2000 pa Saugleistung, minimal 65 Dezibel Betriebsgeräusch, max. 550 ml Schmutzbehältervolumen, Kartenspeicherung, Einzel- und Mehrraumreinigung, Virtual Wall und Teppicherkennung – 360 erweitert sein Produktportfolio um zwei neue, leistungsfähigere Modelle. Alle Informationen zu den Servicerobotern 360 S5 und 360 S7 erfahren Sie im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis
360 präsentiert zwei neue Modelle
Seit nunmehr 3 Jahren kämpft das chinesische High-Tech-Unternehmen 360, gegründet im Januar 2015 durch die Konzernmutter Qihoo 360, einen milliardenschweren IT-Sicherheits-Riesen mit Firmensitz in Peking, um Marktanteile unter anderem in den Segmenten Smartphone, IP-Kameratechnik oder Servicerobotik. Gemäß dem Anspruch, qualitativ hochwertige, innovative Produkte feil zu bieten, entwickelte das Unternehmen bereits kurz nach seiner Entstehung an ersten Konzepten für Staubsaugerroboter. Im Jahre 2018 präsentierten die Pekinger ihren ersten Entwurf, den 360 S6. Dieser brillierte im Vergleich zur Konkurrenz mit zahlreichen Software-Optionen, die Geräten anderer Hersteller auch Monate später vorenthalten blieben. Ob nun Kartenspeicherung oder Optionen zur Ab- und Ausgrenzung, die App konnte auf Anhieb angesichts der vielen Konfigurationsmöglichkeiten überzeugen. Nun legt 360 nach und stellt die beiden in vielen Details optimierten Roboter 360 S5 und 360 S7 vor. Diese überzeugen mit etwaigen Neuerungen, die im Alltag reichlich Aufmerksamkeit erfahren dürften.
Verschiedene Punkte, die sich viele InteressentInnen wünschen dürften, scheinen im S7 wahr zu werden. Die im Alltag so hilfreiche Einzel- und Mehrraumreinigung, selbstverständlich per Zeitsteuerung programmierbar, ist fast schon schmückendes Beiwerk. S5 und S7 stechen im Vergleich zum Vorgänger durch eine höhere Saugleistung, einen nach vorne gewanderten LDS-Aufsatz, ein in Bezug auf das neue Topmodell leiseres Betriebsgeräusch, ein spürbar gewachsenes Behältervolumen für aufgenommenen Schmutz oder auch eine aktive Teppicherkennung mit Erhöhung der Saugleistung hervor. Selbst auf die Reihenfolge der Räume einer gespeicherten Karte, welche der Roboter nach und nach abfährt, kann beim Flaggschiff 360 S7 Einfluss genommen werden. Bei letztgenanntem ist gar eine automatisch erfolgende Einteilung der Gesamtfläche in Räume mit variablen Grenzen verfügbar, um diese bei Bedarf den Gegebenheiten anzupassen. Insgesamt 3 Reinigungsmodi stehen zur Auswahl.
Wann die beiden Modelle 360 S5 und 360 S7 auch in Europa in einer offiziellen, internationalen Version erhältlich sein werden, ist bislang unklar. Eines jedoch ist mehr als offensichtlich. Rockrobo scheint das erklärte Ziel der Auseinandersetzung. Beide Roboter weisen eklatante Ähnlichkeit mit dem Roborock S5 und Roborock T6 auf, das nicht nur äußerlich. Es dürfte nicht allzu lange dauern, bis umtriebige chinesische Händler eines oder beide Geräte über eine der zahlreichen Plattformen auch der hiesigen Kundschaft feil bieten werden. Man darf demzufolge gespannt sein, wie sich die neuerlichen Entwürfe gegen etablierte Branchengrößen wie Rockrobos S5, iRobots i7 oder Vorwerks VR300 schlagen werden. Erste Eindrücke in Bildern:
Neuerungen der Roboter 360 S5 und 360 S7
- Kartenspeicherung (360 S5 und 360 S7)
- gezielte Einzel- (360 S5) und Mehrraumreinigung dank überarbeiteter Kartenspeicherung (360 S7)
- zeitgesteuerte Einzel- (360 S5) oder Mehrraumreinigung je nach Bedarf (360 S7)
- Reinigungsreihenfolge der gespeicherten Räume wählbar (360 S7)
- LDS-Sensor in Nähe der Front zur besseren Bereichsausleuchtung sowie Unterfahrschutz
- Erhöhte Gebläseleistung von max. 2000 pa
- überarbeitetes, zeitgemäßes Design
- Lautstärkeverringerung auf minimal 65 Dezibel bei Wahl der niedrigsten Gebläsestufe (800 pa bei 360 S7)
- max. Flächenleistung bis 180 Quadratmeter
- Teppich-Turbo-Modus (360 S5 und 360 S7)
- Teppich-Erkennung beim Wischen (360 S7)
Beide Roboter sind erfreulicherweise in der Lage, mehrere Karten inkl. Absperrzonen zu speichern, sodass ein Abrufen der Etagenkarte jederzeit bei Bedarf möglich ist. Inwiefern sich die Akkukapazität, Ladeleistung der Basis oder auch die Bürsten der Neuen im Vergleich zum 360 S6 geändert haben mögen, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Möglicherweise passt bereits gekauftes Zubehör für den S6 auch in die beiden Schwestermodelle 360 S5 und 360 S7. Dies muss sich in der Praxis aber erst noch bestätigen.
Softwareseitig viele Neuerungen
Hinsichtlich der Software-Funktionen spielte 360 bereits zu Zeiten des Verkaufsstarts des ersten Roboters ganz vorne mit. Kartenspeicherung, Zonenreinigung, gezielte Ausgrenzung sensibler Bereiche in Kinder- Wohn- oder Esszimmer boten Möglichkeiten der Bedienung, die bei Branchengrößen wie iRobot, Neato oder Xiaomi erst in Entwicklung waren. Mittlerweile haben die genannten und andere Hersteller zwar auf 360 aufgeschlossen, insbesondere in Anbetracht der Fähigkeiten des S7 kann sich 360 jedoch erneut der Krone innovativer Funktionsvielfalt sicher sein. Lediglich eine Absaugstation fehlte, um auch dem erst kürzlich vorgestellten iRobot Roomba i7+ Paroli zu bieten. Dem zum Trotz bietet gerade das neue Flaggschiff mit der Teppicherkennung bei angelegtem Wischpad und der gezielten Feuchtreinigung per Raumauswahl über eine der gespeicherten Karten ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Ob die 2000 pa Saugleistung im alltäglichen Einsatz wirklich überzeugen werden, muss sich zeigen. Die App jedenfalls erlaubt sich, solange man zur – gemäß Geoblocking-Richtlinien des Herstellers – passenden, möglicherweise erneut beworbenen internationalen Version greift und den Roboter erfolgreich einbinden kann, keine Blöße.
Hardwareseitige Neuerungen
Im Hinblick auf die Hardware beider Roboter hüllt sich der Hersteller in Schweigen. Ob der 360 S5 und 360 S7 einen neuen Prozessor, mehr Speicher oder eine spezielle KI-gestützte Recheneinheit spendiert bekommen haben, wird sich ohne Einblicke in das technische Innere nicht mit Gewissheit sagen lassen. Der Hersteller wirbt jedenfalls in Bezug auf die automatische Raumsegmentierung des Flaggschiffs 360 S7 mit Begriffen wie Artificial Intelligence. Inwieweit dieses Versprechen einer begrenzt lernfähigen Hardware eingehalten werden kann oder überhaupt derlei Bezeichnung verdient, sei dahin gestellt. Über eine optische Kameraeinheit wie im gestrig vorgestellten Xiaomi Mijia Vacuum Robot S1 verfügt keines der beiden neu vorgestellten Geräte. Eine Möglichkeit der manuellen Nachregulierung scheint indes gegeben.
Erstes Fazit zum 360 S5 und 360 S7
Alles in Allem überrascht 360 erneut mit durchdachten, intelligenten und im Alltag erwartungsgemäß recht nützlichen Funktionen. Inwieweit die Saugleistung, eine der Kenngrößen eines Staubsaugerroboters und für das Wohlbefinden bzw. die Zufriedenheit mit dem jeweiligen Endgerät mitunter entscheidend und am meisten aussagekräftig, kann erst nach eingängigen Tests eine Aussage getroffen werden. Die Chancen, dass dem chinesischen Neueinsteiger in die Welt der Servicerobotik mit den beiden neuen Modellen eine gelungene Evolution ihres S6 gelungen ist, stehen gut. 360 scheint an vielen neuralgischen Punkten erfolgreich weiter entwickelt zu haben und bietet hinsichtlich der Menge an Einsatzmöglichkeiten vorrangig mit dem 360 S7 eines der am universellsten einsetzbaren Geräte. Bei diesem bleiben kaum Wünsche offen. Ob der Roboter über typische Onlinehändler wie Gearbest und Co. seinen Weg alsbald auch nach Europa finden wird, bleibt offen. Wer vor dem Kauf eines neuen Staubsaugerroboters exkl. (360 S5) bzw. inkl. (360 S7) Wischoption ist, sollte die Preisentwicklung und Daten zur Markteinführung genauer beobachten. Vielleicht findet zumindest das kleinere Modell 360 S5 schneller in die Regale namhafter Shops als zu diesem Zeitpunkt vermutet. In Bezug auf die für Europa vorgesehene Edition darf fleißig gemutmaßt werden.
Link zu den jeweiligen Forenbeiträgen:
360 S5 Staubsaugerroboter, 360 S7 Staubsauger- und Wischroboter
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