Inhaltsverzeichnis
Mittelklasse mit großartigen Funktionen
Seit geraumer Zeit ist Ecovacs Robotics eine verlässliche Größe im Segment der preiswerten reinrassigen und/oder kombinierten Saug- und Wischrobotik-Lösungen. Die Deebot-Reihe erfüllt mit ganz unterschiedlichen Produkten, vom flachen Slim in der neuen Version 10 bis hin zum hochgerüsteten Ecovacs Ozmo T8 mit AIVI-Technologie die Herzen zahlloser NutzerInnen. Mit dem 950 erweiterte der Hersteller 2019 sein Portfolio um ein Produkt, das der wachsenden Nachfrage nach Robotern Rechnung tragen sollte, die auf mehreren Etagen inkl. Berücksichtigung individuell angelegter Sperrzonen eingesetzt werden können. Das zuverlässige und gründliche Reinigen mittlerer bis großer ein- oder mehrgeschossiger Haushalte war das Hauptaugenmerk, auf das Hersteller beim Ecovacs Deebot Ozmo 950 gesteigerten Wert legte. Egal ob Einfamilienhaus oder Maisonette, hinsichtlich des softwareseitigen Funktionsumfangs innerhalb der Ecovacs-Home-App als auch der Wertigkeit genutzter Hardwarekomponenten sollte der Roboter überzeugen. Ob dies gelang, klärt dieser Testbericht. Eines wird jedenfalls bereits beim Einrichten des Ecovacs Deebot Ozmo 950 deutlich. Die mittlerweile gleich zwei speicherbare Stockwerke bzw. Etagen umfassende Kartenverwaltung funktioniert zuverlässig, ein Merkmal, welches man bei anderen Herstellern lange vergebens suchte. Weder dem ehemaligen chinesischen Startup Rockrobo, noch Branchengrößen wie Vorwerk gelang die Positionierung auf Grundlage mehrerer gespeicherter Stockwerkskartierungen über die vergangenen 10 Monate hinweg derart präzise.
Rockrobo selbst bezeichnete sein System über Monate der Fortentwicklung hinweg gar als im Beta-Status befindliche Software-Lösung, gab dies innerhalb der App preis, um sich angesichts des unzulänglichen Nutzererlebnisses entsprechend zu positionieren. Inwiefern sich Ecovacs bemüht zeigt, die bereits veröffentlichte Version der eigenen Kartenverwaltung in Zukunft weiter zu optimieren, zeigt sich spätestens anhand der aktiven Kommunikation zwischen Nutzerschaft und Unternehmen, gewährleistet durch die unentgeltlich arbeitende Beta-Testerschaft, welche ihre vielseitigen Erfahrungen seit Jahren mit dem Hersteller teilt. Auf Kritik seitens der Käuferschaft scheint man gezielt einzugehen, so jedenfalls lautet mein erstes Fazit zum neuen Ecovacs Deebot Ozmo 950. In der eigentlichen Erprobungsphase des Modells vor Markteinführung optimierte die Entwicklungsabteilung die Saugkraft des Roboters, merzte Fehler im Code des linuxbasierten Betriebssystems des IoT-Geräts aus und feilte an der Kartenverwaltung, die in einer rudimentären Version bereits im mittelbaren Vorgänger Ecovacs Deebot Ozmo 930 zum Einsatz kam.
Nicht weniger als ein System, das jederzeit nach dem Absetzen des Roboters im Raum innerhalb weniger Sekunden das Orten des Standorts auf Basis der vorliegenden mehrgeschossigen Kartendaten leistet, gelang. Ebenso die Modifikation einer Hardwarebasis durch Maßnahmen der Abdichtung, um die Reinigungseffizienz nachhaltig zu erhöhen. Grundlegend ist dabei nicht etwa der Versuch, potentielle KäuferInnen durch hohe Fabelwerte der Gebläseleistung zu blenden. Vielmehr schaffte man mit der Entscheidung, sich eher dem Luftstrom und möglicher Barrieren auf dem Weg desselben durch die einzelnen Baugruppen (Hauptbürste, Ansaugschacht, Schmutzbehälter, Filter, Gebläse, Gebläseauslass) zuzuwenden, die eigentliche Bedingung für die anhand erster Erfahrungen auf Glatt- und Teppichboden überraschend hohe Reinigungseffizienz. Gepaart mit Verbesserungen am Navigationsalgorithmus ergibt sich im Alltag eine Roboterlösung, die Stand Juli 2020 noch immer in diesem Preisegment Ihresgleichen sucht.
Überblick
Im Folgenden wird der Staubsaugerroboter hinsichtlich seiner Stärken und Schwächen Schritt für Schritt analysiert und beschrieben. Diese Einschätzungen wurden unter dem Gebot der Objektivität verfasst, enthalten möglicherweise zudem subjektive Eindrücke. Des Weiteren beziehen sich diese Erfahrungswerte auf lediglich ein Exemplar des Modells, welches mir von Seiten des Herstellers zur Verfügung gestellt wurde. Meine Erfahrungen basieren ausschließlich auf dem Betrieb eines Testgeräts im eigenen Haushalt, welcher sich in Größe, Ausstattung, Wahl des Bodenbelags, der Raumaufteilung usw. mitunter stark von dem anderer sicher unterscheidet. Dies gilt es beim Lesen der nächsten Abschnitte unbedingt zu bedenken. Die Testphase, die diesem Bericht zugrunde liegt, verlief über ein halbes Jahr der intensiven Nutzung des Roboters.
Bestellung und Versand
Ecovacs neues Mittelklassemodell kann über reguläre Kanäle bezogen werden. Nahezu jeder namhafte Onlineshop in Deutschland bzw. in Europa führt das Produkt in seinem Sortiment. Den 950 gibt es lediglich in der Farbe Schwarz. Elektrofachmärkte wie Media Markt oder Saturn führen das Gerät ebenfalls. Dort kann man sich bei Bedarf einen Überblick über den Roboter als auch das Zubehör verschaffen. Selbstverständlich erhält man mit dem Kauf eines Modells den üblichen Gewährleistungsschutz über zwei Jahre. Verschiedene Anbieter ermöglichen online sogar die Erweiterung auf 4 bis 5 Jahre, insofern man bereit ist, eine Zusatzversicherung in Garantieform abzuschließen. Somit sollte man in jedem Fall gegen typische Defekte wie technische Ausfälle abgesichert sein. Mein Testgerät wurde seitens Ecovacs dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.
Verpackung & Lieferung
Wie Produkte anderer Hersteller auch wird der neue Roboter in einer stabilen Kartonage untergebracht, von einer ansprechenden Verpackung umhüllt geliefert. Der eigentliche Staubsauger lagert nahezu erschütterungsfrei in einer Art Schale. Zum weiteren Lieferumfang gehören neben einem Netzkabel die beiden Seitenbürsten plus zwei zusätzliche in unterschiedlicher Farbgebung, eine Hauptbürste, der Aufsatz zur Direktabsaugung, ein Wassertank samt Aufsatz zum Befestigen des Wischtuches sowie zwei Wischtücher. Weiterhin liegen der Lieferung eine Bedienungsanleitung, ein kleiner Reinigungskamm zum Säubern der Hauptbürste, welcher bereits unterhalb der Wartungsklappe montiert ist als auch die Ladestation, die man bereits von früheren Modellen her kennt sowie ein einzelner Hepafilter bei. Nach dem Auspacken ist die Einrichtung des Roboters innerhalb kürzester Zeit erledigt. Etwaige Maßnahmen zur Absperrung werden bei Ecovacs bereits seit Jahren über die eigentliche App geregelt. Mit Magnetband oder Lichtschranken muss man sich beim 950 also nicht abmühen.
Optik & Haptik
Haptik und Optik des Ecovacs überzeugen bereits auf den ersten Blick. Das neue Modell ist nicht gänzlich in Schwarz gehalten, ein Muster ziert Teile der Oberfläche. Gleichfalls wurden matte Polymere gewählt. Dies erleichtert nicht nur die Pflege des Geräts, bei Kontakt mit Möbeln und anderweitiger Einrichtung trägt der 950 weniger deutlich ins Auge stechende Striemen und Spuren vergangener Kontakte davon. Wirkten Staubsaugerroboter bis zum Erscheinen des Xiaomi Mi Vacuum Robot eher wie einfache, dennoch grundsolide Gebrauchsgegenstände, gewinnt seit 2016 das Thema Design mehr und mehr an Bedeutung auch im Service-Robotik-Markt. Immer hochwertiger erscheinen Materialwahl und -finish, App-Layouts, selbst Verpackungen und Zubehör messen die unterschiedlichen Hersteller weltweit steigende Aufmerksamkeit zu. Das gesamte Gerät wirkt robust und stabil. Die Haptik kann gleichfalls überzeugen. Neben dem für Ecovacs typischen Tragegriff sind Bedienungsknöpfe als auch die Wartungsklappe leicht zu erreichen. Einmal geöffnet lässt sich der Schmutzbehälter umgehend entnehmen. Im hinteren Bereich lagert das kleine Reinigungswerkzeug, welches es ermöglicht, einerseits Haare von der Hauptbürste zu entfernen, die sich um den eigentlichen Bürstenkörper gewickelt haben, andererseits sensible und schwierig zugängliche Bereiche über den kleinen Kamm von Staub und Schmutz zu befreien. Neben dem Hauptschalter, der in rot gehalten ist, befindet sich der Reset-Knopf. Dieser ermöglicht es einerseits, das WLAN zurückzusetzen, andererseits einen kompletten Hard-Reset, also ein Zurücksetzen der Firmware des Roboters zu initiieren. Um die Einbindung in die Ecovacs-Home-App zu erleichtern, nutzt der Hersteller QR-Codes. Einen solchen finden Sie neben dem Staubbehälter. Über die App kann der Code eingescannt und so sehr leicht eine Verbindung über das heimische WLAN hergestellt werden.
Ein solcher Sticker befand sich bei meinem Exemplar zudem auf der Wartungsklappe an der Oberseite des Geräts. Das Unternehmen scheint aus den zahlreichen Nutzerrückmeldungen der vergangenen Jahre intensiv gelernt zu haben. Nicht nur gestaltet sich die Entnahme der Hauptbürste noch leichter und geht spielend von der Hand dank der nunmehr viel größeren zwei Knöpfe, die die Bürstenabdeckung an der Unterseite des Roboters vom Chassis lösen. Auch im Hinblick auf die Dichtigkeit hat man nachgearbeitet und dem 950 einen Gummilippe spendiert die mutmaßlich zur Erhöhung der Effizienz desselben beiträgt. Der Ecovacs 950 verfügt über insgesamt sechs Sensoren, die den Roboter vor einem Absturz bewahren sollen. Deren Aufbau unterscheidet sich in Feinheiten von jenem des ehemaligen Topmodels Ecovacs Deebot Ozmo 930. Ansonsten hat sich in Bezug auf die Optik bzw. den Aufbau des Roboters wenig geändert. Am ehesten dürfte mit Produkten des Herstellers vertrauten Personen die geänderte Position des LDS Richtung Front des Roboters ins Auge stechen. Wie bereits beim Vorgänger ist auch dieses über einen Mikroschalter empfindsam in Bezug auf das Unterfahren von Möbeln. Bei Kontakt nach oben, vorne, rechts oder links signalisieren die kleinen Sensoren am Gehäuse des LIDAR, dass sich der Roboter fest zu fahren droht. Dank dieser umsichtigen Aufrüstung ist ein nahezu fehlerfreier, unterbrechungsfreier Betrieb in Haushalten mit unterschiedlichstem Mobiliar möglich. Alles in allem wirkt der Roboter, nicht nur was das Design betrifft, hochwertig, langlebig und grundsolide. Einzig die Wartungsklappe zeigt sich derart biegsam, dass ein Defekt derselben vorstellbar erscheint.
Das Öffnen des Zugangs zum transparenten Schmutzbehälter reicht bereits aus, um einen Eindruck über den Füllstand desselben zu erlangen. Einem Transport über mehrere Stockwerke steht zudem nichts entgegen, dem Tragegriff sei Dank. Hierzu kann der Roboter auch vorübergehend ausgeschaltet werden über den Schiebeschalter unterhalb der Wartungsklappe. In Bezug auf die Bürsten als auch die Sensoren des Roboters ist zu statuieren, dass man hier auf Altbewährtes setzt. Was die Schwerpunkte Haptik und Bedienung des Deebot 950 angeht, gibt dieser sich keinerlei Blöße.
Schmutzbehälter
Ecovacs Filtersytem ist noch immer mehrlagig, besteht beim neuen Ozmo aus insgesamt drei einzelnen Segmenten. Diese ergeben sich aus der jeweiligen Aufgabe, grobe, mittelgroße und feine Partikel der Abluft des Schmutbehälters zu entziehen. Die erste Barriere stellt ein netzartiges Flies zur Grobfilterung dar, gefolgt von einer weichen Schaumstoffeinlage zum Fernhalten mittelgroßer Staubpartikel. Die letzte Filterschicht bildet der eigentliche Hepafilter. Neu am gesamten Gebilde ist neben der Form des Behälters, welcher sich dank des großen Filterauslasses sehr leicht mittels eines regulären Staubsaugers aussagen lässt, die Tatsache, dass sich über den roten Knopf die komplette Filtereinheit des Behälters zur Seite schwenken lässt und folglich den störungsfreien Zugang zum Inhalt des eigentlichen Behälters ermöglicht. Bei Einsatz auf kleinen Flächen reicht – je nach Schmutzmenge – mitunter ein intervallisches Reinigen des Grobfilterflieses aus. Dennoch sollte alle 5 bis 7 Tage auch die mittlere Filterebene, insbesondere aber der Hepafilter zumindest ausgeklopft, besser noch abgesaugt werden, um den Luftdurchfluss zu erhalten. In der Regel reicht es, den Behälterinhalt zu entleeren, das Vorfiltervlies mittels eines Staubsaugers vorsichtig zu reinigen und das Gefäß samt Filter zurück in den Roboter zu befördern. Hiernach steht weiteren Runden im eigenen Haushalt nichts im Wege.
Schmutz wird im Inneren des Behälters – abhängig von Größe und Menge – gut bis sehr gut komprimiert, sodass eine Reinigung auch größerer Bereiche in einem Rutsch gelingen sollte. Ausgenommen hiervon dürften selbst Tierhaushalte nicht sein. Angesichts vermehrten Aufkommens von Fell und Haaren ist dennoch eine regelmäßige Entleerung nach einer vollständigen automatischen Reinigung sinnvoll, um bei jedem Durchgang die volle Gebläseleistung nutzbar zu machen. Im Vergleich zum Ozmo 930 schrumpfte die Behältergröße dankenswerterweise nicht. Es bleibt bei ca. 430 Milliliter. Auch setzt man beim neuen Deebot auf vollständig transparentes Polymer. Dieses ermöglicht wie bereits beschrieben bereits nach dem Öffnen der Wartungsklappe einen Blick auf dessen Füllstand.
Dank des Tragegriffs am Behälter lässt sich dieser ganz einfach zu einer Mülltonne transportieren, dort entleeren und anschließend über die Arretierungsfunktion durch Umlegen des eigentlichen Bügels wieder im Gerät verstauen. Auf der Oberseite befindet sich eine kleine Anleitung, welche die einzelnen Schritte noch einmal erläutert. Der Luftauslass des Filterflieses in Richtung Gebläse hat sich im Vergleich zum 930 rein flächenmäßig ca. verdoppelt. Dies ermöglicht einen deutlich höheren Luftdurchsatz und somit eine höhere Reinigungseffizienz. Alles in allem zeigt sich auch hier, dass das Unternehmen seine Hausaufgaben einmal mehr gemacht hat und über die Jahre hinweg die vielen Erfahrungen die man mit früheren Produkten zur Pflege unterschiedlicher Böden sammeln konnte in den Ecovacs Deebot Ozmo 950 einfließen ließ.
Pflege und Wartung
Der Roboter lässt sich spielend leicht warten und pflegen. Dazu sollte man ihn, um das mit verschiedenen Sensoren ausgestattete LDS zu schützen, bei umgedrehter Lagerung auf der Oberseite vorn und hinten durch Unterfütterung unterstützen. So abgelegt lassen sich die beiden Seitenbürsten durch Abziehen entnehmen und beispielsweise unter fließend Wasser von etwaigen Verschmutzungen befreien. Die federgelagerten Radantriebe sollten ab und an abgesaugt werden und in Bezug auf ihre Funktion überprüft werden. Bei meinem Gerät trat nach wenigen Monaten eine ölige Flüssigkeit aus, die Staub und Flusen am Radgehäuse sammelte. Hier könnte es sich um jenes Schmiermittel handeln, welches zur Instandhaltung der Kunststoffgetrieberäder eingesetzt wird. Dieses ist jedoch eigentlich eine Art Schmierfett, welches nur schwerlich in den flüssigen Zustand überwechselt. Ein regelmäßiges Kontrollieren kann helfen. Sollten Sie bei Ihrem Gerät die selbe Problematik feststellen, sollten Sie die Radantriebe wiederkehrend mit einem trockenen Tuch abwischen.
Mit dem mitgelieferten Pflegewerkzeug lassen sich über die feinen Pinsel des Kamms die Sensoren in Sekundenschnelle reinigen. Dies ist umso wichtiger insofern der Roboter in einem Haushalt mit mehreren Etagen eingesetzt werden soll. Denn nur diese sorgen letztendlich dafür, dass dem Gerät beim Betrieb in der Nähe eines Treppenab- oder aufgangs keine navigatorischen Fehler unterlaufen und sich selbiges beispielsweise eine Treppe hinabstürzt. Sorge getragen werden sollte im Mischbetrieb bei häufigem Einsatz des Wassertanks und Wischaufsatzes, dass die beiden an der Front der Unterseite gelagerten Ladekontakte stets sauber und frei von Fett oder anderweitigen Ablagerungen sind. Gerade bei Einsatz in Feuchträumen kann sich an diesen Stellen schnell eine Art Schmierfilmbelag bilden, der die Stromübertragung zwischen Station und Roboter erschwert. Es sollte jederzeit sichergestellt sein, dass der Roboter nach dem Andocken entweder zwischen oder grundsätzlich auflädt.
Gleiches gilt für die Hauptbürste. Über die zwei gut zu bedienenden Knöpfe der Bürstenabdeckung lässt sich selbige leicht entnehmen. So gelingt der benutzerfreundliche Zugang zur gelbfarbenen Kombibürste, bestehend aus Lamellen und feinen Borsten. Diese als auch deren Lagerpunkte rechts und links sollten im Betrieb fortwährend sauber gehalten werden. Im Vergleich zu anderen Herstellern stellen die weichen borstenartigen Härchen der bereits in anderen Modellen bewährten Bürste keinen Nachteil in Bezug auf die Reinigungseffizienz dar. Einmal entnommen sollte nicht nur die Bürste ab und an unter fließend Wasser gereinigt werden, sondern auch der Bürstenschacht, in dem sich Ablagerungen absetzen können, mit einem feuchten Tuch ausgewischt werden. Auch sollte stets darauf geachtet werden, dass die Gummilippe der Bürstenabdeckung intakt ist und keinerlei Risse, Schadstellen oder Ähnliches aufweist.
Sind die Haupt- und Seitenbürsten kontrolliert und gereinigt, die Sensoren vom Staub befreit sowie die Ladekontakte gesäubert, so bleibt letztlich nur ein kurzer Blick auf die Lenkrolle vorne, die zweifarbig in Weiß und Schwarz gehalten ist. Um die Achse derselben wickeln sich allzu gerne Haare und Faserreste, die das Rad schwergängiger machen oder aber dafür sorgen, dass der Roboter Kurven nicht mehr wie gewohnt in engen Radien nehmen kann. Ferner ist es empfehlenswert, die einzelnen Bumper-Kontakte der vorderen Stoßstange als auch des LIDAR-Gehäuses monatlich zumindest einmalig auf Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Ist ein Klicken zu vernehmen, dürfte einem problemfreien Betrieb nichts im Wege stehen.
Hardware und Software
So deutlich die Änderungen in Bezug auf das Äußere des Roboters sind, so spürbar und bei erster Inbetriebnahme und Integration in das heimische Netzwerk auffällig sind ferner die Optimierungen hinsichtlich der Software des Roboters. Dank neuer Hardware, einer deutlich rechenstärkeren und aktuelleren Prozessorgeneration auf ARM-Basis reagiert und navigiert der Neue ohne größere Zeitverzögerung. Nicht nur werden Befehle umgehend umgesetzt, auch im Betrieb zeigt sich die Überlegenheit der Rechenplattform. In Sekundenschnelle erkennt das Gerät seine aktuelle Position, auch wenn es nicht wie im alltäglichen Betrieb wahrscheinlich üblich von der Station aus gestartet wurde. Einmal eingeschaltet zeigen sich die Vorteile der unterschiedlichen Maßnahmen zur Geräuschdämmung. Selbst in der höchsten Stufe ist der Roboter deutlich wahrnehmbar leiser als Konkurrenzprodukte. Dies macht sich auch im Wischmodus bemerkbar. Dank des größeren Tankvolumens ist der 950 nun in der Lage, selbst größere Bereiche in einem Rutsch zu saugen als auch feucht zu reinigen.
Selbstverständlich lässt sich die Wassermenge über die App anpassen. Am Morgen mit Wasser und einem sauberen Wischtuch ausgestattet kann der Roboter über den Tag hinweg bis zum eigentlichen Einsatz an seiner Station verweilen, ohne dass ein Austreten der Flüssigkeit zu befürchten ist. Diesen Umstand verdankt das Gerät der aktiven Wasserzufuhr über eine Pumpe, die es erlaubt, den Zufluss zum Tuch auch über mehrere Stunden zu unterbinden. Der 950 lädt über zwei Kontakte an der Unterseite. In Sachen Ladebasis setzt Ecovacs auf das bewährte Modell, welches man gleichfalls beispielsweise beim Ozmo 930, 920 oder Ozmo 900 vorfindet. Unterhält man gleich mehrere Modelle im eigenen Haushalt, so kann es durchaus vorkommen, dass ein Ozmo 610 an der Basis des Ozmo 950 angedockt, um zwischen- oder aufzuladen. Aufgrund des geringen Gewichts derselben ist zu empfehlen diese über Klebestreifen oder eine Antirutschfolie am Boden zu sichern. Dies wirkt der Gefahr eines Verschiebens entgegen und sorgt dafür, dass der Roboter ein jedes Mal sicher andocken kann. In Sachen Ladeleistung gibt es wenig Neues. Der 950 lädt in 300 Minuten vollständig auf. Andere Roboter schaffen eine volle Aufladung von ca. 20 bis 100 Prozent in der Hälfte der Zeit. Das Akkuvolumen bzw. dessen Kapazität änderte sich im Vergleich zum Vorgängermodell 930 3200 auf 5200 mAh. Neben der höheren Reinigungsleistung sowie dem gewachsenen Volumen der beiden Behälter für Schmutz und Wasser als auch der neuen Position des LDS zeigt der Roboter vor allem im Hinblick auf die installierte Software sowie die verschiedenen Funktionen der Kartenverwaltung maßgebliche Neuerungen. Näheres dazu im Bereich Kartenspeicherung und Reinigungsleistung.
Grundsätzliches
Der Roboter ist 9,3 cm hoch, misst im Durchmesser 35 cm und schlägt mit ca. 4,5 kg zu Buche. Türschwellen bis zu einer Höhe von 2 cm überquert derselbe sicher und regelmäßig. Vor allem die maximal 66 seitens des Herstellers angegeben Dezibel machen sich im alltäglichen Gebrauch positiv bemerkbar. Mit insgesamt 430 ml Fassungsvermögen ist der Schmutzbehälter ausreichend, um auch in Haushalten mit Tieren genügend Volumen für Reinigungsvorgänge auf mehr als 100 m² sicherzustellen. 5200 mAh fasst der Lithium-Ionen-Akku, ca. 240 ml der Wassertank. Ecovacs scheint sich an dem Rennen um immer höhere Leistungswerte in Bezug auf die Saugkraft nicht zu beteiligen. Dies ist insofern bemerkenswert, da gerade hier in den letzten Jahren fernab der Möglichkeiten zur Speicherung und Verwaltung mehrerer Stockwerk die größten datenblatttauglichen Fortschritte erzielt wurden. 1500 Pascal gibt der Hersteller für sein neuestes Modell an. Damit fehlen dem Ecovacs Deebot Ozmo 950 zwar 500 bis 1000 Pascal auf dem Papier im Vergleich zu Topmodellen des direkten Konkurrenten Rockrobo, dies macht sich im Alltag jedoch in keinster Weise bemerkbar. Ganz im Gegenteil verzeichnet Ecovacs neues Mittelklassemodell ausgezeichnete Reinigungswerte im Betrieb sowohl auf Teppich als auch auf Glattboden wie Parkett, Laminat oder auch Fliesen.
Wird ein Ladevorgang durch Netztrennung oder Stromausfall unterbrochen, so docktder Roboter aktiv ab und sucht nach seiner Basis. Insofern diese nicht umgehend wieder am Stromnetz befindlich ist und per Infrarotsender erfolgreich Signale in das nähere Umfeld absetzen kann, irrt der 950 auf der Suche nach seiner Ladestation durch den Haushalt. Es sollte daher immer sichergestellt sein, dass der Roboter über seine Basis mit Strom versorgt wird. In Abwesenheit sollte derselbe über den rotfarbenen Ein-Aus-Schalter am Gerät deaktiviert werden, sofern man vorhat, die Basis vom Netz zu nehmen. Über Push-Mitteilungen bleibt man jederzeit auch bei Schließen der App auf dem Laufenden in Bezug auf die Tätigkeiten des Geräts. Jegliche Prozesse, seien es Aufladevorgänge, ein Verlust der WLAN-Verbindung oder auch Fehler im Betrieb beispielsweise durch eine blockierte Haupt- oder Seitenbürste oder das Einsaugen größerer Gegenstände meldet der 950 umgehend an den bzw. die BesitzerIn. Gleiches gilt für das Steckenbleiben unter Möbeln oder das Hängenbleiben auf Türschwellen, was dank der vielfältigen Sensoren des Roboters nur selten zutage tritt.
Hochflorteppiche mag auch der Ecovacs Deebot Ozmo 950 nicht. Dies gilt grundsätzlich aber für nahezu alle Roboter.
Bedienung
Einmal ausgepackt und in Betrieb genommen lässt sich der Roboter in kürzester Zeit in das heimische WLAN einbinden. Hiernach lässt er sich über zwei Wege bedienen, über einen einzigen konfigurieren. Lediglich die App bietet die Möglichkeit, Reinigungszeiten zu setzen, die Reinigungsleistung einzustellen, virtuelle Linien oder Zonen einzurichten, mehrere Karten anzulegen und anzuwählen oder aber Einblicke in vergangene Reinigungsvorgänge zu erlangen. Ein einzelner Bedienknopf am Gerät selbst ermöglicht das Auslösen einer automatischen Reinigung. Gleichfalls kann das Gerät über den roten Schiebeschalter ein und ausgeschaltet werden. Zudem ist wie bereits erwähnt ein Reset der gesamten Firmware auf den Werkszustand als auch der gespeicherten WLAN-Verbindungsdaten über einen kleinen Reset-Knopf möglich. Eine Taste zur Spotreinigung oder auch zum Anfahren der Basis sucht man beim 950 hingegen vergebens. Insbesondere die Rückkehr-zur-Basisstation-Taste stellte eine sinnvolle Ergänzung des Ein-Aus-Schalters bzw. der Reinigungstaste dar. Leider verzichtet Ecovacs auf diese Erleichterung im täglichen Umgang mit dem Gerät. Selbstverständlich kann über die Reinigungstaste ein Vorgang nicht nur gestartet, sondern auch pausiert oder gestoppt werden.
Über die unter der Taste befindlichen LEDs signalisiert der Roboter jederzeit seinen Zustand. Tritt ein Fehler auf, so verwendet Ecovacs die Farbe Rot, um dem Nutzer bzw. der Nutzerin ein Problem zu verdeutlichen. Nähere Informationen erhält man hiernach über die Sprachausgabe als auch die App. Ein Ladevorgang wird durch Pulsieren in weißer Farbe dargestellt, eine zur Neige gehende Akkukapazität gleichfalls über eine entsprechende Farbgebung. Aufgrund der Größe des Bedienknopfes, welcher sich an der Oberseite frontal vor dem LDS befindet, ist auch über einige Entfernung ein prüfender Blick des Gerätestatus möglich. So bleibt man jederzeit im Klaren über das Befinden des eigenen Roboters. Die Sprachausgabe informiert ferner über gestartete, gestoppte oder auch spezielle Reinigungsaufträge. Die verwendete Stimmausgabe ist laut und deutlich zu vernehmen. Geht eine Information in einem Gespräch einmal verloren, so kann über die App jederzeit Einblick in Mitteilungen und Fehlermeldungen genommen werden.
Zur Ausgrenzung und Absicherung sensibler Bereiche wie Treppenauf- oder Treppenabgängen auf Basis von Linien und Sperrzonen nutzt Ecovacs einzig die App. Ein Ausgrenzen über Magnetband ist in Ermangelung entsprechender Sensoren nicht vorgesehen. Dies birgt die latente Gefahr, dass der Deebot bei falscher Positionserkennung möglicherweise kartierte Sperrbereiche oder Sperrlinien nicht rechtzeitig erkennt. Aufgetreten ist dies im Testbetrieb jedoch nicht. Eine physische Separierung per Band oder ähnlichem insbesondere in Bereichen, in denen der Roboter an Abgründe gelangt, wäre wünschenswert. Ecovacs bestätigt mit dieser Entscheidung den branchenweiten Trend hin zu rein appseitigen Steuerung auch im Hinblick auf Sperrbereiche. Beim Setzen der virtuellen Zonen und Linien sollten Sie in jedem Fall darauf achten, dass ein kleiner Zwischenraum zwischen Treppenstufe und Linie verbleibt, um dem Roboter einen Sicherheitsabstand zu gewähren. Denn auch der 950 benötigt ausreichend Platz, um Drehbewegungen auszuführen, Hindernissen auszuweichen, nach Erkennen eines Abgrundes entsprechend zu reagieren. Demzufolge ist einem Verschmutzen der Absturzsensoren am Unterboden, davon gibt es insgesamt sechs, in jedem Fall entgegenzuwirken. Einzig diese vermögen ein Herunterfahren an Stellen wie Treppen, Geländern oder ähnlichem effektiv zu verhindern.
Navigation
Die Ausgangsfirmware des Ecovacs Deebot Ozmo 950 wurde bereits mehrfach aktualisiert. Mit Stand Juli 2020 lautet die Kennnummer der bis dahin aktuellen Firmware-Version 1.7.9. Bereits die Auslieferungsfirmware bot solide Funktionalität und jegliche Funktionen, die in den zahlreichen Ankündigungen und Werbebotschaften vermittelt wurden. Hierzu gehören die folgenden Fähigkeiten:
- Speichern mehrerer Stockwerke parallel inklusive zusätzlicher Daten wie Sperrzonen
- Raumerkennung
- individuelle Wegplanung je nach Raumgröße und Ausrichtung bzw. Grundfläche
- gezieltes Ausgrenzen von Bereichen, die entweder nicht gesaugt oder gewischt werden sollen
- Anwählen kleinerer bis größerer Flächen, die außerhalb einer automatischen Reinigung angefahren und gesäubert werden sollen
Der 950 teilt den eigenen Haushalt in Parzellen ein und fährt diese Bereich für Bereich nacheinander ab. Wie bei anderen Geräten auch werden zuerst die Kanten eines solchen Rechtecks gesäubert, anschließend befährt der Roboter die innere Fläche im Zickzackkurs, bis alle Teilbereiche gereinigt sind. Diese Unterteilung größerer Flächen in kleinere Einzelsegmente ist ein effektiver Weg, um selbst weitläufige Haushalte rückstandsfrei von Schmutz zu befreien. Und genau hier spielt der 950 seine Stärken aus. Routiniert und souverän geht der Roboter zu Werke, ist die Fläche auch noch so komplex. Verantwortlich hierfür zeichnet die im Vergleich zum Ozmo 930 und Ozmo 960 potentere Rechenleistung dank einer aktualisierten Hardware-Plattform. Diese erlaubt es dem Roboter, zuverlässig auch auf komplexeren Etagen inklusive offener als auch geschlossener Zugänge zu Räumen zu navigieren. Und das selbst bei Einsatz mehrerer Sperrzonen und -linien. Ein Blick in die Kartenhistorie hilft, um die einzelnen Wege des eigenen Roboters nachzuvollziehen. Sollten Zweifel an der Vollständigkeit eines Reinigungsvorgangs aufkommen, lohnt ein Vergleich zurückliegender Reinigungsläufe. Dabei stellt die Einzel- und Mehrraumreinigung keine Neuerung dar, Ecovacs etablierte diese Funktion bereits mit den Vorgängermodellen des 950.
Die Möglichkeit, die Reihenfolge der zu reinigenden Räume selbst zu bestimmen, welche nachfolgend angefahren werden sollen, ist gleichfalls nicht neu. Dennoch wirkt das Eingabeinterface der Ecovacs-Home-App unter Verwendung des Deebot 950 noch intuitiver. Nicht nur lassen sich Symbole zuordnen, die den Verwendungszweck des einzelnen Bereichs verdeutlichen, sie machen die Nutzung des Roboters auf Basis individueller Vorlieben noch einfacher. Ist ein einzelner Raum oder sind gleich mehrere angewählt, so fährt der Roboter diese gezielt an, um die Gesamtfläche des einzelnen Raumes zu reinigen. Erst hiernach wechselt er zum nächsten. Nach erfolgreicher Durchführung des angestoßenen Prozesses kehrt der Roboter zuverlässig und zeitnah zur Basis zurück. Im Betrieb desselben zeigten sich einzig schwarze Oberflächen als problematisch. Hier zu nennen ist insbesondere der schwarze Fußabtreter, welcher sich in meinem Haushalt im Wohnzimmer befindet. Dieser stellt jedoch je nach Lichteinfall und Tages- bzw. Jahreszeit auch für Geräte der Konkurrenz ein unüberwindbares Hindernis dar. Befährt der Deebot diesen Bereich und erlangt mehr als ein Sensor Notiz von der fast schwarzen Faser des Vorlegers, stoppt das Gerät abrupt, gibt anschließend eine Fehlermeldung aus. Diese verweist auf einen Abgrund. Der Fehler ließ sich in mehreren Versuchen reproduzieren. Sieht man von diesem Umstand, welcher durch die Infrarotsensoren gegeben ist und auch bei anderen Robotern zu beobachten ist, ab, zeigte sich der Ecovacs Deebot Ozmo 950 während des gesamten Testzeitraums als äußerst unauffällig und solide in Bezug auf die Reinigungsleistung.
Ein Einklemmen bzw. Festfahren wurde bis auf wenige Einzelfälle zu jeder Zeit durch die Sensorik des Roboters verhindert. Trifft der Roboter im Ausnahmefall doch einmal auf einen Gegenstand, den er zu orten im Vorhinein nicht in der Lage war, erkennt der federgelagerte Bumper an der Front das Objekt rechtzeitig. Der Roboter unterbricht seine Fahrt, um das Mobiliar in kreisrunder Fahrt zu umgehen. Selbst mattschwarz lackierte Oberflächen scheinen dem 950 nichts an zu haben. Hier zeigt sich die vortreffliche Scanleistung des Lasers. Der Ecovacs geht weit weniger rüde zu Werke als man dies von Geräten anderer Hersteller mitunter gewohnt ist. Einziger Wunsch in Bezug auf die Navigation bliebe die Fähigkeit, Räume je nach längster Seite parallel zu dieser zu reinigen. Stattdessen vollführt der Ecovacs nach einmaligem Scannen infolge des Abdockens seine Wegplanung gemäß der Festlegung des ersten Raumes. Aufgrund der zuverlässigen Ortung kann der Neue selbst im Betrieb, sollte er sich mal festgefahren haben, versetzt werden und findet umgehend zu seiner ursprünglichen Route zurück.
Saugstufen
Ecovacs‘ 950 verfügt über insgesamt zwei Saug- bzw. Betriebsmodi (Leise und Power). Ein Wechseln der jeweils angewählten Gebläsestufe ist jederzeit im Betrieb möglich. Hierzu nutzt man einfach die vom Hersteller zur Verfügung gestellte Ecovacs-Home-App. Eine große Erleichterung im Alltag bedeutet der integrierte Teppichsensor. Textile Bodenbeläge erkennt der Roboter aktiv bei Befahren und erhöht die Saugleistung oder weicht bei angebrachtem Wischaufsatz aus. Diese Option funktioniert derart zuverlässig, dass der Ozmo bereits bei Kontakt mit Niedrig-, Mittel- oder Hochflurteppich entsprechend reagiert. Nachdem dieser den Teppich verlässt wird die Gebläseleistung auf die ursprüngliche Einstellung reduziert. Liegen gleich mehrere Teppiche in einem einzigen Raum aus, so wechselt der Roboter ein jedes Mal bei Befahren eines solchen mitunter die Saugstufe. Dies führt dazu, dass Vorleger wie Teppiche oder auch Fußabtreter stets gründlich gereinigt werden, soweit dies die Möglichkeiten des 950 zulassen. Gleichfalls gilt natürlich, dass Teppichbeläge keinesfalls bei Einsatz des Wischaufsatzes überfahren werden. Selbst bei Einsatz der zeitgesteuerten Reinigung lässt sich die Saugstufe je nach Raum und Verschmutzungsgrad vorwählen, sodass der Roboter beispielsweise in der Küche morgens mit der maximalen Saugkraft zu Werke geht, im Schlafzimmer am Nachmittag jedoch mit reduzierter Leistung reinigt. Zwar ist der Deebot auch bei Betrieb in der höchsten Stufe hinsichtlich seiner Emissionswerte relativ leise. Die Lärmreduzierung in der niedrigsten Saugstufe macht es jedoch gar möglich, sich in Anwesenheit des arbeitenden Roboters zu entspannen. So jedenfalls lautet mein subjektiver Eindruck.
Selbst empfindliche Haustiere sollten bei maximaler Gebläseleistung nicht in erheblichem Maße gestört werden, insofern man ihnen eine Möglichkeit des Rückzugs bietet. Dank der hohen Flächenleistung (Leistungskennzahl Zeitbedarf pro Quadratmeter) stellt der 950 einen neuen Rekord auf. Selbst Modelle wie ein Roborock S6 können dem Neuen aus dem Hause Ecovacs in Saechen Geschwindigkeit nicht das Wasser reichen. Die im Vergleich zu Neatos Modellen oder Vorwerks Staubsaugerrobotern schmalere Hauptbürste scheint dahingehend kein spürbarer Nachteil. Nutzt man ausschließlich die Maximalstufe, kann man sich eines Umstandes in jedem Fall gewiss sein. Der eigene Haushalt, egal ob mit viel oder wenig textilen Oberflächen ausgestattet, wird ein jedes Mal nach Betrieb des Ozmo so sauber und rein wie möglich sein. Wer hauptsächlich Hochflorteppiche sein Eigen nennt, sollte den Aufsatz zur Direktabsaugung in Erwägung ziehen, welcher gleichfalls dem Lieferumfang beiliegt. Im Verzicht auf die Hauptbürste wird das Risiko, dass sich lange Teppichfasern im Betrieb um die Achse der Hauptbürste wickeln, entscheidend minimiert.
Sensorik
Ecovacs stattet seinen 950 mit zahlreichen Sensoren aus, die neue Maßstäbe setzen sollen. So ist zum Beispiel der Schutz des LDS-Gehäuses über vier Wege noch immer zum Leidwesen vieler kein Standard bei Robotern der Preisklasse um 500 €. Statt eines Wandsensors auf der rechten Seite setzt der Hersteller bereits seit Jahren auf mehrere Infrarotsensoren, welche in den Bumper des jeweiligen Modells integriert sind. Dies hat zur Folge, dass Hindernisse mitunter besser erkannt werden, es folglich im Betrieb zu weniger Kollisionen mit Einrichtungsgegenständen kommt. Gleichwohl zeigt sich insbesondere bei parallelem Entlangfahren an niedrigen Fußbodenleisten, dass dieses System durchaus an seine Grenzen gelangt. Haben Geräte mit spezifischem Wandsensor zur Erkennung des Abstandes zwischen Wand und Roboter leichtes Spiel beim Folgen einer Raumkante, kann es beim neuen Ozmo durchaus zu einem Eiertanz werden, möchte dieser eine eben solche Wand mit niedriger Leiste in einer geradlinigen Bahn säubern. Anstatt in einem Abstand von wenigen Millimetern der Kante zu folgen, fährt der Ecovacs wieder und wieder in kleinen Halbkreisen auf das gebotene Hindernis zu. So tastet sich dieser Schritt für Schritt an der Wand entlang. Darauf hingewiesen werden sollte, dass dies in meinem Haushalt nur in einem einzigen Raum in derartiger Form zu beobachten ist. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Fußleiste, die dort angebracht ist, aus mehreren Teilen besteht. Sie bietet den frontal und seitlich relativ hoch angebrachten Infrarotsensoren des Roboters zu wenig Angriffsfläche, um deren Konturen zuverlässig erfassen zu können.
Derartiges Verhalten muss sich in anderen Haushalten nicht zwingend bestätigen. Einmal angestoßen verläuft die systematische Reinigung äußerst zuverlässig. Der Roboter findet sich selbst in Räumlichkeiten zurecht, in denen reichlich Mobiliar wie Stühle und Tische die Navigation erschweren. Dank seiner runden Form gelingt es dem Deebot, selbst in Engstellen die Übersicht zu behalten. Insgesamt sechs Bodensensoren sorgen dafür, dass der Roboter nicht Gefahr läuft, abzustürzen. Gleich zwölf Infrarotsensoren sind in die Front als auch seitlich in den Bumper integriert und halten den 950 jederzeit auf Abstand zu etwaigen Hindernissen. Neben dem LDS, das präzise arbeitet, verfügt das Gerät über weitere Sensoren im Bereich des Schmutzbehälters als auch des Wassertanks. Letztere erkennen, ob der jeweilige Tank eingesetzt ist oder nicht. So muss man gar nicht erst die App zur Hand nehmen, um den Roboter dazu zu bewegen, mit angebrachtem Wischaufsatz in Kombination zu saugen als auch feucht zu reinigen. Nach Einschieben desselben erkennt der Roboter automatisch, dass der Nutzer bzw. die Nutzerin gleichfalls wischen lassen möchte und wählt die entsprechenden Einstellungen zur Wassermenge, um nach dem Start einer automatischen oder Einzel- bzw. Mehrraumreinigung in einem Vorgang zu saugen und feucht nachzureinigen. Die Handhabung gestaltet sich im Alltag so einfach, dass man besonders in Haushalten mit viel textilfreier Fläche dazu geneigt ist, den Roboter morgens für den jeweiligen Reinigungsprozess vorzubereiten und diesen anschließend über die Zeitsteuerung einzelne Zimmer oder auch die Gesamtfläche wischend anfahren zu lassen.
Einzig die Schmutzaufnahmekapazität des Mikrofasertuches macht einem hierbei einen Strich durch die Rechnung. Die Teppicherkennung funktioniert gleichermaßen über einen entsprechenden Sensor, welcher im Bereich hinter den Ladekontakten an der Unterseite zu verorten ist. Dieser sollte stets sauber gehalten werden, um seine Funktionstüchtigkeit sicherzustellen. Zu den vier vor dem jeweiligen Radantrieb gelagerten Absturzsensoren gesellen sich beim Ozmo zwei weitere hinter diesen. Diesbezüglich sei erwähnt, dass der Kontakt mit besonders dunklen Bodenbelägen zu Ausfällen im Betrieb führen kann. Dunkles Natursteinzeug- bzw. Feinsteinzeug-Fliesen sowie schwarze textile Bodenbeläge neigen dazu, Infrarotsensoren nachhaltig zu irritieren. So kann es dazu kommen dass der Roboter seinen Dienst im Ausnahmefall auch mal versagt. Sollten Sie über derartige Beläge verfügen, wäre ein gezielter Test auf diesen empfehlenswert, um sicherzustellen, dass ihr 950 im späteren täglichen Betrieb unterbrechungsfrei funktioniert. Daher sollten Sie die Reaktionsfreudigkeit der Absturzsensoren zielgerichtet an Ort und Stelle in Ihrem Zuhause auf die Probe stellen, um im Nachhinein von Reinigungsunterbrechungen durch Festfahren verschont zu bleiben. Zum Andockverhalten des 950 sei gesagt, dass dieser Vorgang ohne Probleme jederzeit glückte. Die frontal integrierten IR-Empfänger finden auf Basis der gespeicherten Kartendaten nach erfolgreicher Beendigung eines Reinigungsprozesses oder nach erfolgreichem Zwischenladen zuverlässig an die Station zurück.
Reinigungsleistung
Ecovacs verspricht eine gründliche und zeiteffiziente Reinigung auf allen gängigen Bodenbelägen. Der Ozmo 950 bringt alle dafür notwendigen Merkmale mit. Der Navigationsalgorithmus zeichnet verantwortlich für einen besonders guten Zeit-Flächen-Koeffizienten. Mitunter säubert der Roboter einen ganzen Quadratmeter in deutlich weniger als einer vollen Minute. Damit markiert das Modell Bestwerte. Kein anderer Sauger bis auf den Ecovacs Deebot Ozmo T8 AIVI ist Stand Mitte 2020 ähnlich effizient. Nicht einmal Rockrobos neueste Flaggschiffmodelle Roborock S6 Vision oder Roborock S5 Max halten hier mit. Die eigentliche Reinigungsleistung ist zudem vortrefflich. Ecovacs hat alle erforderlichen Maßnahmen getroffen, um die Effizienz des Deebot verglichen mit seinen Vorgängern spürbar zu optimieren. Der Neue ist schnell, leise und doch höchst produktiv. Flink und grazil vollführt er seine Tätigkeit. Hierbei offenbaren sich die Früchte aller Anstrengungen, welche unternommen wurden, um Optimierungen im Bereich der Luftführung zu realisieren. Egal ob Feinschmutz oder Tierhaar, trotz der nur 1500 Pa gibt sich der Roboter auch beim Beseitigen von Tier- und Menschenhaaren keinerlei Blöße. Hierzu bei trägt das ecovacs-typische Seitenbürstenpaar, das den Schmutz gezielt in Richtung der Hauptbürste geleitet. Angesichts der optimierten Abdichtung der Bürstenabdeckung gelangen selbst gröbere Partikel, Flusen, Einstreu von Haustieren oder auch kleinere Haarbüschel erfolgreich in den Schmutzbehälter und werden durch die transparente Rückhalteklappe sicher verwahrt. Selbst auf dichtem Flor erzielt der Ozmo folglich sehr zufriedenstellende Ergebnisse, dem hohen Luftdurchsatz sowie dem ausgeklügelten Navigationsalgorithmus sei Dank. Einzig Objekte wie Schnüre, Riemen, Kabel(enden), längere Blätter oder auch Socken mag der Neue aufgrund seiner rotierenden Hauptbürste nicht. Diese wickeln sich allzu schnell um selbige und führen hiernach zu einer Blockade derselben. Achten Sie daher immer darauf, derlei Gegenstände im Vorhinein eines Reinigungsvorgangs zu entfernen.
Wie bereits erwähnt kann unter Umständen das Folgen einer Kante in Ermangelung eines entsprechenden Wandsensors länger benötigen als erwartet. Dennoch hinterlässt der Roboter auch in solch seltenen Fällen unpassend zur Sensorik konstruierter Fußleisten verdreckte Stellen gereinigt. Die langen beiderseits befindlichen Borsten gelangen während ihres Betriebs selbst in die letzten Ecken.
Wischfunktion
Ecovacs war einer der ersten Hersteller, der bei seinem Modell Ecovacs Deebot Ozmo 930 bereits auf einen großen Tank setzte, welcher über eine aktive Pumpe verfügte. Im Gegensatz zu Anstecklösungen einiger Mitbewerber beherrschte bereits das Vorgängermodell des 950 die gezielte und über die App regulierbare Wassermengenabgabe an das auf der Unterseite befindliche Reinigungstuch. Beim 950 hat sich dahingehend wenig geändert. Hinsichtlich des Volumens wuchs der Tank auf nunmehr 430 Milliliter. Die am Tank anzubringende Tuchhalterung sitzt frei beweglich und doch fest arretiert. Möchte man ein Tuch anbringen, so reicht es, den Tank rückwärtig am Gerät zu entnehmen. Nachfolgend kann das Wischtuch über die Klettstreifen befestigt werden. Einmal eingesetzt erkennt der Roboter Tank und Wischtuch automatisch und ist nun bereit für eine kombinierte Saug- und Wischreinigung oder reine Feuchtreinigung. Über die App lässt sich zwischen mehreren Stufen der Wasserregulierung wählen. Ob nun Laminat oder Parkett, für die verschiedenen Bodenbeläge dürfte eine passende Wasserabgabemenge vorkonfiguriert sein. Getestet wurde der Roboter auf Dielenboden als auch auf handelsüblichen Fliesen. Gleichfalls lässt sich die Wassermenge in der Kartenverwaltung anhand der Daten eines gescannten und abgespeicherten Stockwerks individuell den jeweiligen Räumen zuweisen. So kann im Schlafzimmer beispielsweise mit einer hohen Wasserabgabe feucht gereinigt werden, während im Wohnzimmer der Roboter allenfalls nebelfeucht die gesamte Fläche befährt. Dies alles gestaltet sich so spielend einfach, dass selbst Einsteigern nach kurzer Eingewöhnungsphase im stressigen Alltag die Konfiguration ihres Deebot 950 gelingen sollte.
Tank, Tuchhalterung und die Mikrofasertuch wirken durchdacht, langlebig und für viele Reinigungseinsätze gestaltet. Sollte der Roboter den eingesteckten Tank mal nicht zuverlässig erkennen, so lohnt ein Blick auf die Kontakte am Roboter als auch am Tank selbst. Mit einem trockenen oder feuchten Tuch gereinigt ist das Problem schnell behoben und etwaiger Staub als auch anderweitige Verschmutzungen benutzerfreundlich beseitigt. Das Reinigungsergebnis kann angesichts der Tatsache, dass sich die Wassermenge regulieren lässt, durchaus überzeugen. Die eingesetzte Mikrofaser überzeugt mit einer hohen Bereitschaft zur Schmutzaufnahme. Allerdings ist die Fläche so gering, dass trotz des großen Volumens des Wassertanks das eingesetzte Tuch auch beim 950 nach ca. 20 m² gewechselt werden sollte. Hierzu ist ein vorübergehendes Pausieren der Reinigung notwendig. Zum Tuchwechsel muss der Roboter nicht angehoben werden. Indem der Tank rückwärtig entfernt, die Microfaser getauscht und der Behälter anschließend wieder eingesetzt wird, ist der Vorgang in unter einer Minute erfolgreich bewältigt. Selbst das Nachfüllen von Wasser wäre in dieser Zeit ohne weiteres möglich. Ein regelmäßiger Wechsel des Tuches garantiert, dass aufgenommener Schmutz nicht unnötig im Raum verteilt wird. Auch moderne Mikrofaser hat ein Maximum an Aufnahmekapazität loser als auch gebundener Schmutzpartikel.
Einmal entnommen lässt sich das Gefäß über die blaue Gummiabdeckung einfach befüllen. Aufgrund der Transparenz des Behälters lässt sich selbst bei Aktivität des Roboters schnell ein Überblick über die Restmenge gespeicherten Wassers gewinnen. Die schwarz gehaltene Arretierung lässt sich gut bedienen und gibt sofort nach Herunterdrücken den einmal eingesetzten Behälter samt Wischaufsatz frei. Die im Tank integrierte Pumpe sitzt im Gegensatz zum Vorgänger nun auf der rechten statt der linken Seite. Sie wirkt nicht nur auf den ersten Blick zuverlässig und durchaus leistungsfähig. Zu keiner Zeit des Testbetriebs zeichneten sich Probleme gleich einer zu geringen oder unterbrochenen Wasserabgabe ab. Möchte man den Roboter ausschließlich trocken reinigen lassen, kann der Tank samt Aufsatz einfach entfernt werden. Letzterer lässt sich vom Behälter selbst nach einmaliger Verbindung nur umständlich trennen. Da ein ledigliches Entfernen des Tuches beispielsweise auf Teppich dazu führen würde, dass der am Wischaufsatz angebrachte Klettverschluss an diesem haften bleiben und beschädigt werden könnte, ist dringend dazu angeraten, die gesamte Einheit aus Tank, Aufsatz und Mikrofasertuch bei Nichtverwendung abzunehmen. Der Tank sollte stets offen gelagert werden, um sicherzustellen dass etwaiges Restwasser entweichen kann. Sollte kalkhaltiges Wasser zu Problemen führen und die Pumpe ihren Dienst versagen, so kann sie zwar aufgeschraubt, jedoch nicht entnommen werden. Ein Reparieren durch Reinigen und Entfernen von Ablagerungen ist daher schwierig bis nicht möglich, da die Tankoberseite mit der unteren verklebt scheint. Spülen mittels fein dosierter Zitronensäure oder der Einsatz eines peroxidhaltigen Gebissreinigers kann helfen, die betriebsstörenden Rückstände zu entfernen.
Dank des im 950 integrierten Teppichsensors befährt selbiger weder Auslegware, noch Vorleger, Schmutzfangmatten oder Läufer. Ein Verteilen des Schmutzes auf selbigen Untergründen ist nicht zu befürchten. Die flexible Lagerung der Tuchhalterung ermöglicht ein Überwinden von Bodenunebenheiten wie Türschwellen oder Absätzen. Insgesamt wirkt das Gebilde aus Behälter und Tuchhalterung stabil und durchdacht. Nach erfolgreichem Einsatz eines Mikrofasertuchs sollte dieses ohne Zugabe von Weichspüler in der Waschmaschine bei 30 oder 40° gereinigt werden. Zwei dieser Tuchaufsätze liegen dem Ozmo bei, weitere können im Zubehörhandel nachgekauft werden. Da beim neuesten Modell eine elektrische Pumpe eingesetzt wird, empfiehlt sich der Einsatz möglichst kalkarmen Wassers.
Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, sich neben der Grundreinigung durch händisches Staubsaugen mit dem Erwerb des Ozmo auch der Notwendigkeit einer intervallischen Feuchtreinigung zu entledigen, muss ich Ihre Ambitionen leider etwas zügeln. Der 950 saugt äußerst zuverlässig auf ganz unterschiedlichsten Bodenarten. Im Hinblick auf Systematik der feuchten Reinigung kann der große Wassertank jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass letztlich ein nicht einmal 1/10 m² großes Mikrofasertuch für die Schmutzaufnahme zuständig ist. Im Gegensatz zu reinrassigen Wischrobotern verfügt das neue Modell nicht über eine beispielsweise rotierende Walze. Deren Vorteil, anhaftenden Schmutz über eine Absaugung abzutransportieren, existiert beim Ecovacs Deebot Ozmo 950 nicht. Gleichfalls verfügt der Roboter nicht über eine Vibrationsfunktion, die selbst gröberen und eingetrockneten Schmutz zumindest zufriedenstellend löst. Für einen kleinen Wischdurchgang zwischendurch sowie das regelmäßige Entfernen losen Restschmutzes, der beim Saugen liegen geblieben ist, kann der 950 jedoch äußerst dienlich sein.
Kartenspeicherung
Ecovacs bietet mit der aktuellsten Firmware-Version des 950 eine stabile, alltagstaugliche Lösung in puncto Kartenverwaltung. Egal ob als Einsatz auf einer einzigen Etage oder im Einfamilienhaus mit zwei oder drei Stockwerken geplant, der Ozmo kann überzeugen. Einzig das einmalige Scannen und Abspeichern einer Ebene inkl. Versatz der Basisstation ist notwendig, um dem Roboter für alle späteren Reinigungsfahrten genügend Orientierungspunkte zu gewähren. Hiernach reicht es, den Roboter an seiner Station oder aber auf der jeweiligen Etage abzusetzen, um ihn dazu zu bewegen, sich nach einer kurzen Phase der Ortung gleichsam an die Reinigung aller auf dieser Ebene gespeicherten Räumlichkeiten zu machen. Der eigentliche Vorgang der Postionierung gelingt dem Roboter innerhalb weniger Sekunden durch Abgleich der Scandaten mit jenen aller gespeicherten Kartenvorlagen. So kann er nach Anlegen der Reinigungskarten aller im Haushalt befindlichen Etagen auch ohne die Zuhilfenahme der Station reinigen. Hierbei beherzigt er über das Ausgrenzungstool der App angelegte Sperrbereiche, erkennt Teppiche und plant eine äußerst zuverlässige Raum-zu-Raum-Reinigung. Wer möchte, kann dem 950 auf jedem der vorhandenen Stockwerke eine entsprechende Basis zur Verfügung stellen. Dies ist jedoch nicht zwingend von Nöten. Nachkaufen ließe sich die Ladestation als Zubehör im Handel.
Geradezu entspannt gelingt dank des praktischen Henkels bzw. Tragegriffs ein Transport an Ort und Stelle. Hiernach lässt sich der Roboter im freien Raum über die App als auch über den Knopf am Gerät selbst starten. Innerhalb kurzer Zeit nach erfolgreichem Datenabgleich werden alle Informationen wie Sperrzonen, Sperrlinien, Raumaufteilung oder Position der Ladebasis auf der jeweiligen Etage abgerufen und in den aktuellen Reinigungsvorgang einbezogen. In der Praxis zeigt sich schnell, wie praktisch dieser Umstand ist. Musste man sich bisher bei verschiedenen Robotern der Mittel- und Oberklasse anderer Hersteller mitunter Gedanken machen, ob bei Start unabhängig von der Basis eine aufwendig gespeicherte Karte samt der ihr zugeordneten Besonderheiten verloren oder überspeichert wird, so kann man den Ozmo einfach so nutzen wie es die eigene Intuition vermag. Selbst Ausgrenzungen in Bezug auf Teppichflächen werden berücksichtigt, insofern der Roboter inklusive angebrachtem Wassertank und Wischtuch zum Reinigen abgesetzt wird. Überdies sorgt die Teppicherkennung für ein zuverlässiges Umfahren jeglichen textilen Bodenbelags.
Anhand einmal gespeicherter Stockwerke lassen sich Räume zuweisen. Gleichfalls kann diesen ein Symbol zugeordnet werden. Derart eingerichtet lassen sich fortwährend einzelne Räume oder gleich mehrere im Verbund ansteuern, auch zeitgesteuert. Selbst die Reihenfolge des Anfahrens kann über die App konfiguriert werden. Somit bietet die Ecovacs-Home-App alle Funktionen, welche im täglichen Gebrauch des Roboters von Nutzen sind.
- Erfassung eines Stockwerks oder bestimmter Teile eines Stockwerks durch Starten eines automatischen Reinigungsvorgangs
- Speichern des entstandenen Kartenlayouts innerhalb der App und Kennzeichnen einzelner Gebiete (Räumlichkeiten)
- Auswahl einzelner oder mehrerer Räume bei Programmierung einer zeitgesteuerten Reinigung
- gezieltes Reinigen einzelner oder mehrerer Bereiche per Auswahl innerhalb der App
- Einzeichnen, Bearbeiten und Löschen von Sperrzonen und -linien in bereits bestehende Karten
- Wählen einer der drei zuletzt angelegten Karten, um diese als Grundlage für den nächsten Vorgang heran zu ziehen inkl. der potentiell eingefügten und gespeicherten Sperrungen
Möchte man bestimmte Bereiche eines Raumes separieren, so steht neben dem Flächenwerkzeug auch eine Linienfunktion zur Verfügung. Räume können nach ihrer Identifikation weiter unterteilt werden, umso beispielsweise stärker verschmutzte Flächen wie eine Essecke vom Rest des Wohnzimmers abzusondern. Auch textile Bodenflächen lassen sich innerhalb der App für Feuchtreinigungen ausschließen. Nimmt man alle diese komfortablen Einstellungsoptionen zusammen, so bleibt beim 950 kaum ein Wunsch hinsichtlich der Konfiguration offen. EignerInnen eines Ecovacs Deebot Ozmo 950 bietet die App neben der automatischen Reinigung der Gesamtfläche sowohl eine Bereichsreinigung als auch eine gezielte Einzel- oder Mehrraumreinigung an. Bei letzterer bleibt der Nutzerin bzw. dem Nutzer einzig die Aufgabe, ein oder mehrere der in der Verwaltung gespeicherten Zimmer per Klick anzuwählen. Sogleich macht sich der Roboter auf den Weg und fährt jene Räumlichkeit an, die zuvor in der App angewählt wurde.
Von hoher Relevanz ist die Tatsache, dass der Roboter bei erstmaligem Scannen einer Etage den Prozess der Erfassung vollständig abschließen muss durch nachfolgendes Andocken an seiner Station, um eine Speicherung der gewonnenen Rohdaten zu ermöglichen. Erst hiernach erfolgt die Teilsegmentierung in einzelne Räumlichkeiten sowie die Möglichkeit, diese zu benennen und mit einer entsprechenden Farbe oder einem Symbol auszustatten. Unterbrechen Sie daher Ihren Roboter keinesfalls, sollte dieser sich auf der initialen Reise durch Ihren Haushalt bei aktivierter Kartenspeicherung befinden. Besonders knifflig kann dies unter Umständen werden, ist Ihr Deebot dazu aufgerufen, eine sehr große Grundfläche über das LIDAR zu erfassen. Bei Roborocks S6 stellte sich durch Auskunft einiger Nutzerinnen und Nutzer heraus, dass die Erfassung von Haushalten mit einer Gesamtfläche von über 200 m² zur Generierung einer Stockwerkskarte durchaus problematisch sein kann. Beim neuen Deebot konnte dies bislang jedoch nicht beobachtet werden. Sollte dies dennoch bei Initialisierung des ersten Scanvorgangs der Fall sein, so bliebe immer noch die Möglichkeit, die Gesamtfläche in einzelne Teilbereiche beispielsweise durch Schließen von Türen oder Zustellen von Fahrwegen zu separieren. Insofern eine Speicherung gelingt und dies zeichnete sich beim 950 als Regelfall ab, ist der Roboter sofort bereit für die Anlage einer neuen Reinigungskarte. Ein Wählen zwischen verschiedenen, gespeicherten Kartenversionen ist beim 950 nicht notwendig, da der Neue allein anhand der Daten, die nach dem Start eines Reinigungsvorgangs über das LIDAR gewonnen werden, das jeweilige Stockwerke identifiziert.
Akkukapazität
Mit 5200 mA zieht Ecovacs‘ 950 gleich mit den Flaggschiffmodellen von Rockrobo oder neuerdings auch 360. Das 1500 Pascal leistende Gebläse arbeitet so effizient im Zusammenspiel mit allen Antrieben als auch dem LIDAR, dass dem 950 ein vergleichbarer Flächenreinigungswert pro Akkuladung gelingt wie beispielsweise dem Rockrobo S5 Max. Einzig hinsichtlich der Ladegeschwindigkeit muss sich Ecovacs eine Rüge gefallen lassen. Insgesamt 5 Stunden sind selbst für ein Mittelklassemodell einfach nicht zeitgemäß. Wobei auch hier ein branchenweiter Trend hin zu längeren Ladezeiten zugunsten der Haltbarkeit des integrierten Akkupacks zu verzeichnen ist.
Um seinen bis auf das unterste Kapazitätslimit von ca. 20% entladenen Akkumulator vollständig bis zum erreichen der 100-Prozent-Marke wieder aufzuladen, vergeht demnach einige Zeit. Dies geht bzw. ging bei Mitbewerbern bislang deutlich schneller vonstatten, obgleich selbst der direkte chinesische Konkurrent Rockrobo beim Rockrobo S5 Max nunmehr auf derartig langatmige Aufladezeiten setzt.
App-Steuerung
Kennt man eine, kennt man alle. Apps zur Konfiguration und Steuerung eines 2019er Staubsaugerroboters der Preisklasse, der der 950 zuzuordnen ist, bieten im Grunde alle vergleichbare Grundfunktionen. Start, Stopp und Pause einer automatischen Reinigung des gesamten Haushalts, Andocken, Live-Karte, Auswahl eines einzelnen oder mehrerer Bereiche der Gesamtfläche, Zu- und Abschalten verschiedener Sonderfunktionen wie Kartenspeicherung, Teppichturbo, Nicht-Stören-Modus usw. Einzig in Bezug auf das Layout unterscheiden sich die einzelnen Hersteller teils maßgeblich. Ob Intuitivität gegeben ist oder nicht, zeigt sich bereits bei der ersten Nutzung, wenn der Roboter in das eigene Netzwerk eingebunden werden soll. Wie viele Hilfestellungen der oder die neue BesitzerIn dabei erfährt, entscheidet teils erheblich über Erfolg oder Misserfolg des Unterfangens. Je schneller die App wichtige Informationen über Status, wichtige Einstellungen, Verfügbarkeit und Wartungsintervalle bereit stellt, je leichter die Orientierung innerhalb der einzelnen Menüebenen fällt, desto höher ist der Faktor der Zufriedenheit, desto schneller gelingt die Eingewöhnung. Auch hier zeigten sich die App-Entwickler offensichtlich bereit, Hinweisen zur Optimierung ihres Produktes nachzukommen. Die neue Version Ecovacs Home wirkt aufgeräumt, Hinweise und Anleitungen ergänzen Meldungen innerhalb der Mitteilungszentrale.
Bebilderte Infokarten offerieren alle für den Gebrauch und die Pflege des Geräts benötigten Informationen. Somit dürfte selbst im Umgang mit Staubsauger- und Wischrobotern völlig unbefleckten Personen die Phase der Eingewöhnung und alltäglichen Nutzung des neuen Modells ohne weiteres gelingen. Hat man sich erst einmal mit der Hauptansicht, den Untermenüpunkten als auch dem Funktionsumfang des Geräts vertraut gemacht, bleiben kaum Wünsche offen. Mit Hilfe der neuesten App-Variante sind umfangreiche Programmierungen des Roboters möglich. Ob zeitgesteuerte Gesamt-, Einzel- oder Mehrraumreinigung, ob im EG oder OG, mit oder ohne auszugrenzenden Barrieren, trocken oder feucht, einmalig oder mehrmals am Tag, der Möglichkeiten gibt es viele. Je nach Anwendungsfall lassen sich bedarfsgerechte Anwendungsszenarien herstellen. Morgens nach dem Frühstück werktags um 8 Uhr die Küche im Power-Modus anfahren, nach Verlassen aller BewohnerInnen Wohnzimmer und Flur saugen und wischen, am Abend im zweiten Stockwerk weitere Zimmer säubern, allerdings in normaler Gebläsestufe, alles möglich mit wenigen Klicks nach einmaliger Kartierung der unterschiedlichen Räumlichkeiten und Ebenen bzw. Stockwerke des Haushalts. Letztlich entscheidet der oder die AnwenderIn, in welchem Umfang der Deebot 950 alltäglich der müßigen Aufgabe der Säuberung aller Bodenbeläge von Schmutz und Staub nachkommt. Einzig hinsichtlich der Änderung bereits durch die App vorgenommener Raumaufteilungen bei Vorliegen einer gespeicherten Kartierung besteht Verbesserungsbedarf, gerade hinsichtlich des Einzeichnens von Raumgrenzen. Dies gelingt mitunter lange nicht derart inuitiv, wie ich mir das wünschen würde. Wände werden teils nicht als solche erkannt, somit gelingt die Separierung eines Bereichs in zwei Teile erst nach mehrmaligem Versuch. Dies ist jedoch der einzige Negativpunkt, der mir über die letzten Monate der Nutzung in Erinnerung geblieben ist.
Firmware
Die zum Zeitpunkt des Gerätetests installierte Firmware in Version 1.7.9 ist stabil, zeigte bislang im Betrieb keinerlei Auffälligkeiten. Auch Ecovacs scheint daran sehr gelegen, bei Problemen durch zeitnahe Updates schnell Abhilfe zu schaffen. Allerdings bestand hierfür seit Markteinführung des 950 kein Bedarf. Größere Funktionserweiterungen durch neuere Firmware-Updates sind angesichts des immensen, bereits im Gerät und den ersten Firmwares implementierten Funktionsumfangs kaum zu erwarten. Aktualisierungen lassen sich einfach über das heimische WLAN vornehmen. Innerhalb der App wird man auf eine neue Version hingewiesen. Zum Anstoßen einer Aktualisierung muss lediglich das Update per Klick auf die Schaltfläche gestartet und gewartet werden, bis die positive Meldung der erfolgreichen Installation über den Lautsprecher des Roboters ausgegeben wird. Nachfolgend kann ein Neustart helfen, falls das Gerät Auffälligkeiten im Betrieb zeigt.
Tipp
Empfehlenswert ist auch beim Ecovacs Deebot Ozmo 950 eine Einbindung des Roboters in ein separates WLAN, auch als Gast-WLAN oder Gast-Zugang bezeichnet. Die erforderlichen Informationen, um dies zu bewerkstelligen, entnehmen Sie bitte den Konfigurationsseiten Ihres Routers, welchen Sie standardmäßig unter http://192.168.0.1, http://192.168.1.1 oder http://192.168.2.1 über typische Browser erreichen können. Ratsam ist die vorübergehende Freischaltung aller Rechteeinschränkungen im Router, welche das Gast-WLAN betreffen. Auch sollten Sie in diesem Fall alle Filtereinstellungen überprüfen, gegebenenfalls für den Gast-Zugang gesetzte Filter bis nach erfolgreicher Integration Ihres Ecovacs Roboters inkl. Download und Einrichtung der Plugin-Erweiterung deaktivieren.
Widrigkeiten
Der Ecovacs Deebot Ozmo 950 vereint unzählige positive Merkmale in sich, welche im Fazit im Einzelnen noch einmal aufgeführt werden. Einige wenige einzelne Aspekte trüben das ansonsten sehr gute Bild des Staubsaugerroboters und sollten vor dem Kauf bedacht werden:
- Wartungsklappe sehr biegsam und dünn ausgeführt
- Austritt von fettähnlichem Fluid an den Radantrieben möglich
- Fehlen eines Wandfolgesensors erschwert Kantenfahrten bei Vorhandensein komplexer Bodenleistenstrukturen
- keine Direktwahlknöpfe für Spot-Reinigung und Rückkehr zur Basis am Roboter
- Teilen eines bereits angelegten Bereichs als Zimmer innerhalb einer gespeicherten Kartierung gelingt zuweilen nicht beim ersten Versuch
Fazit zum Ecovacs Deebot Ozmo 950
Wer einen zuverlässigen, komfortabel zu bedienenden, intelligent navigierenden und überzeugend reinigenden Staubsaugerroboter sucht, findet im Ecovacs Deebot Ozmo 950 einen mehr als überzeugenden Kandidaten. In Summe ergeben sich so viele positive Merkmale wie bei kaum einem anderen Gerät. Für aktuell ca. 450 bis 5000 Euro erhält der bzw. die interessierte KäuferIn folgende Leistungen:
- teilautonomer Serviceroboter
- sehr intelligentes und planvoll effizientes Navigieren durch Räume oder ganze Stockwerke
- Lasereinheit zur Raumerfassung und -vermessung
- Betrieb auch bei absoluter Dunkelheit möglich
- zwei Saugstufen (Leise, Power)
- Verringerung des Betriebsgeräusches durch schalldämmende Maßnahmen an Gebläse
- wertiges Äußeres, stabile Materialien mit Ausnahme der Wartungsklappe
- Hinweis-LEDs integriert in Ein-Aus-Schaltknopf sowie unter Wartungsklappe an
- Geräteoberseite informieren über Status des Roboters
- Erkennung von Hindernissen und Abgründen durch umfangreiche Sensorik
- 4-Wege-Bumpersensor verhindert Steckenbleiben unter Mobiliar
- Absturzsensoren auch im Bereich hinter den Radantrieben
- Ausgrenzen einzelner Bereiche über die Virtual-Wall-Funktion im Saug- und Wischmodus
- Speicherung der letzten Karten inkl. zusätzlicher Informationen wie Raumzuordnung, virtuellen Sperrzonen und -linien
- manuelles Separieren von Räumen innerhalb der App
- Möglichkeit des Zusammenlegens oder Teilens einzelner Räume oder Bereiche
- Einzel- und Mehrraumreinigung, auch zeitgesteuert
- Ausweichen und Umfahren von Gegenständen durch Bumper-, Nahbereichs- und Kollisionssensoren
- überzeugende Reinigungsleistung
- zwei Seitenbürsten für ein zuverlässiges Erfassen von Schmutz selbst in Engstellen
- optimierte Haupt- und Seitenbürsten für noch zufriedenstellendere Reinigungsergebnisse bei vermindertem Wartungsaufwand
- sehr hohe Geschwindigkeit bei Reinigung
- beeindruckende Quadratmeter-pro-Minute-Kennzahl
- timergesteuerte Reinigung inkl. Reinigungshistorie innerhalb der App
- Steuerung durch App
- problemloses Reinigen des mittelgroßen Schmutzbehälters sowie Bürstenwerks aufgrund der simplen, robusten Mechanik
- Filterflies nicht abwaschbar
- Komibnationsbetrieb aus Saugen und Wischen möglich
- Wischaufsatz für die Verwendung von Mehrwegtüchern vorgesehen
- Tankvolumen mit 430 ml Flüssigkeit relativ groß
- optisch sehr ansprechendes Design und durchdachte Funktionalität
- robustes Gehäuse, staubanfällig in Schwarz gehalten
- Endpreis in Anbetracht des Funktionsumfangs mehr als angemessen
- Zubehör in Originalqualität relativ preiswert
Ecovacs neues Mittelklasse-Modell 950 kann in allen Belangen überzeugen. Der Roboter ist nicht nur ein Allrounder, er ist auch jeden Cent wert. Die gebotenen Leistungen decken sich nicht nur mit jenen Werbeversprechen, die der Hersteller propagiert. Sie übertrafen zum Zeitpunkt der Markteinführung alles, was die Servicerobotik bis dahin zu bieten hatte. Äußerst effiziente Reinigung gepaart mit einem potenten Algorithmus, solider Verarbeitung und erstklassigem Funktionsumfang. Zwar soll der Ecovacs Deebot Ozmo 950 kein Flaggschiff darstellen, ein Geheimtipp ist er allemal. Denn letztlich zählt doch eines am Ende eines arbeitsreichen Werktages mehr als alle App-Funktionen und Gimmicks zusammen: der eigene Haushalt muss nach der Reinigung sauber sein, der Roboter wieder am Dock stehen und am besten bereit für die nächste Runde und keine noch so zugestellte Ecke soll ausgelassen worden sein. Genau das kann der Ozmo leisten und bietet über die Ecovacs-Home-App zudem zahlreiche Einstellungen, um den Vorgang der Reinigung so angenehm und flexibel wie möglich zu gestalten. Da bleibt so gut wie kein Wunsch offen. Selbst die Erkennung von Hindernissen trat der Hersteller erstmalig bereits mit dem Ecovacs Deebot 960, einem Einstiegsmodell in die AIVI-Technologie, an. Seit wenigen Monaten offeriert der chinesische Robotik-Experte mit dem Ecovacs Deebot Ozmo T8 AIVI ein Nachfolgemodell, dass auch diesem Begehren vollends nachkommt.
Kartierungen sind mit dem 950 anwenderfreundlich einfach erstellt. Stockwerke erkennt er selbständig, individuelle Anpassungen durch Sperrlinien und Zonen zur Ausgrenzung lassen sich spielend leicht anlegen, diese werden zuverlässig berücksichtigt, insofern sie einmalig gespeichert wurden. Bei Bedarf können sie jederzeit sich ändernden Bedingungen angepasst, durch weitere ergänzt oder gänzlich gelöscht werden. Karten lassen sich löschen und wiederherstellen. Eine Ausgrenzung aller Teppichflächen erfolgt vollautomatisch durch den verlässlich agierenden Teppichsensor am Unterboden des Geräts. Gleichfalls wohlwollend gestaltet sich die gesamte Handhabung des Roboters im Alltag. Herumtragen und Entleerung gehen leicht von der Hand dank der beiden Tragegriffe (Oberseite Roboter, Oberseite Schmutzbehälter). Pflege- und Wartungsarbeiten fallen selbst Neulingen leicht. Verschleißteile wie Filter oder Bürsten sind zu relativ günstigen Konditionen über die üblichen Shops und Verkaufskanäle für Jedermann erhältlich. Akkukapazität und Flächenleistung befinden sich auf der Höhe der Zeit. Selbst für große Haushalte mit mehreren Geschossen ist der Roboter, auch dank der Mehrgeschoss-Kartenspeicherung erste Wahl. Im Umgang mit Mobiliar verschiedenster Art zeigt sich der 950 von seiner sanften, vorausschauenden Seite. Ein Unterfahren von Möbeln jeglicher Art bereitet angesichts der Bumper im LDS-Gehäuse zu keiner Zeit Kopfzerbrechen. Passt er nicht drunter, merkt das die Sensorik zeitig genug. Die Navigation ist erstklassig.
Die Borsten der beiden Seitenbürsten sind lang genug, um auch in Ecken gründlich zu reinigen. Grobere bzw. größere Schmutzpartikel treibt der neue Deebot aufgrund beidseitiger Bürsten nicht vor sich her oder schleudert diese durch den Raum. Stattdessen delegiert er diese sicher zur Hauptbürste. Letztere ist zwar hinsichtlich der Ausgestaltung der Borsten sehr weich gelungen, ein Nachteil im Hinblick auf die eigentliche Reinigungseffizienz ist jedoch nicht zu bemerken. Einzig der Mangel eines dedizierten Wandsensors bereitet dem 950 teils Probleme beim Folgen einer Raumkante, dies aber eben auch nur bei Vorliegen einer komplex aufgebauten Fußbodenleiste. Ansonsten ist alles so, wie man es sich wünscht. Kein Liegen- oder Steckenbleiben unter Normalbedingungen, kein Auslassen programmierter Reinigungsprozesse, kein Fehlnavigieren und Nichtwiederfinden der Basisstation. Einmal über die App oder die Taste am Roboter selbst gestartet, erledigt der Ecovacs Deebot Ozmo 950 seinen Job, so wie es sein soll. Lediglich Türschwellen höher 1,8 cm mag der Roboter nicht so gerne. Hier kann es sein, dass er ab und an seinen Dienst an solchen Stellen pausiert, wenn die Radantriebe zu stark ausfedern oder das Profil eines Antriebsrades nicht genügend Widerstand vernimmt und durchdreht. Im Grunde dürften nur hoch- oder mittelflorige Teppiche sowie die üblichen Stolperstellen aus Kabeln, Schnüren und ähnlichem Probleme bereiten. Bedenkt man dies im Vorhinein, steht einem reibungsfreien Betrieb nichts im Wege. Würde ich ihn mir kaufen? Definitiv. Einzig bei Vorhandensein von Hunden und/oder Katzen im Haushalt würde ich darüber nachdenken, ob nicht doch das High-End-Modell Ecovacs Deebot Ozmo T8 AIVI die bessere Wahl wäre. Dieser weicht auch Hinterlassenschaften aus. Derlei Fähigkeit könnte sich im alltäglichen Miteinander mit plüschigen Hausbewohnern, die freien Zugang zur Gesamtfläche haben, schnell bezahlt machen.