iRobot erweitert sein Produktsortiment um die Topmodelle der 600er- und 800er-Reihe inkl. App-Unterstützung, den Roomba 690 bzw. 890
Inhaltsverzeichnis
Neues von iRobot
Nach den Modellen 960, 965, 966 und 980 erhalten nun auch die am 02. Mai 2017 erschienen Modelle des Typs 690 und 890 der Roombareihe (Staubsaugerroboter) Zugang zur anwenderfreundlichen, komfortabelen und durchdachten App von iRobot. Dieses Feature blieb bislang einzig der Modellreihe 900 vorbehalten. Mittels der Home Anwendung des Herstellers lässt sich auf zahlreiche Einstellungen des jeweiligen Roboters zugreifen. Des Weiteren lassen sich die entsprechenden Geräte neuerdings über Amazons Assistenzsystem namens Alexa per Sprache fernsteuern, anfänglich jedoch nur in den USA. Der selbsternannte Marktführer im Bereich Serviceroboter zeigt sich seit längerem rege in der Entwicklung und Vermarktung der eigenen Smart-Home-Lösung. Welchen Mehrwert bietet die App-Anbindung dem Kunden?
App-Steuerung
Dank der WLAN-Anbindung können die entsprechenden Roboter – so auch die beiden neuen Modelle 690 und 890 – bequem per Smartphone oder Tablet konfiguriert und bedient werden:
- Steuerung per Fern-/WLAN-Zugriff
- Timerprogrammierte Reinigung an sieben Tagen
- Reinigungsfortschritt
- Reinigungshistorie
- Fehlermeldungen
- Tipps und Anleitungen
- In-App-Zugang zum Kundenservice
- iOS- und Android-Unterstützung
Modellüberblick
Chaotisch agierende Reinigungsroboter hat iRobot en masse im Produktportfolio. Welche Merkmale außer der WLAN-Anbindung und hierdurch ermöglichten App-Steuerung bieten die beiden neuen Modelle außerdem?
Roomba 890
Das Topmodell der 800er-Reihe verfügt gleichermaßen wie die 900er-Modelle über zwei gegenläufig rotierende Extraktoren. Diese zeigen sich nicht nur in der Aufnahme normalen Schmutzes äußerst effektiv. Die wirkungsvolle Beseitigung von Tier- und Menschenhaar macht diesen Robotertyp besonders geeignet für Haustierhalter, welche Katze oder Hund ihr Eigen nennen. Ein großer Vorteil dieses Systems ist die wartungsarme Konzeption der Walzen, welche es auch längeren Haaren nicht ermöglicht, sich um die Extraktoren zu wickeln oder sich in den jeweiligen Lagern festzusetzen. Hierdurch wird einerseits einem zunehmenden Verschleiß entgegengewirkt, andererseits verlängern sich die Reinigungsintervalle. Im Roboter selbst steckt der etablierte 2-Gen-Motor, welcher sich bereits in anderen Modellen, unter anderem den Roomba 96x, hinreichend bewährt hat. Gleichermaßen wie diese verfügt der 890 über entsprechende Sensorik (Näherungs-, Absturzdetektoren usw.). Verkaufsstart für den Roboter in den USA ist voraussichtlich das zweite Quartal 2017, die Markteinführung in Deutschland dürfte nicht viel länger auf sich warten lassen. Der Endpreis beträgt voraussichtlich 800 US-Dollar respektive mindestens 850 Euro inkl. Mehrwertsteuer in Deutschland. Weiterführende Informationen zur Flächen- und Akkuleistung zum Gerät wurden bis dato nicht veröffentlicht.
Roomba 690
Das deutlich preiswertere Topmodell der 600er-Reihe bietet neben verschiedenen Sensoren (iAdapt Navigation) akustisch agierende Schmutzdetektoren, welche es dem Roboter erlauben, stärker verunreinigte Stellen mehrfach zu reinigen. Die Seiten- als auch die Kombination aus borstenbewehrter Haupt- und lamellenartiger Zusatzbürste des Roboters sorgen für eine zuverlässige Schmutzaufnahme. Für Haustierhalter ist dieser Typ jedoch weniger geeignet, da sich insbesondere um die Borsten der Hauptbürste Tier- wie auch längere Menschenhaare wickeln können. Im Gegensatz zum 890 ist der 690 laut Herstellerangabe bereits für ca. 360 US-Dollar ab Anfang Mai erhältlich. In Deutschland dürfte das Modell zum Zeitpunkt der Markteinführung Richtung Mitte des Jahres für umgerechnet ca. 450 bis 500 Euro erhältlich sein. Auch hier liegen bislang zur Flächen- als auch Akkuleistung keine Informationen vor.
Sprachsteuerung
iRobot verspricht für alle mittels der Home App steuerbaren Roboter die Bedienung per Sprachsteuerung. Die Kompatibilität mit Alexa-Produkten wie dem Amazon Echo, dem Echo Dot oder dem Amazon Tap beinhaltet das Starten, Stoppen oder Andocken des Staubsaugers. In Deutschland wird dieses Feature sicher noch im aktuellen Verkaufsjahr nachgerüstet werden und so allen Besitzern eines per App steuerbaren Exemplars (690, 890, 960, 965, 966, 980) zur Verfügung stehen.
Fazit
Die Erweiterung der iRobot-Produktlinie um die beiden, App-steuerbaren Modelle 690 und 890 stellt eine auf den ersten Blick durchaus sinnvolle Ergänzung des Portfolios des US-amerikanischen Serviceroboter-Herstellers dar. Der Umstand, dass es sich bei beiden Geräten um nicht planmäßig reinigende Roboter handelt, trübt ein wenig die Marktchancen der Geräte. Weder der 690 noch der 890 verfügen über die iAdapt 2.0 Navigation mit visueller Ortsbestimmung per Kamera. Zwar vereint das neue Topmodell der 800er-Serie einen leistungsstarken Saugmotor (Gen-2-Motor) als auch das äußerst effektiv agierende AeroForce Reinigungssystem mit 2 Extraktoren auf der Habenseite und wird hierdurch zur ersten Wahl für Teppich- und Haustierbesitzer. Das Fehlen der vSLAM-Technologie zur Erfassung des Raumes, Speicherung erstellter Reinigungskarten und Wiederaufnahme des Vorgangs nach erfolgreichem Zwischenladen lässt den Roboter angesichts des hohen Preises im Vergleich zu dahingehend besser ausgestatteten 96xer Modellen schlussendlich unattraktiv wirken. Insbesondere das kleinere Modell 690 eignet sich eher ausschließlich für kleinere Haushalte. Die Reinigung ganzer Etagen im Multiraummodus (flächendeckende Reinigung in verschiedenen Räumen) dürfte ihn überfordern. Die Auslegung auf eine Kombination aus Lamellen- und Borstenhauptbürste macht ihn zudem ungeeignet für Haushalte mit haarenden Haustieren und TrägerInnen langer Haare.
Marktchancen
Ob beide Modelle sich angesichts wiederholender Sonderangebote, in denen die Roomba-Sauger der 900er-Serie mit attraktiven Rabatten veräußert werden, am Markt letztlich erfolgreich etablieren werden, wird die Zeit zeigen. Größeren Erfolg möchte ich dem kleineren Modell zusprechen. Aufgrund des akzeptablen Preises, der App-Steuerung und Alexa-Anbindung dürfte dieser Sauger für Single-Haushalte mit geringer Wohnfläche eine Empfehlung sein. Ausgenommen, man möchte auf die planvolle Reinigung der Bodenbeläge nicht verzichten.
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