Bei Einsatz eines Staubsauger- oder Wischroboters kommt es zwangsläufig zur ungewollten Begegnung zwischen Mobiliar und elektronischer Haushaltshilfe. Wie man durch Einsatz von Filzstreifen derartige Kollisionen wirkungsvoll entschärfen und dadurch Beschädigungen an geschätzten Gütern vermeiden kann, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Sinnvolle Aufwertung
Sobald ein Serviceroboter in den eigenen Haushalt einzieht, ergeben sich zahlreiche, teils ungewollte Änderungen: Zwar übernimmt der Neuankömmling alsbald tägliche Reinigungsaufgaben zuverlässig und nachhaltig, bei jedem Vorgang besteht jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass sich Roboter und Mensch, Tier oder Gegenstand unbeabsichtigt begegnen. Die Folgen verlaufen zumeist glimpflich, einzig Mobiliar mit empfindlichen Oberflächen übersteht wiederholte Berührungen nicht ohne Blessuren. Um derartige Zusammenstöße in ihrer Wirkung zu entschärfen, verfügten bereits frühe Modelle des Typs Serviceroboter über stoßfängerartige Anbauteile im Frontbereich des Geräts, welche Schäden vermindern und die sensible Elektronik des Roboters schützen sollten. Dieser sogenannte Bumper, ein federgelagertes Kunststoffteil an der Front heutiger Roboter, schützt in zweierlei Hinsicht im Regelfall, indem er bei Kollision
- Roboter und Elektronik als auch das Chassis vor Beschädigungen schützt,
- Möbel, Einrichtungsgegenstände, ferner Mensch und Haustier vor Defekten respektive Läsionen bewahrt
Empfindliche Oberflächen
Dies gelingt modernen Staubsauger- und Wischrobotern häufig vortrefflich, seltener kommt es jedoch zu heftigen Zusammenstößen, bei welchen der Federweg der Stoßstange nicht ausreicht, die kinetische Energie des Roboters bei Auftreffen auf das Hindernis erfolgreich zu schlucken. Dellen, Schrammen, eine erhöhte Lautstärke und ein Gefühl des Unwohlseins beim Zuschauen sind die Folge und trüben das Erlebnis eines alltäglichen Einsatzes des Serviceroboters im häuslichen Umfeld. Insbesondere teurere Liebhaberstücke bedürfen des frühzeitigen Schutzes vor Kratzern und Schleifspuren. Lackierte als auch spiegelnde Oberflächen zeigen je nach Beschaffenheit, Farbgebung, Bodenhöhe und Auftreffwinkel des Roboters bereits nach wenigen Reinigungsdurchgängen sichtbare Schäden, wenn auch geringfügige. Dies muss jedoch nicht sein. Es gibt Mittel und Wege, die eigenen Gegenstände von Wert zu schützen, dennoch nicht auf den Komfort des Reinigens durch einen Serviceroboter zu verzichten.
Schutz durch Filzstreifen
So genial einfach die Idee ist, so wirksam kann sie sein, solange es Ihnen gelingt, den Roboter an den richtigen Stellen in der passenden Höhe mittels sogenannter Filzstreifen zu bekleben. Diese gibt es im Internethandel bereits für kleines Geld in ganz unterschiedlicher Dicke, Farbe und Länge. Ob nun in 40 mm oder in 20 mm Breite, sollten Sie anhand Ihres Robotermodells entscheiden. Das letztendliche Bekleben geht schnell von der Hand. Sensoren sollten nicht überklebt werden, um ihre Funktionstüchtigkeit zu bewahren. Auch die Farbe spielt erst einmal keine Rolle. Ein Bekleben am unteren Ende des Bumpers als auch am oberen stellt sicher, dass Ihr Roboter bei jeglichem Kontakt in Bumperhöhe durch den Filz geschützt ist. Einzig hinsichtlich der Dicke sollten Sie keine Abstriche machen und keinesfalls unter das Mindestmaß von 6 mm gehen. Flachere Bänder bringen keinen Mehrwert, erst ab einem halben Zentimeter wirkt der Filz zusätzlich federnd und unterstützt hierdurch die Funktion des federgelagerten Bumpers an der Front des Roboters.
Anbringung
Sorgen Sie im Vorhinein dafür, dass die zu beklebende Fläche frei von Staub, Fett und Feuchtigkeit ist. Messen Sie zuvor zusätzlich die Anfahrhöhe zu schützender Möbelstücke bzw. Einrichtungsgegenstände. In Frage kämen beispielsweise:
- Lautsprecherstandboxen
- Regal- und Sofafüße
- Tisch- und Stuhlbeine
- Möbelkanten und Regalbretter
Kleben Sie die Filzbahn nicht über oder im Bereich von Seiten- bzw. Kantensensoren. Wägen Sie des Weiteren bitte ab, ob das Befestigen von Filzband an der Rückseite des Roboters in Bezug auf Ihr Modell sinnvoll ist. Bei Saugermodellen von Neato oder Vorwerk, welche über die D-Form verfügen und im Vergleich zur Mehrheit der am Markt befindlichen Geräte nicht rund, sondern vorne eckig sind, macht eine Anbringung an der Rückseite durchaus Sinn. Roboter wie der Vorwerk VR200 oder der Neato BotVac Connected neigen dazu, sich – benachteiligt durch ihre Bauweise – in Engstellen durch rückwärtiges Fahren zu befreien. Dies kann dazu führen, dass das jeweilige Gerät an Möbeln empor steigt, diese zur Seite drückt oder sich verklemmt. Schäden am betroffenen Einrichtungsgegenstand sind in solchen Fällen kaum zu vermeiden. Bevor Sie Ihren Staubsaugerroboter in Ihrem Haushalt unbeaufsichtigt arbeiten lassen, sollten Sie ihn zunächst einige Male dabei beobachten, wie er Ihre Böden reinigt, welche Wege er fährt, an welchen Stellen es zu solchen Problemen kommt. Das Beseitigen solcher Engpässe und Fehlerquellen im Vorfeld ist die sinnhafteste Herangehensweise, um Beschädigungen und/oder Ausfälle des Gerätes zu unterbinden.
Fehlerquellen
Hilfreiche Informationen zu typischen Fehlerquellen einschließlich deren Beseitigung finden Sie im folgenden Artikel vor, welchen ich allen Einsteigern in die Welt der Serviceroboter dringend empfehlen möchte.
Preisgestaltung
Derartiges Band der Stärke 6 mm und einer Breite von 20 mm kostet pro laufendem Meter ca. 4 Euro, entsprechend dickerer Filz (10 mm) je nach Farbe und Angebot im jeweiligen Onlineshop ca. 7 bis 9 Euro. Die 40 mm breite Alternative schlägt bei 6 mm Dicke und einem Meter Länge mit immer noch moderaten 6 Euro zu Buche. Letztlich sind dies im Vergleich zu Schrammen, Dellen oder Kratzern allenfalls geringfügige Aufwendungen, welche einen sinnvollen Mehrwert haben, indem sie Mobiliar und Roboter gleichermaßen – je nach Typ, Einrichtung, Wohnraumaufteilung usw. – effektiv vor Beschädigungen schützen. Einen Shop möchte ich an dieser Stelle nicht empfehlen. Über die Google-Suche finden Sie jedoch sehr schnell passende Exemplare, wenn Sie auf folgende Merkmale achten:
- Filzstreifen, 20 mm (Breite), 6 mm Stärke
- Filzstreifen, 20 mm (Breite), 10 mm Stärke
- Filzstreifen, 40 mm (Breite), 6 mm Stärke
- Filzstreifen, 40 mm (Breite), 10 mm Stärke
Fazit
Durch die einfache und kostensparende Möglichkeit des Auf- bzw. Anbringens eines selbstklebenden Filzbands vermeiden Sie lästige Spuren vergangener Kollisionen zwischen Ihrem Roboter und Ihrer Einrichtung und sorgen somit für einen Erhalt anfänglicher Begeisterung hinsichtlich des neuen Haushaltshelfers. Gänzlich lassen sich Spuren an Ihrem Mobiliar dennoch wohl nicht vermeiden. Der Einsatz von Filz kann die Wahrscheinlichkeit sowie das Schadensbild nichts desto trotz erheblich verringern. Filzstreifen sind dennoch kein Allheilmittel und diene nur dazu, kleinere Zusammenstöße glimpflich ausgehen zu lassen. Ein roboterfreundliches Einrichten der Wohnung stellt noch immer die sinnvollste Handlungsalternative dar und sollte, falls möglich, bereits im Vorfeld des Betriebs eines Serviceroboters vorgenommen werden, um etwaige Probleme zu vermeiden.
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