellung & Versand
iLifes neuester Spross wird im Gegensatz zu seinen Vorläufern, welche aufgrund des mangelnden Herstellersupports den Weg nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz ausschließlich über vorrangig chinesische Onlinehändler fanden, hierzulande von namhaften Onlineshops vertrieben. Dies führt einerseits zu einem höheren Endpreis, andererseits zum vertrauten Garantieschutz über 24 Monate. Ein Vertriebspartner offeriert den A6 gar inkl. einer üppigen Erweiterung der Garantiefrist auf insgesamt 5 Jahre und sorgt so im Vergleich zu nur unwesentlich günstigeren Angeboten seitens Shops wie Gearbest und Co. für jene Sicherheit, nach welchen sich mancher bzw. manche Xiaomi-BesitzerIn sehnen dürfte. Ein Kauf bei einem der nahmhaften europäischen Versandhäuser ist allein schon aufgrund des gebotenen Käuferschutzes im Schadensfall empfehlenswert. iLife forciert im Gegensatz zum direkten Konkurrenten Xiaomi die Eroberung des weltweiten Marktes mit Nachdruck, ist aktuell in über 30 Ländern tätig. Ein passendes Angebot in nahezu jedem euopäischen Länäder drüfte daher auf ejden fAll dabei sein. Den zahlreichen Lockangeboten seitens chinesischer Onlinehändler wie Gearbest, lightinthebox oder aliexpress sollten Sie daher im eigenen Interesse widerstehen, da diese bei Defekt eine Einsendung nach China verlangen, der Transport von Gütern mit integriertem Akku per Luftfracht Mehrkosten und -arbeit nach sich zieht sowie die Reparaturzeiten im Schadensfall inkl. Hin- und Rückversand auf einen bis anderthalb Monate anwachsen. Der Nachfolger der beiden äußerst erfolgreichen Modelle A4 und A4S wartet wie alle Roboter der A-Serie mit einer maximalen Gebläseleistung von 1000 Pascal auf. Verglichen mit heutigen Topmodellen gilt dies als unterste Leistungsgrenze, um überhaupt einen positiven Effekt beim täglichen Reinigen insbesondere auf Teppichbereichen und gefliesten Oberflächen zu erzielen. Ob die gebotene Leistung für eigene Ansprüche wirklich genügt, sollte primär an den Faktoren Haushaltsgröße und Bodenbeschaffenheit fest gemacht werden. Insbesondere auf Teppich weist der A6 im Vergleich zu Xiaomis Roboter trotz geänderter Hauptbürste deutliche Schwächen auf. Dennoch scheint der iLife A6 Beetles eine Überlegung wert.
Verpackung & Lieferumfang
Der Roboter wird, sicher verstaut in einer stabilen Kartonage in einer ansprechenden, funktionalen und auch auf den zweiten Blick relativ sicheren Verpackung geliefert. Der eigentliche Staubsauger lagert in einem Pappgehäuse mehr oder minder erschütterungssicher, eingewickelt in Folie. Neben dem Serviceroboter befinden sich eine Ladestation samt ca. 1,8 Meter langem europäischen Steckernetzteil, ein zusätzlicher Filter sowie ein Satz Seitenbürsten als auch eine Extraktor-Hauptbürste, eine Fernbedienung zum Steuern des Roboters samt zweier AAA-Batterien, eine Virtual Wall inkl. zusätzlicher Batterien, ein Werkzeug zur Reinigung und Entfernung von Mensch- und Tierhaar, zu guter Letzt eine Bedienungsanleitung im Lieferumfang. Nach Auspacken der Einzelteile ist das Inbetriebnehmen des Roboters wie schon bei den Vorgängern innerhalb kürzester Zeit erledigt. Neu ist die Absperr- oder Ausgrenzungslösung, wie sie bislang nur bei Geräten von iRobot verfügbar war. iLife hat sich entgegen des Marktrends für diese Lösung entschieden. Der A6 besitzt daher noch immer keine entsprechenden Sensoren zur Erkennung von Magnetband. Nichts desto trotz lassen sich über die Virtual Wall, welche anwenderfreundlich beschriftet ist, sich an der Oberseite ein- und ausschalten lässt und nur geringfügig streut, kleinere Bereiche wie Spielecken von Kleinkindern, ganze Räume oder Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände mit geringstem Aufwand vor dem Befahren durch den Staubsauger sichern. Ein Ausstattungsmerkmal, das man bis dato bei allen anderen bisherigen Modellen des Herstellers schmerzlich vermisst haben dürfte. Die Integration kommt überraschend, vor allem angesichts des moderaten Endpreises. Wer hingegen die Absperrung per Magnetband präferiert, sollte einen Blick auf den Xiaomi Mi Vacuum Robot werfen.
Optik & Haptik
Der iLife A6 ist in umlaufendem Schwarz gehalten, die Oberseite glänzt in Klarglasoptik, zeigt sich bis dato wenig anfällig für Kratzer und Schrammen. Der Roboter wirkt hochwertiger als das Volumenmodell A4. Die Verarbeitung ist dem Preis mehr als angemessen. Die verwendeten Kunststoffe fühlen sich wertig an, nichts wirkt fragil, alles passt. Der Schmutzfangbehälter rastet zuverlässig ein, sitzt fest im Gerät, lässt sich leicht entnehmen. Einziger Nachteil der Hochglanzoptik des Roboters: Durch die klavierlackartige Beschaffenheit der verwendeten Materialien zeigen sich die Ober- und Gehäuseseiten des Roboters elektrostatisch, ziehen Staub geradezu an. Zudem besteht zumindest für die umlaufenden Kunststoffteile die Wahrscheinlichkeit erster Schrammen und Kratzer bereits nach kurzer Betriebszeit. Selbstklebende Filzstreifen, auch passend in der Farbe Schwarz erhältlich, wären eine Möglichkeit, um nicht nur den Roboter, sondern auch die Einrichtung vor Beschädigungen zu schützen. Dankenswerterweise ist zumindest die Unterseite des Staubsaugerroboters in mattem, schwarzem Polymer gehalten, wirkt hierdurch robust und stabil. Während die Optik auf ganzer Linie zusagt, zeigt sich die Haptik durchdacht und praktikabel. Etwas ungewohnt: Am Roboter fehlt auch beim neuen Topmodell ein Display, welches den bzw. die NutzerIn über die aktuellen Reinigungsvorgänge informiert, die Timerprogrammierung am Gerät selbst ermöglicht oder Fehlermeldungen visualisiert. Diese Aufgabe erfüllt im Gegensatz zu anderen Geräten, welche bei Ermangelung von Bedienknöpfen per App komfortabel konfiguriert werden können, bei iLife Robotern wie dem A6 die anwenderfreundliche Fernbedienung, nun in der Farbe Weiß gehalten. An ihr können Schaltzeiten für die tägliche Reinigung erstellt, die Saugstufe gewechselt oder der Roboter bequem manuell zum Zielort seines Einsatzes manövriert werden. Dass hierfür keine Netzwerkverbindung benötigt wird, keine App installiert und gewartet werden muss, BrillenträgerInnen keine Probleme beim Erkennen der viel zu kleinen Schrift auf dem nicht vorhandenen Display am Roboter haben dürften, sondern alle diese Optionen nutzerfreundlich über die Fernbedienung vornehmen können, sehe ich als einen klaren Vorteil. Einzig Zusatzfunktionen wie eine Steuerung von unterwegs oder eine Kartenansicht innerhalb der App entfallen, stünden in Ermangelung einer visuellen Raumerfassung per Laserlicht oder Kameramodul aber ohnehin nicht zur Verfügung. BesitzerInnen eines iLife A4 oder A4S Beetles dürften sich über den Umstand freuen, mit der alten als auch der neuen Fernbedienung alle A-Modelle gleichermaßen steuern zu können. Leider hat der Hersteller auch beim A6 keinen Griff vorgesehen, um den Roboter bspw. zwischen einzelnen Stockwerken oder zum Reinigen an eine andere Stelle zu transportieren. Marktbeherrschende Konkurrenten wie Neato oder iRobot sind hier einen Schritt weiter. Der Verzicht auf einen solchen scheint den geringen Gehäusemaßen des Roboters geschuldet. Mit beiden Händen gefasst, lässt sich der neue Beetles dank des geringen Gewichts von 2500 Gramm dennoch einfach aufnehmen und weg tragen. Nur auf ein Abschalten vor dem Anheben sollte geachtet werden, falls dieser sich mitten in einer Reinigung befindet. Bei mehreren Testversuchen schaltete der A6 nicht ab. Überraschenderweise registrierte auch das neue Topmodell der A-Serie trotz angebrachter Absturzsensoren in dieser Situation nicht sofort, dass es angehoben worden war. Radantriebe, Haupt- und Seitenbürsten blieben eingeschaltet und drehten sich munter weiter.
Schmutzbehälter
Der aus transparentem Kunststoff bestehende Schmutzbehälter lässt bereits bei Hochheben Einblicke auf den Füllstand zu, kann nach rückseitiger Entnahme einfach entleert werden. Im Vergleich zur Handhabung teurerer Roboter weist dieser eine große Öffnung an der Seite zum Saugschacht auf. Hier sollte beim Entnehmen darauf geachtet werden, dass eingesaugter Schmutz nicht herausfallen kann. Der Schmutzbehälter ist einfach und zugleich stabil gehalten, so auch die Arretierung des Filters. Alles wirkt wie bereits beim Vorgänger ausgefeilt und für den täglichen Einsatz gedacht und erprobt. Vor allem die Entleerung dürfte bei diesem Modell äußerst einfach und zeitschonend von der Hand gehen. Dazu lässt sich der Behälter über Scharniere komplett aufklappen. Allerdings ist die Auslassöffnung im Gegensatz zum früheren Modell A4 nicht groß genug, um das Behälterinnere mit einem handelsüblichen Staubsauger auszusaugen. Dies kann jedoch nach Entnahme der drei Filterebenen über die gut zugängliche Filterklappe erfolgen. Hiernach ist es ein Kinderspiel, die Inhalte zu entsorgen, auch ein Absaugen des Vorfilters gestaltet sich überzeugend simpel. iLife hat an der ausgefeilten Handhabung der A-Serie Gott sei Dank nichts geändert. Da kein Gebläsemotor im Schmutzbehälter sitzt, dürfte ein entsprechendes Ersatzteil sehr günstig nachzukaufen sein. Der Filtereinsatz befindet sich an der Oberseite des Behälters, wird geschützt von einem unter fließendem Wasser abwaschbaren Vor- oder Grobfilter, über dem eine Gaze gröbere Staubpartikel vom eigentlichen Feinfiltereinsatz fern hält. Eine äußerst sinnvolle Anordnung, da sowohl Gaze als auch Grobfilter unter Wasser gereinigt werden können. Die Filterfläche des Feinfilters besteht letztlich aus einem Gewebe, wie wir es auch von anderen Robotern kennen. Die Reinigung des Roboters gelingt somit in wenigen Minuten und zeigt sich gegenüber teureren Robotern sehr durchdacht. Umlaufende Gummidichtungen an der Rückseite des Saugkanals, an den Filtereinsätzen sowie die zuverlässige Arretierung sichern den Behälter staubdicht im Chassis und lösen diesen erst nach festem Knopfdruck auf den entsprechenden Auslöser. Beim Reinigen wird schnell deutlich: Aufgrund der Integration des Grobfilters gelangt an den eigentlichen Feinfilter des A6 kaum Schmutz. Dies verlängert die Nutzungsdauer auf mindestens 4 Monate, je nach Beanspruchung. Entsprechender Ersatz ist zu einem sehr günstigen Preis im Komfortpack über etwaige Onlineshops erhältlich. Da die Modelle A4, A4S und A6 auf demselben Chassis aufbauen, passen die Feinfilter des jeweiligen Roboters auch in die Filteraufnahmen der anderen Modelle. Hier sollten Sie über den Preis und die Beschaffenheit der Filtereinsatzes eine Entscheidung treffen. Es sind gleichfalls HEPA-Filter erhältlich. Ein derartiger Kauf dürfte sich insbesondere für AllergikerInnen schnell bezahlt machen.
Pflege und Wartung
Über die Geräteoberseite zugänglich ist der eine, zentral angeordnete Bedienknopf namens Auto (Start, Pausieren und Abbruch des Reinigungsvorgangs), inkl. integrierter Hinweis-LED, welche über den Akkustand und den Status des Roboters informiert. Seitlich gut erreichbar befindet sich des Weiteren die Ein-Aus-Schaltwippe, welche den A6 bei Bedarf komplett abschaltet und so Akkukapazität sparen hilft, beispielsweise bei längerer Abwesenheit, dem Gerätetransport und/oder seltener Nutzung. Wenige Sekunden nach dem Einschalten steht der Roboter für anstehende Reinigungsvorgänge zur Verfügung. Auch das Laden funktionierte bislang tadellos in ausgeschaltetem Zustand. Nach Positionieren des Geräts auf den Ladekontakten der Station schaltete sich dieser vorübergehend wieder ein und visualisierte den Ladevorgang mittels der Hinweis-LED auf der Oberseite. Die rechts und links an der Unterseite gelagerten dreigliedrigen, deutlich erkennbar beschrifteten Seitenbürsten sind mit besonders langen Borsten ausgestattet, welche es erlauben, auch in Ecken und bei über die Fernbedienung angewählter Kantenreinigung Schmutzpartikel zum Saugkanal sowie der großvolumigen Extraktorbürste (geschlossene Gummiwalze mit erhabenem Profil) zu geleiten. Letztere weist feine Lamellen auf, die v-artig über die gesamte Rolle verlaufen und stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem A4S und A4 dar. Einen derartigen Bürstenaufbau kennt man bis dato einzig von der 900er-Serie iRobots, allerdings ist das gummiartige Material dieser deutlich härter als das des A6. Durch ihre umlaufenden Lamellenbesatz zeigt sich die Hauptbürste auch auf Teppich sehr effektiv. Das Einlegen und Herausnehmen gelingt dank des gut zu bedienenden Bürstenkäfigs sowie der sinnvollen Arretierung auf Antriebs- und Lagerseite ohne größere Schwierigkeiten, ein Vertauschen der beiden Seiten ist aufgrund des unterschiedlichen Aufbaus unmöglich. Das Reinigen dieser als auch der Bürstenschale mittels Staubsauger und/oder feuchtem Tuch geht ebenso einfach von der Hand. Weiterer Vorteil: Derartige Walzen sorgen für eine Maximierung des Unterdrucks im Bereich der Saugfläche und verhindern zudem ein Umwickeln durch lange Haare, welche sich vorrangig um Bürste, Borsten oder Lager wickeln und für allmählichen Verschleiß sorgen. Zum Leidwesen vieler iLife A4 oder A4S BesitzerInnen passt die Extraktorbürste des A6 nicht in den A4. Zwar scheinen Länge und Dicke gleich, doch die beidseitigen Aufnahmen stimmen nicht mit denen des neueren Staubsaugers überein. Dieser Hauptbürstentyp hat sich im Alltag und vor allem auf Teppichflächen als vorteilhaft gegenüber Borsten- und Kombibürsten (Lamellen + Borsten) gezeigt. Mittels eines Kreuzschlitzschraubendrehers lassen sich ferner die beiden Seitenbürsten einfach tauschen und können im Zubehörhandel für kleines Geld erworben werden. Auffällig ist auch in Bezug auf den Unterboden des A6 Beetles die Neigung des verwendeten Materials zur statischen Aufladung. Ein Reinigen insbesondere der Infrarotsensorfläche an der Front als auch an der Unterseite (insgesamt drei Absturzsensoren im vorderen Bereich) sollte regelmäßig erfolgen, um die Navigation des Roboters durch Fusseln, Flusen, Staubablagerungen oder Teppichfasern nicht zu beeinträchtigen.
Hardware & Software
Die Ladestation des Roboters wurde überarbeitet, sie wirkt nun zeitgemäß schick. Durch ihr geringes Gewicht von gerade einmal ca. 300 Gramm, ausgestattet an der Unterseite mit 4 kleinen, verklebten Streifen im vorderen und hinteren Bereich, welche ein Verrutschen der schmalen Basis bei An- oder Vorbeifahrt verhindern sollen, empfiehlt sich eine Fixierung mittels doppelseitigem Klebeband am endgültigen Aufstellungsort des Roboters über die Unterseite der Basisstation (Klebestreifen mittig mehrlagig). So kann die Ladestation auch nach mehrmaligem Anfahren nicht verschoben werden, was die Wahrscheinlichkeit des Roboters, diese nach erfolgreichem Reinigungsprozess nicht mehr wiederzufinden, nachhaltig ausschließt. Die Basis ist einfach gestaltet, in schlichtem Schwarzweiß gehalten, durch ihre Hochglanzoptik bedingt empfänglich für Schrammen, Abnutzungserscheinungen und Staub. Die Ladekontakte befinden sich entgegen der typischen D-Saugermodelle auf dem Boden der Station. Es sollte bei täglichem Betrieb darauf geachtet werden, dass sowohl die beiden Kontaktflächen der Basis als auch diejenigen an der Unterseite des Roboters stets sauber gehalten werden. Der An- und Abdockvorgang des A6 erfordert im Vergleich bspw. zum Neato Botvac D5 Connected wesentlich mehr Präzision, auch aufgrund der geringen Kontaktfläche. Dementsprechend höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass durch einfache Verschmutzung ein Andockvorgang abgebrochen werden muss und der Roboter hierdurch nicht erfolgreich laden kann. Ein Andocken kann wie bei anderen Modellen auch nur dann erfolgen, wenn die Basis am Stromnetz angeschlossen ist. Nutzer, welche eine Zeitschaltuhr verwenden, sollten sicherstellen, dass zur Zeit der Reinigung die Ladestation in jedem Fall mit Strom versorgt wird, da ansonsten der Roboter diese nicht finden würde. Dank Infrarottechnik erfolgt das Andocken im Regelfall äußerst zuverlässig, entgegen seiner Rivalen jedoch vorwärts, nicht rückwärts wie bei typischen D-Saugern. Die Basisstation des A6 kann dank des gleich dimensionierten Steckernetzteils (19 Volt, max. 0,8 Ampere) als auch der passenden Position der beiden Ladekontakte gleichfalls für die Modelle A4 und A4S verwendet werden, um diese aufzuladen.
Grundsätzliches
Einmal angedockt, lädt der Roboter den Akku zu 100% Prozent auf, insofern Strom anliegt. Kann das Gerät die Ladestation nicht erreichen, gibt es einen kurzen akustischen Hinweis von sich und die Status-LED leuchtet in der Farbe Rot. Ein Nachvollziehen dieser ist mangels zugehöriger App-Funktion ausschließlich am Gerät möglich. Ein Blick in das übersichtliche Handbuch gewährt gleichfalls Einblick in das Problem. Der Roboter signalisiert gleichfalls Komplikationen während des Reinigungsvorgangs, bspw. beim Einsaugen von größeren Gegenständen (Kleidung, Kabel, hochflorige oder leichte Teppiche, Teppichfransen usw.), welche die Extraktorbürste blockieren, bei Steckenbleiben unter Möbelstücken oder Hängenbleiben auf Türschwellen. Eine Möglichkeit zur Aktualisierung der Firmware besteht auch beim Modell A6 nicht. Mangels WLAN-Anbindung und Vorhandensein eines USB-Ports am Roboter kann das Navigationsverhalten des iLife im Nachhinein nicht optimiert werden. Während des Aufladens pulsiert die LED des Auto-Knopfes je nach Füllstand rötlich bis grünlich, nach Erreichen der vollen Akkukapazität zeigt diese ein durchgehend grünes Leuchten. Die verbleibende Akkukapazität des Roboters wird hierüber auch während des Reinigungsvorgangs signalisiert, grün steht für einen voll aufgeladenen Akku, orangerot für einen teilentladenen und/oder leeren Akku.
Bedienung
Der Staubsaugerroboter kennt insgesamt zwei Betriebszustände. In der Phase nach dem Andocken lädt der Roboter bis zum Erreichen der vollständigen Kapazität, wechselt anschließend in den Modus der Erhaltungsladung und verbraucht hiernach sehr moderate ca. x,x Watt pro Stunde, welche angesichts der fehlenden WLAN-Funktion vertretbar erscheinen. Auch nach 24 Stunden steht der Roboter timergesteuert, über die Fernbedienung oder durch Drücken des Auto-Knopfes jederzeit zur Reinigung bereit. Der iLife kann einige Tage ohne Zugang zum Stromnetz überdauern, ohne nachgeladen werden zu müssen. Auf fehlende bzw. unterbrochene Stromzufuhr weist der Roboter mindestens einmalig mittels eines Audiosignals sowie durch Hinweis über die Status-LED hin, fährt sich anschließend in den Ruhemodus. Per Druck auf die seitlich angebrachte Ein-Aus-Schaltwippe lässt sich das Gerät bei Bedarf auch komplett ausschalten. Einer längeren Nichtnutzung steht somit nichts im Wege.
Navigation
An der navigatorischen Intelligenz hat iLife Optimierungen vorgenommen, dennoch zeigt sich diese im Vergleich zum höherpreisigen Mitbewerberfeld planlos, zufallsbestimmt, zumindest auf den ersten Blick. Über die mitgelieferte Fernbedienung stehen dem bzw. der NutzerIn mehrere Programme zur Auswahl: Spot-, Flächen- und Kantenreinigung. Während planvoll arbeitende Roboter wie Vorwerks VR200, Neatos D5 oder iRobots 980 gezielt den eigenen Haushalt in kleinere Abschnitte unterteilen, anschließend in aller Regel erst die Kantenbereiche, dann die abgesteckte Fläche befahren und diesen Vorgang für jeden einzelnen Abschnitt wiederholen, muss beim A6 im Vorhinein der Reinigung manuell eine Auswahl getroffen werden. Erst Kante, dann Fläche oder umgekehrt – das Chaosprinzip, nach dem der A6 arbeitet, lässt einen kombinierten Modus leider nicht zu. In Engstellen, beim Treffen auf Tisch- und Stuhlbeine, Möbelfüße oder anderweitige Einrichtungsgegenstände zeigt sich die ganze Problematik der vorgeblichen Willkür, welche zwar ebenfalls durch Algorithmen beeinflusst wird, ein systematisches Reinigen größerer Räume jedoch schmerzlich vermissen lässt. Chaosprinzip bedeutet beim A6 wie bereits bei den Vorgängern das stoische Wechseln der Richtung nach Auftreffen auf einen Gegenstand bzw. ein Hindernis. Dieses erfolgt in einem ca. 90-Grad-Winkel zur zuvor eingeschlagenen Fahrtrichtung über die rechte Seite. Insbesondere in Bereichen um und unter Tischen und Sitzgruppen offenbaren sich die Nachteile eines Chaossaugers. Anstatt derlei Flächen Schritt für Schritt, Bahn für Bahn zu säubern, fährt der Roboter wiederholt kreuz und quer hin und her, ohne dass auch nur in Ansätzen eine Systematik erkennbar wäre. Während planvoll navigierende, über eine visuelle Einrichtung zur Raumerfassung verfügende Geräte Hindernisse in engen Radien umfahren, sucht der A6 zwar ebenfalls die Konturen eines Möbelstücks und umfährt diese kreisförmig, doch weitläufiger als ein iRobot 9xx oder Xiaomi Mi Vacuum Robot. Wiederkehrend wechselt er nach Umfahren des mittels Infrarot georteten Gegenstands einfach die Richtung. Das Erkennen bzw. Orten von dünneren Stuhl- und Tischbeinen fällt dem Roboter auffällig schwer, davon betroffen sind beispielsweise Stativfüße einer Fotoleuchte. Derart im Zickzack umherfahrend gelangt der A6 schlussendlich nach etlichen Minuten bis in die hintersten Winkel eines Raumes, die Wahrscheinlichkeit ist dennoch gegeben, dass kleinere Bereiche ausgelassen und auch bei mehrwöchiger Fahrt nicht gereinigt werden, andere Stellen wiederum mehrfach befahren wurden. Eine Navigation auf größeren Flächen mit unterschiedlichen Räumen, Fußbodenbelägen und Einrichtungsgegenständen scheint angesichts dieser Schwächen schwierig. Dennoch gelang dem A6 bei jedem Einsatz der Wechsel in andere Räume, er ließ bis dato keinen einzigen aus. Mit wechselnden Lichtverhältnissen hat der iLife mangels optischer Instrumente keinerlei Probleme.
Je nach Wahl des Reinigungsmodus (Fläche, Spot, Rand) fährt der iLife solange im Raum oder ausschließlich an den Kanten entlang, bis er auf eine Türöffnung oder einen Durchgang trifft. Wird sein Wirken nicht manuell per Befehl über die Fernbedienung beendet, indem der Beetles zur Basis zurück geschickt oder der aktuelle Reinigungsprozess abgebrochen wird, saugt er bis zum Erreichen der minimalen Akkukapazität. Hiernach sucht der Roboter die Station auf, um zu laden, setzt hiernach die Reinigung jedoch nicht an der letztbefahrenen Stelle fort. Auch an dieser Stelle bieten planvoll arbeitende Staubsaugerroboter dank ihrer visuellen Raumerfassung wie beispielsweise der Xiaomi Vorteile, indem diese einen einmal begonnenen Vorgang in er Regel erfolgreich fortführen. Dieser Umstand sorgt bei größeren Haushalten ohne manuelle Unterbrechung für ein Auslassen ganzer Bereiche, falls die Akkukapazität zum Reinigen der Gesamtfläche nicht ausreicht oder Teile im Vorhinein durch Schließen von Türen oder bewusstes anderweitiges Abtrennen vom Vorgang ausgeschlossen wurden. Ab einer zu reinigenden Haushaltsgröße von 65m² lohnt daher der Einsatz eines planvoll navigierenden Roboters, um die lückenlose Säuberung der gesamten Nutzfläche sicher zu stellen. Angesichts solcher Herausforderungen zeigt sich der A6 überfordert und an den Grenzen seiner technischen Möglichkeiten. Insgesamt gibt iLife für sein aktuelles Modell A6 eine Betriebszeit von ca. 2 Stunden an. Im höchsten Gebläsemodus reicht die Akkukapazität allerdings nur für ca. 85 bis 90 Minuten, in der Grundeinstellung für über xxx Minuten. Je nach Einrichtung, Raumaufteilung und Teppichanteil variiert die maximal erreichbare Quadratmeterzahl je nach Programmwahl stark.
Saugstufen
Der Roboter bietet lediglich zwei unterschiedliche Saugstufen an, eine normale (Standard) und eine mit erwartungsgemäß höherer Drehzahl des Gebläses (Max), welche sich nicht nur in Bezug auf die Lautstärke während des Betriebs negativ auswirkt. Auch die Betriebszeit und somit die Quadratmeterleistung sinken aufgrund des gestiegenen Stromverbrauchs. Während der normale Modus dauerhaft aktiviert werden kann, muss die Max-Stufe bei jedem Durchgang manuell angewählt werden und steht auch beim timergesteuerten Reinigen nur nach Druck auf die entsprechende Taste auf der Fernbedienung nach erfolgreichem Start des A6 zur Verfügung. Diese Form der Einbindung der höchstmöglichen Gebläseleistung verschenkt viel Potential. Hätte iLife dem bzw. der NutzerIn ermöglicht, den Max-Modus dauerhaft aktivieren zu können, hätte dies zur komfortableren Nutzung des Roboters mittels zeitgesteuerter Reinigung erheblich beigetragen. Herstellerseitig angepriesene 1000 Pascal Leistung stehen in der höchsten Stufe bereit. Ein Betrieb des Roboters in dieser Saugstufe ist auch bei Anwesenheit in ein und demselben Raum möglich, wirkt auf anwesende Menschen wie Haustiere hinsichtlich der emittierten Lautstärke erträglich. Der Vorgänger A4 war hier noch deutlich lauter. Gespräche sowie der Konsum multimedialer Unterhaltung in normaler Lautstärke sind im normalen Modus wie auch bei maximaler Gebläseleistung jederzeit unterbrechungsfrei vorstellbar.
Sensorik
Ist der iLife A6 Beetles einmal unterwegs, verhält er sich nach einem für chaotisch navigierende Staubsaugerroboter typischen Schema. Nach Start des Reinigungsprozesses dockt der Roboter rückwärts fahrend ab, dreht sich um 180 Grad und fährt hiernach geradeaus bis zum nächsten Hindernis. Entgegen typischer Vertreter der LiDAR-gestützten Navigation wie dem VR200 von Vorwerk, dem Mi Vacuum Robot von Xiaomi oder dem BotVac D5 Connected von Neato sucht der A6 nicht die nächste Kante, um an dieser den Raum abzufahren. Wie bereits weiter oben ausgeführt wendet der Roboter um ca. 90 Grad nach Kollision bzw. wahrgenommenem Hindernis über die IR-Erfassung an der Front des Roboters und fährt den Raum hiernach in gerader Linie bis zum nächsten Hindernis entlang, um anschließend erneut über die rechte Seite im 90-Grad-Winkel einzudrehen und den Vorgang fortzusetzen. So zieht der iLife Bahn für Bahn von Hindernis zu Hindernis, bis die Akkukapazität zum Nachladen zwingt. Der A6 besitzt insgesamt 3 Unterflursensoren an der Vorderseite des Chassis, welche das Gerät vor Abstürzen bewahrt. Gleichfalls beherbergt die Front des Roboters IR-Sensoren zur Nahbereichserfassung, welche der Kollisionsvermeidung dienen. Erfolgte dies nicht, besitzt der Roboter eine weitere, für Staubsaugerroboter typische Möglichkeit der Hinderniserkennung, die Erfassung über den sogenannten Bumper. Dieser ist eine umlaufende Verkleidung im Frontbereich des Geräts, welche über Federn und Sensoren Zusammenstöße an die Software liefert. Während dem Roboter bei rechtzeitiger Erkennung das Mittel des Ausweichens bleibt, stoppt dieser bei Aktivierung der Bumpersensoren ruckartig und versucht anschließend, das Hindernis zu umkreisen. Weitere Sensorik ist für den iLife nicht vorgesehen. Weder meldet er einen vollen Reinigungsbehälter, noch kann er stärkere Verschmutzungsgrade erkennen und an einer ebensolchen Stelle mehrfach reinigen wie zum Beispiel ein Irobot Gerät der 900er-Serie. Die Motorsteuerung erkennt anhand eines erhöhten Widerstands eingesaugte Gegenstände (Kleidung, Schnürsenkel usw.) und schaltet den Roboter ab. Die Kollisions- und Distanzsensoren an der Front und Unterseite des Roboters sorgen in der Regel für unfallfreie Fahrt und sollten in regelmäßigen Abständen gesäubert werden, um ihre Funktionstüchtigkeit zu waren. Gleiches gilt für den Bumper selbst, in dessen Spalt an der Unterseite gröbere Verschmutzungen eindringen und die Funktion beeinträchtigen können. Auf Freigängigkeit des Kollisionsschutzes sollte stets geachtet werden.
Reinigungsleistung
Beobachtet man den iLife A6 Beetles während des Reinigungsprozesses, so fällt auf, dass dieser mit im Vergleich zu anderen Robotern mittlerer Geschwindigkeit seine Bahnen zieht, bei Umrundung von Hindernissen und der Anfahrt an die Station eher niedrige Geschwindigkeiten erreicht. Seine Reinigungsleistung unterliegt den Nachteilen des chaotischen Navigationsprinzips. Kanten werden nur bei expliziter Programmwahl vollständig abgefahren, Hindernisse umfährt der Roboter großräumig, setzt nicht noch einmal nach in engerem Radius. Schwellen bis zu einer gewissen Höhe stellen hingegen kein Problem dar. Feinstaub nimmt der iLife trotz der selbst im Max-Modus im Vergleich zu anderen Geräten niedrigen Gebläseleistung größtenteils auf. Gemessen an anderen Modellen dieser Preiskategorie bietet der Roboter eine zwar schmale, jedoch dicke, lamellenbesetzte Hauptbürste, welche für Besitzer von haarenden Haustieren gleichermaßen geeignet sein dürfte wie für Haushalte mit TrägerInnen langen Haupthaars. Besaßen A4 und A4S noch die minderwertig wirkende Borstenhauptbürste, sorgt allein die Extraktoreinheit des A6 bereits für ein verbessertes Reiniungsergebnis auch auf Teppichuntergrund. Größere Objekte wie Flusen, Einstreu von Haustieren, Haarbüschel oder ähnliches nimmt der Staubsauger bereitwillig auf. Dank des runden Chassis ist der A6 dazu in der Lage, auf der Stelle zu drehen. Bei An- und Unterfahrt insbesondere schmaler Nischen zeigt sich der iLife nicht ganz so unbeholfen wie seine Vorgänger. Ecken werden bei zufälliger Anfahrt durch die langen Seitenbürsten zufriedenstellend gereinigt. Sollen explizit die Kanten und Ecken nach Befahren der Fläche noch einmal gründlich gesäubert werden, so bietet iLife mit dem Kantenmodus, startbar über die mitgelieferte Fernbedienung eine entsprechende Möglichkeit an. Da dieser nach Beendigung der Flächenreinigung jedoch extra angewählt werden muss, der Roboter hierfür noch einmal ausreichend Akkukapazität benötigt, um die ein- oder mehrmalige Abfahrt aller Kanten zu realisieren, dieser Vorgang zusätzliche Zeit verschlingt und dies nicht wie bei anderen Robotern automatisch geschieht, wirkt der Kantenmodus sehr umständlich gelöst. Zumal eine Zwischenladung leider auch beim neuesten Beetles gleich mehrere Stunden in Anspruch nimmt, eine eher unbefriedigende Eigenschaft des Roboters. Nicht zuletzt die dem A4 deutlich überlegene Navigation des A6 trägt zu einer deutlich gestiegenen Alltagstauglichkeit bei. Mindestens einmal wöchentlich sollte die Extraktoreinheit auf umwickelte Rückstände hin überprüft werden.
Akkukapzität
Die Akkukapazität reicht bei Betrieb in der niedrigen Gebläsestufe für ca. 80 m², bei Wahl der maximalen Leistung für Haushalte bis 60 m². Im Gegensatz zu planvoll navigierenden Robotern darf hier jedoch nicht von einem vollständigen Befahren der Gesamtfläche ausgegangen werden. Bei größeren Etagen müssen Teilbereiche zwingend abgegrenzt werden, um dem Roboter aufgrund des Chaosprinzips die Möglichkeit zu geben, jeden Bereich des zu reinigenden Untergrunds mindestens einmal befahren zu haben. Da hierfür deutlich mehr Zeit beansprucht wird, säubern Chaossauger wie der iLife A6 Beetles im Vergleich zu LiDAR-gesteuerten Geräten wie dem Xiaomi Mi Vacuum Robot faktisch weniger Fläche pro Minute (Xiaomi: ca. 1m² pro Minute bei normaler Einrichtung inkl. Freiflächen und Teppich). Das Zwischenladen zwischen zwei Reinigungsvorgängen stellt leider auch beim A6 noch keine probate Lösung dar, um schlussendlich ganze Etagen zu reinigen. Der Ladevorgang nimmt angesichts des geringen Ladestroms von max. 0,8 Ampere bei 19 Volt Spannung unglaubliche ca. 5 Stunden und mehr in Anspruch, bis das verbaute Akkupack vollständig geladen ist. Eine lange Zeit, um darauf zu warten, die Reinigung an der letzten Stelle fortzusetzen. Für größere Haushalte ist somit auch der A6 in der einzig sinnvollen, maximalen Saugstufe nur mit erheblichen Einschränkungen geeignet. Einem täglichen Einsatz in kleineren Singlehaushalten stehen diese Punkte nur bedingt entgegen, solange man bereitwillig die zahlreichen Nachteile, hervorgerufen durch die chaotische Navigation und die verglichen mit höherpreisigen Mitbewerbern geringe Saugleistung, akzeptiert.
Fernbedienung
Die Fernbedienung ist einfach und verständlich gehalten, hat in der neuesten Version leicht überarbeitete Bedienknöpfe erhalten und wirkt moderner dank der neuen Farbgebung in Weiß. Um den Clean-Knopf herum angeordnet befinden sich die Steuerungstasten für den manuellen Betrieb des Roboters. Neben der Möglichkeit, die Zeit einzustellen, bietet iLife dem bzw. der NutzerIn noch immer nur eine einzige timergesteuerte Reinigung zur Speicherung an, welche fortan für jeden Tag gilt. Während bei Xiaomi und Co. zwischen bestimmten Wochentagen und Uhrzeiten unterschieden werden darf, einzelne Tage von einer automatischen Reinigung ausgenommen werden können und sogar mehrere Fahrten pro Tag möglich sind, muss man sich beim A6 mit einer einzigen Einstellung begnügen. Gleichfalls befinden sich übersichtlich im unteren Bereich angeordnet die Schnellwahltasten Spot, Rückkehr zur Basis und Kante. Die Wahl der Gebläsestufe MAX kann über die doppelt belegte Pfeil-nach-unten-Taste aktiviert und deaktiviert werden. Die Fernbedienung weist eine englische Sprachauslegung auf, das Display ist nicht beleuchtet, lässt sich nur bei ausreichendem Umgebungslicht ausreichend gut ablesen. Die Ersteinrichtung ist in wenigen Minuten erledigt (Einstellung der Uhrzeit, Festlegung der Zeit für die timergesteuerte Reinigung), die Fernbedienung liegt gut in der Hand und ist klein bzw. kompakt genug, um sie bei Nichtgebrauch bis zur nächsten Anwendung leicht zu verstauen. Sie wirkt robust und ordentlich verarbeitet, hat sich im laufenden Betrieb gleich mehrmals als durchaus hilfreich erwiesen, stellt im Vergleich zur Bedienung per Smartphone und/oder Teppich jedoch einen klaren Nachteil dar. Ersteres ist nahezu immer in Griffweite, kann auch von außerhalb zur Bedienung von entsprechend ausgestatteten Robotern verwendet werden und bietet über enthaltene App-Funktionen eine Vielzahl an Optionen (Fehlermeldung, Status des Akkus, Wahl mehrerer Zeitpläne zur automatischen Reinigung, Kartenansicht, Reinigungsverlauf, Update neuer Firmware etc.), die im Alltag als äußerst praktisch und hilfreich angesehen werden dürfen. Dennoch vereinfacht die mitgelieferte Fernbedienung die weitere Steuerung des Roboters als auch das Vornehmen der wenigen verfügbaren Einstellungen. Einzig die Empfangs- bzw. Sendereichweite stellte sich aufgrund der verwendeten Infrarottechnik im Betrieb als sehr bzw. fast zu gering heraus, wie schon beim Vorgänger A4. Dass die Fernbedienungen untereinander kompatibel sind, ist vor allem für iLife-BesitzerInnen sicher eine erfreuliche Nachricht.
Tipp
Empfehlenswert ist die stete Reinigung des Vorfilters, welcher abwaschbar ist. Dieser setzt sich bereits nach wenigen Minuten mit Staub zu und verringert hierdurch die Gebläse- bzw. Saugleistung nachhaltig. Zwar liegen aktuell keine Messwerte hierzu vor, dennoch reicht allein die optische Auswertung aus, um dies beurteilen zu können.
Widrigkeiten
Der iLife A6 Beetles besticht durch so manches positive Merkmal, ausnahmslos alle werden im Fazit noch einmal übersichtlich angeordnet aufgeführt. Andere, teils erhebliche bzw. eklatante Nachteile im Vergleich zu höherpreisigen, technisch deutlich komplexeren Robotern trüben jedoch in Teilen das gute Bild des preiswerten Roboters und erinnern an einen weltbekannten Leitspruch, welcher noch immer viel Wahrheit in sich trägt: “You get what you pay for!“
- hoher Zeitaufwand pro gereinigtem Quadratmeter
- Chaosprinzip bedingt Auslassung von Bereichen während Reinigung
- aufgrund der geringen Gebläseleistung kein Ersatz für handelsübliche Staubsauger trotz täglicher Reinigungsfahrt
- Navigation in Engstellen mitunter problematisch
- fehlende Kartenspeicherung verhindert Anknüpfen an vorhergehende Reinigung nach Zwischenladen
- Möglichkeit des Auslassens ganzer Räume bei größeren Haushalten
- Hinderniserkennung ausschließlich über Infrarot- und Bumpersensoren
- Saugleistung für effektive Teppichreinigung zu gering
- Saugstufe MAX nur manuell nach Startvorgang wählbar
- kein automatisches Beenden eines Reinigungsvorgangs nach Befahren der Gesamtfläche
- Ladezeit des Akkus bei voller Entladung mit ca. 5 Stunden zu lang
- im Normalmodus zu geringe Gebläseleistung
- Kanten- und Flächenfahrt nur einzeln bzw. nacheinander wählbar
- lediglich eine Timereinstellung möglich
- Akkukapazität für größere Haushalte zu gering
- ungenaues Umfahren von Gegenständen, Tisch- und Stuhlbeinen
Fazit zum iLife A6 Beetles
Wer die zahlreichen, gewichtigen Einschränkungen nicht scheut, erhält mit dem iLife A6 Beetles einen grundsolide verarbeiteten, durchdachten und leicht bedienbaren Serviceroboter, welcher im Vergleich zu wenig teureren Modellen in einigen Punkten durchaus überzeugen kann. Für aktuell ca. 230 Euro inkl. mehrjähriger Garantie und inländischem Support erhält der bzw. die interessierte KäuferIn bei Kauf eines A6 folgende Leistungen:
- teilautonomer Serviceroboter
- chaotische Navigation
- einfache Konfiguration und Steuerung per Fernbedienung
- simple Handhabung, Pflege und Wartung
- durchdachter Schmutzbehälter mit 3 Filterebenen
- im Betrieb häufig zuverlässige Erkennung von Hindernissen durch einfache technische Lösung
- Ausweichen und Umfahren von Gegenständen durch Bumper- und Nahbereichssensoren
- Eignung für kleine Haushalte bis 65 m²
- bedingte Eignung für Mehrraumbetrieb
- dem Endpreis angemessene Reinigungsleistung
- Betrieb auch bei absoluter Dunkelheit möglich
- Erkennung von Abgründen durch entsprechende Unterflursensorik
- befriedigende Reinigungsleistung im Bereich befahrener Stellen
- Eignung für Mehrpersonenhaushalte mit langem Haar und/oder Haustieren durch Extraktoreneinheit
- Auswahl zweier Saugmodi
- timergesteuerte Reinigung
- anwenderfreundliches Entleeren des Staubbehälters dank durchdachter Gestaltung
- einfach gehaltenes, ansprechendes Design
- geringer Endpreis
- Reparatur und Instandsetzung durch deutschen Versandhändler
- Möglichkeit der Garantieerweiterung auf 5 Jahre je nach Shop
- Preiswertes Zubehör in Originalqualität
Nach nunmehr über 1 Monat Betriebszeit offenbaren sich die Stärken und Schwächen im alltäglichen Miteinander. Die Änderungen am A6 im Vergleich zu seinen Vorgängern machen den kleinen Beetles zu einem verlässlichen Chaossauger. Ab ca. 230 Euro erhält man einen Roboter, welcher nicht nur über eine vollständige zwei- bis fünfjährige Garantieabsicherung verfügt, sondern auch über eine effektive Extraktoreinheit, die eine beachtliche Reinigungsqualität ermöglicht. Die etwaigen Nachteile sollten nicht außer Acht gelassen werden, dennoch bietet der A6 gerade für kleinere Haushalte eine kostengünstige und dennoch effektive Option. Auf solch kleinen Flächen spielt das Chaosprinzip, nachdem der Roboter arbeitet, keine allzu große Rolle. Lange Tier- und Menschenhaare stellen für den neuesten Beetles kein Problem dar. Die geringe Gesamthöhe ermöglicht es dem iLife, auch unter niedrige Sofas, Kommoden oder anderweitige Einrichtungsgegenstände zu fahren. Zwar mindern die langen Ladezeiten die Einsatzmöglichkeit auf mehreren Stockwerken, wird der Roboter jedoch nur einmal täglich auf der gesamten Wohnfläche genutzt, stellt auch das Nachladen kein großes Manko dar. Als täglichen Begleiter im Single-Haushalt kann ich mir den Roboter daher gut vorstellen. An der Zuverlässigkeit, den Materialien, der Haptik und Optik gibt es nichts zu bemängeln, die Reinigungsleistung fällt dem Endpreis angemessen aus. Insbesondere auf kleinen Flächen bis 35 m² kann der A6 seine Stärken ausleben, trifft mehrmals pro Reinigungsvorgang auf dieselbe Stelle, reinigt im Zufallsmodus große Teile der Raumkanten und findet in jeden Zwischenraum und jede noch so kleine Nische. Je größer die zu säubernde Bodenfläche wird, desto weniger überzeugend kann sich wie schon seine Vorgänger auch der A6 behaupten. Dies ist fast ausschließlich der mangelnden Orientierung im Raum geschuldet, welche aus dem Verzicht auf eine LiDAR-Einheit hervorgeht. Wie bereits beim A4 angemerkt, hätte dem A6 ein etwas höheres Chassis gut gestanden, in welchem ein stärkerer Motor als auch moderne Akkutechnik untergebracht werden hätten können.
iLifes neuester Staubsaugerroboterentwurf bedient das stark umkämpfte Marktsegment von Robotern zwischen 200 und 300 Euro. In selbigem wirbt auch der Xiaomi mit seinem Mi Vacuum Robot, welcher seit dem 4. Quartal 2016 eine wachsende Community mit zuverlässiger Saugleistung hinter sich vereinen kann, um KundInnen. Mit dem Mi zeigte Xiaomi allen Mitbewerbern eindrucksvoll, wie man hochwertige Technik, zuverlässige Funktion, hohe Reinigungsleistung und einen geringen Endpreis in einem Gerät vereinen kann. Somit muss sich auch der A6 wohl oder übel am Mi messen lassen. Verglichen mit ihm zieht iLife in vielen Belangen den Kürzeren, kann jedoch dank Support und Garantie sowie Reparatur und Austausch bei Defekt mit Leistungen aufwarten, die Mi-BesitzerInnen fremd sind. Mit dem Update des A6 kann iLifes neuester Beetles nicht auf den erfolgreichen Konkurrenten Xiaomi aufschließen. Die Evolution des A4 scheint dennoch gelungen. Zwar ist der A6 nicht als großer Wurf anzusehen, für den täglichen Einsatz in Einpersonenhaushalten scheint der Roboter jedoch wie geschaffen. Seine einfache Bedienung, die geringe Bauhöhe und die gute Haptik machen es ErstbesitzerInnen leicht, den iLife zu handhaben. Verschleißteile sind günstig erhältlich, die Akkulaufzeit reicht in Zweiraumwohnungen für die gesamte Fläche und dem täglichen Einsatz mittels programmierter Zeitsteuerung steht auch nichts im Wege. Dennoch sollte man sich im ausgehenden Jahr 2017 durchaus die Frage stellen, ob die Investition in einen Roboter mit laserbasierter Raumvermessung nicht doch sinnstiftend ist, welcher in aller Regel auch über eine höhere Saugleistung verfügt. Sollte es nicht Zweck und Ziel eines solchen Roboters sein, den menschlichen Eingriff durch manuelles Saugen nach Inbetriebnahme so effizient wie möglich zu minimieren?