KAENI
Wichtige Links
  • KAENI | Forum
  • Kontakt
  • Impressum
  • Über mich
  • Datenschutz
  • Login
KAENI
Forum
KAENI
  • Kontakt
  • Impressum
  • Über mich
  • Datenschutz
  • Login
  • Xiaomi Robot-Serie

Testbericht des Xiaomi Mijia Vacuum Robot 1S

  • 27. Juli 2019
  • 2 Kommentare
  • 38 minute read
  • H. Kloepfel
Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S Staubsaugerroboter
Total
1
Shares
0
0
0
0
1
0
0
0

Xiaomi Tech legt nach. Mit dem Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S erweitert das Unternehmen sein Produktportfolio um einen weiteren leistungsstarken Roboter. Der Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S strotzt nur so vor neuen Eigenschaften und Fähigkeiten wie AI-gestützter Raumerkennung, der Kombination aus laserbasierter sowie optischer Navigation, höherer Saugleistung, optimierter Kartenspeicherung inkl. Einzelraum-Reinigung usw. Was er tatsächlich zu leisten im Stande ist und alle weiteren Informationen zum erst kürzlich über die Crowdfunding-Plattform Youpin vorgestellten Modell erfahren Sie im folgenden Testbericht.

Inhaltsverzeichnis

  • Nachfolger des Urmodells
  • Überblick
  • Bestellung & Versand
  • Verpackung & Lieferumfang
  • Inbetriebnahme
  • Optik & Haptik
  • Schmutzbehälter
  • Pflege & Wartung
  • Hardware & Software
  • Grundsätzliches
  • Bedienung
  • Navigation
  • Saugstufen
  • Sensorik
  • Reinigungsleistung
  • Funktionen der Kartenspeicherung
  • Akkukapzität
  • App-Unterstützung
  • Firmware
  • Tipp
  • Widrigkeiten
  • Fazit zum Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S

Nachfolger des Urmodells

Alles nahm seinen Lauf, als Rockrobo 2014, eine kleine Startup-Roboterschmiede mit Sitz in Peking ein bis dato in Bezug auf Umfang und finanziellen Rahmen unbekanntes partnerschaftliches Geschäftsverhältnis mit der erst 2010 gegründeten Xiaomi Corporation, später Xiaomi Tech begründete. Seitdem haben die Entwürfe der Beijing Roborock Technology Co., Ltd. auf dem Markt der Serviceroboter für reichlich Wirbel gesorgt. Der Mi Home Robotic Vacuum Cleaner, hierzulande als Xiaomi Mi Vacuum Robot bekannt und vermarktet, avancierte zum meistverkauften Robotermodell in ganz China. Nicht nur in Asien, auch in Europa wurde der Mi alsbald ein Kassenschlager und bot selbst doppelt oder dreifach so teuren Modellen erfolgreich und verdient die Stirn. Mit dem Roborock Robotic Vacuum Cleaner, kurz Roborock S5 oder Roborock Sweep One genannten Nachfolger expandierte das junge Unternehmen alsbald nach Markteinführung im September 2017 auch nach Europa, später in die USA. Eindrucksvoll bewies man erneut, dass Serviceroboter nicht allzu teuer, dennoch hochwertig verarbeitet und zuverlässig zugleich sein können. Zwar war der Neue teurer und in Teilen aufwändiger konzipiert, dies hinderte die umtriebige Käuferschaft jedoch nicht, den Roboter erneut bereits kurz nach Erscheinen über zahlreiche in China stationierte Onlineshops vor Präsentation der internationalen Version zu importieren.

Mit dem neuerlich vorgestellten, rein dem chinesischen und vermutlich taiwanischen Wirtschaftsraum vorbehaltenen Modell T6 setzt Roborock ein weiteres Zeichen hinsichtlich der angestrebten Marktführerschaft. Im Mai erklomm ein internationaler Ableger mit gleichem Funktionsumfang namens Roborock S6 Europas Bühne und avancierte als nächstes Produkt des Hauses zur klaren Kaufempfehlung. Derweil sorgte ein anderes Modell zumindest im Ursprungsland China gleichermaßen für Furore, der Xiaomi Mijia Vacuum Robot 1S (Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S). Der hierzulande wenig bekannte direkte Erbe des Urmodells aller roborockschen Staubsaugerroboter bietet mit neuen Merkmalen ein um intelligente und im Alltag äußerst nützliche Fähigkeiten modifiziertes Design. An verschiedensten Punkten setzten die Entwickler an, um dem Mi eine würdige Evolution angedeihen zu lassen. Von künstlicher Intelligenz zur Erkennung von Räumen ist die Rede, von einer Kombination aus optischen und laserspezifischen Umfeldscandaten. Hierdurch sei eine präzisere Navigation möglich, ein automatisches Einteilen der Räume eines Haushalts auf Basis einer zuvor ermittelten Karte, die gespeichert und nach Belieben per Einzeichnen von Absperrungen den eigenen Bedürfnissen und Erfordernissen angepasst werden kann. Es wirkt fast so, als wolle Xiaomi mit dem Mijia 1S alle Funktionen in einem Gerät verwirklichen, die sich die breite Nutzerschaft des Vormodells Mi seit Ende 2016 sehnlichst gewünscht und gegenüber Xiaomi aktiv propagiert hatte.

Leistungsstärkerer Prozessor, eine ausgewiesene Saugleistung von 2000 pa und insgesamt 12 Sensoren sollen Alt- und NeukundenInnen in Scharen locken. Wer den Mi kennt, weiß, dass das Duo aus ehemaligem Startup und viertgrößtem Smartphoneriesen weltweit nach Stand Dezember 2018 es mehr als ernst meinen. War der Mi bereits ein großer Wurf und gilt auch fast drei Jahre nach Einführung immer noch als Geheimtipp mit nicht mehr ganz aktuellem Funktionsumfang im Vergleich zu Mitbewerbern, möchte man mit dem Mijia 1S nun Jagd auf die Flaggschiffe von Herstellern wie iRobot, Neato oder Ecovacs machen. Der Neue bietet auf dem Papier alles, um selbst dem über 1000 Euro teuren iRobot Roomba i7 erfolgreich das Wasser zu reichen. Schafft er das im realen Betrieb fernab von Werbeversprechen, schmucken Produktfotos und maßgeblichem Einfluss der xiaomischen Marketingriege auch? Die folgenden Abschnitte geben Aufschluss über Stärken und Schwächen des neuen Xiaomi Mijia Vacuum Robot 1S.

Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S Staubsaugerroboter vor Station

Überblick

Im Folgenden wird der Staubsaugerroboter hinsichtlich seiner Stärken und Schwächen Schritt für Schritt analysiert und beschrieben. Diese Einschätzungen wurden unter dem Gebot der Objektivität verfasst, enthalten möglicherweise zudem subjektive Eindrücke. Des Weiteren beziehen sich diese Erfahrungswerte auf lediglich ein Exemplar des Modells, basieren ausschließlich auf dem Betrieb eines Testgeräts im Haushalt des Autors, welcher sich in Größe, Ausstattung, Wahl des Bodenbelags, der Raumaufteilung usw. mitunter stark von dem anderer InteressentInnen unterscheidet. Dies gilt es beim Lesen der nächsten Abschnitte unbedingt zu bedenken.

Bestellung & Versand

Xiaomis neues Flaggschiff Mijia 1S, nach Veröffentlichung auf der herstellereigenen Crowdfunding-Plattform Youpin gehandelt, erlangte ca. 2 Wochen später Zugang zu einzelnen Onlineshops mit Sitz in China. Zum aktuellen Zeitpunkt existiert lediglich eine chinesische Variante mit dem bekannten CCC-Kennzeichen. Eine Einfuhr nach Europa scheint auch in den nächsten Monaten einzig über bekannte Importeure möglich. Auf Nachfrage wollte man mir nicht bestätigen, ob bzw. dass überhaupt eine offiziell für die EU gerüstete Version inkl. aller Kennzeichen und Siegel produziert werden wird. Man habe aufgrund fehlender Lizenzen für Patente, welche bei der Konstruktion des Roboters angetastet wurden, für den hiesigen Wirtschaftsraum arge Zweifel an einer baldigen Vermarktung einer CE-Variante. Somit bliebe erneut ausschließlich der Bezug über die üblichen Händler, mit allen gegebenen Nachteilen hinsichtlich der Abwicklung bei Defekt. Aller gebotenen Merkmale des Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S zum Trotz wirkt der aktuell aufgerufene Preis von ca. 275 Euro angesichts der zahllosen Funktionen mehr als angemessen, vor allem in Anbetracht der Summen, die andere Hersteller ihrer Kundschaft abfordern. Ordern Sie keinesfalls im Verzicht auf eine Versandversicherung. Diese könnte sich bei Eintreten eines DOA-Falls (Dead On Arrival bedeutet so viel wie Gerät bereits defekt bei Ankunft) oder aber bei Abhandenkommen Ihrer Sendung als äußerst nützlich erweisen. Sie gäben hierdurch eines der wirksamen Mittel aus der Hand, sich gegenüber Ihrem Händler hinsichtlich Ihrer finanziellen Ansprüche auf Ausgleich oder Austausch zu positionieren.

Verpackung & Lieferumfang

Roborock-typisch wird der Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S sicher verpackt in einem stabilen Karton geliefert. Beim Auspacken fällt erneut auf, wie reduziert und dennoch sinnvoll konzipiert selbst die, verglichen mit Verpackungen von Neato und Vorwerk deutlich weniger voluminös ausfallende Lösung ist. Alles hat seinen Platz. Neben Station, Kabel sowie Bürstenwartungswerkzeug mit integrierter Klinge zur Haar- und Faserbeseitigung im Bereich der Hauptbürste befinden sich der Roboter selbst sowie die folgenden Verschleißteile in einmaliger Ausführung im Lieferumfang: Hauptbürste, Seitenbürste, HEPA-Filter. Ersatzzubehör wie extra Bürsten oder Filter sucht man vergebens, sie sind nicht Bestandteil des Paketinhalts. Zwar kostet entsprechendes Zubehör bei Bestellung eines Sets nicht die Welt. Mit zumindest einem weiteren Filter hätte Rockrobo nichts desto trotz einen sorglosen Betrieb über die ersten 6 Monate sicherstellen können. Vor allem für jene Nutzerschaft, die mit fernöstlichen Marktplätzen wie Alibaba oder Aliexpress wenig vertraut ist, wäre dies eine große Hilfe gewesen. Passende Produkte lassen sich jedoch aus dem Sortiment der hauseigenen Modelle Xiaomi Mi Vacuum Robot, Roborock Xiaowa C1, E2 und E3 beziehen, da diese dankenswerterweise identisch mit jenen des Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S sind. Da der Roboter für den asiatischen Markt vorgesehen ist, liegt verständlicherweise kein europäisches Kabelpendant bei. Falls Ihr Händler Sie mit einem preiswerten Adapterstecker beglückt haben sollte, sollten Sie diesen allenfalls unter Vorbehalt verwenden, da er aufgrund seiner Konzeptionierung etwaige Sicherheitsrisiken vorrangig für Kleinkinder darbietet. In nahezu jedem Haushalt sollte ferner ein passendes Kabel lagernd vorrätig sein oder kann betitelt als Eurokabel bzw. Netzkabel in unterschiedlichen Längen und Farben inkl. verschiedener Steckerformen bei verschiedensten Shops für ca. 5 bis 10 Euro je nach Beschaffenheit erworben werden.

Inbetriebnahme

Nach dem Auspacken der Einzelteile sind alle weiteren Schritte zur Inbetriebnahme des Roboters schnell erledigt. Überprüfen Sie den richtigen Sitz des Filters. Er muss luftdicht abschließen, um zu verhindern, das Staub- und sonstige Schmutzpartikel in den Ansaugtrakt des Gebläses gelangen und dort zum schnelleren Verschleiß führen. Dies hätte den Ausfall des Motors zur Folge und zöge eine Reparatur nach sich, die Sie unter Umständen nicht alleine durchführen können. Lassen Sie Ihr Exemplar erst einmal in Ruhe aufladen, bevor Sie es testen. Achten Sie darauf, dass der Akku, sollte Ihr Gerät bei niedrigen Außentemperaturen geliefert worden seien, ausreichend Zeit zur Akklimatisierung hatte. Erst, wenn dieser Zimmertemperaturen von ca. 19 bis 20 Grad Celsius (Dauer 60 bis 75 Minuten je nach Innentemperatur) erreicht hat, sollten Sie den Roboter zum erstmaligen Laden an die Basis stellen. Hiernach sind Ihrer Testfreude keine Grenzen gesetzt. Lassen Sie den Roboter arbeiten, beobachten Sie ihn dabei genau. Sollten Sie bei Nutzung innerhalb der ersten zwei bis drei Tage Auffälligkeiten feststellen, lohnt eine sofortige Kontaktaufnahme mit dem Shop Ihres Vertrauens sowie Paypal, falls Sie mithilfe dieser Bezahllösung Ihr Produkt geordert hatten. Alle Informationen zum Käuferschutz bei Zahlung mittels Paypal erhalten Sie hier. Bei meinem Modell waren keinerlei Fehlerpunkte zu beklagen.

Seitenansicht rechts des Mi 1S inkl. Blick auf den Wandsensor
Rückseitenansicht des Roboters
Seitenansicht des Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S

Optik & Haptik

Bereits ein Blick in die Verpackung offenbart bekannte Stärken. In Sachen Haptik, Materialanmutung, Design und Benutzerfreundlichkeit macht Roborock so schnell keiner etwas vor. Mein erster Eindruck: Zweifelsohne überrascht der Mi 1S mit einem im Vergleich zum Vorgänger frischen, noch reduzierteren Industriedesign. Alles wirkt rund, wie aus einem Guss in strahlendem Weiß bis auf das akzentfarben orangene LDS-Modul. Die Außenhaut besteht aus jenem gewohnt hochwertigen, robusten Polymer-Material, welches das Unternehmen bereits bei anderen Robotern verwendete. LDS-Modul, Bumper oder auch die Ladestation sind alte Bekannte. Nach nunmehr vielen Millionen Einheiten verkaufter Mi, S5 oder auch E-Modelle hat Rockrobo den Bogen einfach raus. Die Tasten am Gerät wurden in Position und Funktion gleichfalls beibehalten, optisch leicht verändert. Letztlich wirkt neben dem Aussehen ausschließlich das kleine, schwarze Kameramodul wirklich neu. Behälter, Bürsten, selbst der Filter wurde vom Mi übernommen. Die rückwärtigen Ladekontakte fügen sich nahtlos an eine Station an, die auch das Urmodell erfolgreich lädt. Beim Mi 1S haben die Pekinger offensichtlich Wert auf Änderungen im Inneren gelegt und Bewährtes wohlerwogen beibehalten. Über die große Zugangsklappe lässt sich der Schmutzbehälter samt Filter einfach entnehmen, hiernach wieder einsetzen. Über die Unterseite sind die beiden Bürsten zugänglich. Auch diese sind kinderleicht zu pflegen oder zu tauschen. Einzig ein Griff ist noch immer nicht integriert. Folglich scheint die anvisierte chinesische Kundschaft ihr Gerät für gewöhnlich nicht umher zu tragen, sondern vermutlich über die Fernsteuerungsfunktion oder die Möglichkeit des Go-to-Befehls über die Karte zur gewünschten Stelle im eigenen Haushalt zu manövrieren. Über mehrere Geschosse hinweg stellt dies jedoch keine probate Lösung dar. Es bleibt zu hoffen, dass der Robotik-Spezialist künftig einen solchen Griff realisiert. Platz genug dafür wäre gegeben.

Transparenter Schmutzbehälter inkl. Filter des Mi 1S
Gebläseeinlassgitter unterhalb des LDS-Sensors
Hocheffizienter Filter des Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S
Transparenter Schmutzbehälter mit umlaufenden Gummidichtungen im Bereich des Aus- und Einlasses bzw. der Klappe
420ml Behältervolumen für mehrtägige Nutzung ohne Entleerung in einem haustierlosen Haushalt
Umlaufende Gummidichtung am trocken zu reinigenden Filtereinsatz inkl. durchdachtem Scharnier an Behälter

Schmutzbehälter

Form, Haptik und Optik des Schmutzbehälters haben sich im Vergleich zum Vorgänger nicht geändert. Dieser ließe sich ebenso im Urmodell Mi als auch im Nachfolger Mi 1S verwenden. Im Vergleich zum Behälter der E- und des C-Modells fällt er mit 420 ml immer noch sichtbar kleiner aus. Dank der hohen Gebläseleistung komprimiert sich einmal aufgenommener Schmutz dennoch derart stark, dass das transparente Behältnis auch bei größeren Flächen letztlich allenfalls jeden zweiten oder dritten Tag geleert werden muss. Dies hängt entscheidend davon ab, wie viele Haustiere im Haushalt vorherrschen und welcher Art diese sind. Wer mit dem Volumen des Unterfells eines Sibiran Huskys bei Wechsel in den Frühjahrs- und Herbstmonaten vertraut ist, kann sich möglicherweise vorstellen, dass hier täglich bei mehrfachem Betrieb nach jedem Saugdurchgang entleert werden sollte. Die Umstände vor Ort bestimmen gleichfalls den Aufwand der Gerätewartung. Das Gefäß selbst wirkt ebenso stabil wie seine Pendants. Über eine Zugangsklappe lässt sich der Schmutz ausgeben. Der Filter kann einhändig entnommen und ebenfalls trocken gereinigt werden, beispielsweise durch Absaugen oder Ausklopfen. Eine Reinigung mithilfe von Wasser empfiehlt sich einzig beim Behälter selbst. Bei hohem Staubaufkommen und aufgenommener Feuchtigkeit in Bad und Küche neigt dieser zum Ansetzen verklebter Rückstände.

Bei Bedarf ließe sich demnach das gesamte Gefäß nach Entnahme des Filtereinsatzes gründlich ausspülen, um auch letzte Rückstände zu entfernen. Dies vermeidet effektiv jegliche Schimmelbildung. Die große Öffnung lässt gleichfalls ein bequemes Aussaugen des Schmutzes zu. Hiernach sollte dem kleinen transparenten Kästchen ausreichend Zeit gegeben werden, um vollständig zu trocknen. Die beiden Kontaktseiten des Filters als auch der Bereich zum Saugkanal hin sind mit einer umlaufenden Gummidichtung versehen. Im Regelfall, insofern der Behälter sprichwörtlich nicht überläuft, hält er dicht und kein aufgenommener Schmutz gelangt in den Bereich des Gebläsezugangs, um im schlimmsten Falle die Flügel des Gebläserads zu blockieren und so zu einem Ausfall des Motors zu führen. Im Betrieb konnten bislang keinerlei Verunreinigungen im Bereich neben oder unterhalb des Behälters fest gestellt werden, was für eine ausreichend feste Arretierung des Bauteils spricht. Öffnet man die Wartungs- und Zugangsklappe, ist dank des durchsichtigen Polymers sofort ein Blick auf den Füllstand des Gefäßes als auch auf die Farbe des Filters oder dessen Verschmutzungsgrad möglich. Einer täglichen, einfachen Kontrolle steht somit nichts im Wege. Das Entnehmen und Einsetzen quittiert der Roboter jeweils mit einer eigens dafür vorgesehenen Sprachausgabe. So läuft auch im Anwendungsfalls nichts schief und der Roboter weigert sich nachhaltig, ohne Schmutzbehälter auf Reisen zu gehen.

Pflege & Wartung

Die rechts an der Unterseite gelagerte dreigliedrige Seitenbürste weist die von Modell 1 bekannte Länge der Borsten auf, erzielt auch in Ecken und bei Kantenfahrt eine zufriedenstellende Reinigungsleistung. Die Hauptbürste, ebenfalls vom Xiaomi Mi Vacuum Robot ohne sichtbare Änderungen übernommen, ist wie bei einigen Konkurrenzprodukten bspw. von Neato mit Borsten und Lamellen ausgestattet. Deren Lamellen tragen gleichfalls zur hervorragenden Reinigungsleistung bei. Indem die Borsten als auch die Lamellen den jeweiligen Bodenbelag bürsten, werden selbst größere Schmutzpartikel ohne weiteres aufgenommen und zur Mitte des Saugschachtes transportiert. Selbst Teppichflächen werden effektiv gereinigt, die Hauptbürste hinterlässt im Vergleich zur Kombibürste von Vorwerk oder Neato bzw. den Extraktoren von iRobot kaum sichtbare Spuren in niedrigflorigem Teppich, dennoch kann das Ergebnis überzeugen. Der Bürstenkäfig selbst ist federnd gelagert, um auf unterschiedlichen Bodenbelägen die Schlüssigkeit zum Untergrund herzustellen. Die Hauptbürste als auch die per Kreuzschlitzschraube fixierte Seitenbürste lassen sich leicht entnehmen, um diese von Haar- und Flusenrückständen zu befreien. Zwar ist hierfür (Seitenbürste) Werkzeug notwendig, dieses ist in jedem gut sortierten Haushalt sicher vorrätig.

Leider hat Xiaomi darauf verzichtet, die dem neuen Roborock-Modell T6 (CCC-Kennzeichen) bzw. S6 (CE-Kennzeichen) beiligende Hauptbürste mit abschraubbaren Lagerungen beizulegen. Insbesondere in Haushalten mit hohem Aufkommen langer Haare hätte diese eine deutliche Erleichterung des Wartungsaufwands dargestellt, da man hier anfallende Haarreste im Bereich der Achse einfacher hätte entfernen können. Mit der Mitte bis Ende Mai vorgenommenen Markteinführung des europäischen Roborock S6 wurde die neue Bürste schließlich auch in Deutschland über den Zubehörhandel verfügbar. Diese passt exakt in die Bürstenschalen aller älteren Modelle und kann folglich bei Bedarf einfach nachgerüstet werden. An der Qualität der Seiten- und Hauptbürsten des Herstellers besteht aufgrund ihrer hochwertigen Fertigungsqualität auch beim neuen Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S kein Zweifel. Im Normalfall halten derlei Einsätze über viele Monate ohne Einbußen hinsichtlich der Reinigung stand. Um beide Verschleißteile zu säubern, hat Xiaomi zumindest das passende Werkzeug in Form eines kombinierten Kamms mit scharfer Schneidvorrichtung zum Entfernen von Haar- und Faserrückständen beigelegt.

Der Wandsensor wie auch die restlichen, an der Unterseite des Roboters befindlichen Sensorflächen sollten in regelmäßigen Abständen gesäubert werden, um ihre Funktionstüchtigkeit zu wahren. Gleiches gilt für den Bumper, in dessen Spalt an der Unterseite gröbere Verschmutzungen eindringen und die Funktion beeinträchtigen können. Auf Freigängigkeit des Kollisionsschutzes sollte stets geachtet werden. Auch das LDS bedarf bei hohem Aufkommen von Staub der Reinigung in gewissen Abständen, indem mit einem Q-Tipp die Linse der Laserdiode von feinen Spinnweben, Staub und Fusseln befreit wird.

Omnidirektionale Laufrolle vorne sowie Sicht auf die beiden frontalen Absturzsensoren
Seitenansicht rechts inkl. Wandsensor und sichtbaren Spuren am Kollisionskontakt (Bumper)
Zuverlässige Radantriebe mit hohem Federweg
Rückseite des Roboters mit Lautsprecher links und Gebläseauslass rechts sowie Ladekontaktbalken
Linke Seite des Roboters mit geschlossener Bumperfläche
Linker Radantrieb mit gummierter Lauffläche und guter Kletterfähigkeit

Hardware & Software

Xiaomis Neuer teilt sich die Ladestation mit dem früheren Modell Xiaomi Mi Vacuum Robot. In Sachen Ladeleistung gibt es keinerlei Neuigkeiten. Die bewährte Technik über große Kontaktflächen ermöglicht im Regelfall sichere Andockmanöver und zuverlässige Auf- und Zwischenladevorgänge, egal ob unter einem Sofa oder unter einer Kommode positioniert. Bewährtes beibehalten ist eine Strategie, die mitunter über Modell-Serien hinweg für hohe Verlässlichkeit sorgt. Ganz anders sieht es in Bezug auf die Hardware des eigentlichen Roboters aus. Nicht nur wird der Mi 1S durch einen deutlich leistungsstärkeren Vierkern-Prozessor Cortex A-35 (ARM-Architektur) angetrieben. Der neuen 64-Bit-CPU mit maximal 1,5GHz Taktrate, reduziertem Stromverbrauch und fast um die Hälfte gestiegener Rechenleistung im Vergleich zum Vorgänger stehen nun Daten aus zwei Sensorquellen zur Objekterfassung und/oder Lokalisierung der eigenen Position zur Verfügung. Rockrobo kombinierte als einer der ersten Hersteller die Technik der Laser-Distanz-Sensorik über Triangulation mit der virtual-Slam-Technologie eines gering auflösenden Schwarz-Weiß-Kamera-Moduls auf der Oberseite, rückwärtig ausgerichtet.

Die Folge ist eine noch exaktere Positionsbestimmung bei ausreichender Helligkeit, ein vollautomatisches Erkennen von Raumdurchlässen und sonstigen Öffnungen, deren Werte in die Separierung der Gesamtkarte des Haushalts in einzelne Nutzflächen einfließt. Ohne jegliches Zutun ist der Mi 1S so in der Lage, auf Basis gewonnenen Daten die eigentliche Raumeinteilung vollständig autonom vorzunehmen. Gleichfalls optimierten die Entwickler die Gebläseleistung. Vermutlich handelt es sich hierbei um jene erprobte Version aus dem Modell S5, welche später auch im E3 und S6/T6 Einzug hielt. Die Folge ist eine höhere Reinigungsleistung. Am Akkuvolumen und -kapazität änderte man ebenso wenig wie an der Position des LDS-Moduls im hinteren Bereich des Gehäuses. Letzteres wurde jedoch grundlegend überarbeitet. Die Formen des ausschließlich in Weiß erhältlichen Äußeren wirken noch homogener als zuvor beim Mi. Neben Funktionen wie der Einzel- und Mehrraumreinigung hielt die modifizierte und um Funktionen erweiterte Kartenspeicherung Einzug, welche gleichfalls beim Roborock S6/T6 zum Zuge kommt.

Xiaomi-Logo auf der Oberseite des LDS-Gehäuses
Laserdistanzsensor (LDS) mit Diode links und Linse inkl. Sensorfläche rechts

Grundsätzliches

Dank des verglichen mit der deutlich kleineren Station des Roborock S5 maßgeblich höheren Gewichts steht die Ladebasis des Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S relativ verschiebesicher auch nach Wochen noch auf ihrer Position. Dies hängt in jedem Fall maßgeblich von Ihrem Fußbodenbelag und dem jeweiligen Aufstellungsort ab. Auf Laminat könnte sich ein Fixieren der Station über doppelseitiges Klebeband an der Unterseite empfehlen. Bei keinem der zahlreichen Andockmanöver zeigte der Roboter Schwächen. Zu jeder Zeit fand der Mi 1S sicher zur Basis zurück. Auffälligkeiten bei einzelnen Ladevorgängen waren gleichfalls nicht gegeben. Über die beim Laden pulsierende Anzeige im Bereich der beiden Knöpfe auf der Oberseite des Roboters bleibt man fortwährend nach Inbetriebnahme in Kenntnis des aktuellen Zustands des Akkus. Dieser wird nach erfolgreichem Andocken stets bis zum Erreichen der vollen 100 Prozent aufgeladen. Geschieht dies nicht, da die Basis irrtümlich vom Stromnetz getrennt wurde, signalisiert dies der Roboter über eine Meldung, verbleibt jedoch an Ort und Stelle an der Basis. Über Push-Mitteilungen bleibt dem bzw. der BesitzerInnen kein Fehler, keine Komplikation im Betrieb verborgen. Jegliche Vorkommnisse, seien es Aufladeprozesse, ein Verlust der WLAN-Verbindung, Fehler wie eine blockierte Haupt- und/oder Seitenbürste durch Einsaugen größerer Gegenstände (Kleidung, Kabel, Kinderspielzeug, Taschentücher), Steckenbleiben unter Möbelstücken oder Hängenbleiben auf Türschwellen, nichts bleibt unerwähnt.

Ein Blick auf die vielfältigen Hinweise und Informationen innerhalb der App schadet insbesondere bei Erstinbetriebnahme und nach dem Liegenbleiben bei Unerfahrenheit nicht. Neben bebilderten Hilfestellungen gewährt diese hinreichende Einblicke in die Konfiguration des Roboters und verweist auf zahlreiche Tipps zum Reinigen und Pflegen des Geräts. Dank OTA-Update-Funktionalität findet neue Software per aktiver WLAN-Verbindung auf jeden Roboter. Der einzuleitende Vorgang muss lediglich über die App angestoßen werden, die folgende Aktualisierung erfolgt, insofern Zugang zum Netzwerk besteht, vollautomatisch.

Ein-Aus- und Zurück-zur-Basis-Taste zur Steuerung am Gerät

Bedienung

Die Konfiguration und Steuerung des Roboters ist denkbar einfach gestaltet und läuft über die App Xiaomi-Home, erhältlich für iOS und Android. Für eine Bedienung direkt am Gerät sind die auf der Geräteoberseite zugänglichen zwei, mehrfach belegten Bedienknöpfe des Roboters vorgesehen. Während der eine als Ein-Aus- bzw. Start-Stop-Pause-Taste fungiert, dient der andere als Rückkehr-zur-Basisstation-Taste sowie als Teil der Tastenkombination zum Zurücksetzen in den Auslieferungszustand (Haus- und Resetknopf unter Abdeckung). Gemeinsam gedrückt aktivieren diese den WLAN-Hotspot des Mi 1S, sodass dieser bspw. in ein neues Netzwerk eingebunden werden kann. Die unter der Serviceklappe befindliche Hinweis-LED in Farbe Blau informiert jederzeit über eine bestehende WLAN-Verbindung (Blinken bei Aufbau oder Unterbrechung, Leuchten bei bestehender Verbindung). Den Akkustand (Weiß bei vollem Akku, Orange bei mittlerer, Rot bei zur Neige gehender Kapazität) verrät die beleuchtete Umrahmung der beiden Tasten auf der Oberseite des Geräts. Diese ist aufgrund ihrer Größe jederzeit gut einsehbar, auch von weitem und dimmt selbstverständlich bei längerer Standzeit an der Basis herunter, um Strom zu sparen und hierdurch den Standby-Modus zu signalisieren. Wechselt der Roboter in den Ruhezustand bei nicht erfolgender Stromzufuhr, schaltet sich die Beleuchtung ab.

Über die beleuchteten Bedienknöpfe werden ferner Fehlermeldungen optisch in der Farbe Rot wiedergegeben. Das Gerät lässt sich entweder per Tastendruck oder per App-Befehl, ob nun zeitgesteuert oder manuell ausgeführt, starten. Über die Sprachausgabe bleibt man auch bei Auftreten eines Fehlers jederzeit in Kenntnis des aktuellen Zustands des Roboters. Gleichfalls wird eine Fehlermeldung über die App ausgegeben, werden Erfolge in der App verzeichnet wie beendete Reinigungen oder gespeicherte Karten. Leider liegt bis zum aktuellen Zeitpunkt kein deutsches Sprachpaket vor. Neben etwaigen in der Standardsprache Chinesisch gehaltenen Variationen hält Xiaomi dankenswerterweise ein englisches vor. Gleiches gilt für das Plugin, also die Erweiterung, mit der der Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S innerhalb der Xiaomi-Home Anwendung gesteuert wird. Hier ist neben dem Chinesischen je nach Standortwahl letztlich nur die Sprache Englisch verfügbar. Die Annahme, dass der Mi 1S aufgrund patentrechtlicher Umstände nicht auf offiziellem Wege nach Deutschland gelangen wird, dürfte die Befürchtung untermauern, dass eine deutsche Stimme ähnlich des Roborock S5 oder S6 nie auf offiziellem Wege auf den Mi 1S gelangen wird. Vor allem für NutzerInnen mit höherem Lebensalter und mangelnden Chinesisch- und Englischkenntnissen dürfte dieser Fakt von nicht unbeträchtlichem Interesse sein.

Zum Ausgrenzen oder der Absicherung sensibler Bereiche dient neben den Möglichkeiten innerhalb der App das nicht im Lieferumfang befindliche Magnetband, welches zuverlässig die im Roboter verbauten Sensoren anspricht und ein Überfahren außer bei rückseitigem Aufbocken wirkungsvoll verhindert. Genau dies birgt im Einzelfall erhebliche Gefahren, insofern Sie über eine lange und nicht nach unten hin geschlossene Treppe verfügen, an deren oberem Rand der Roboter entlangfahren muss. Bringen Sie bei Bedarf das Absperrband in einigen Zentimetern Abstand vor jenem Abgrund an, vor dem Sie Ihren Roboter bewahren möchten. Dies gewährt Ihrem Gerät ausreichend Raum für Drehbewegungen, zum Ausweichen und zum rechtzeitigen Erfassen über die beiden am Unterboden befindlichen Magnetsensoren. In unmittelbarer Nähe zum Treppenabgang angebrachtes Sperrband führte in der Vergangenheit bei einzelnen NutzerInnen wiederholt zu Abstürzen ihres Roboters. Der gänzliche Verzicht ebenso. Bei Verschmutzen der Absturzsensoren am Unterboden bliebe dem Roboter keine Möglichkeit mehr, sich vor dem Herunterfahren an Stellen wie Treppenauf- und -abgängen zu schützen. Eine Verwendung des oft als unansehnlich oder hässlich titulierten Bandes, welches unter einer metallischen, magnetisierbaren Leiste (problematisch sind bestimmte Edelstähle, Aluminium, Kupfer) untergebracht werden kann, wird daher dringend empfohlen.

Kamera mit 320 x 200 Pixel Auflösung in Schwarzweiß und 100 Bildern pro Sekunde
Kamera-Modul inkl. Schutzlinse von Corning (Gorilla Glas)

Navigation

Die erste Firmware-Version wurde alsbald durch Nachfolger aktualisiert. Mit Stand Ende Juni lautet die Kennnummer der bis dahin aktuellsten Firmware-Version 3.4.5_0800. Bereits die Auslieferungssoftware bot grundsolide Funktionalität. Dies änderte sich bisweilen nicht. Einziger Wehrmutstropfen: Insbesondere im Umgang mit Türschwellen beim Befahren und Überqueren zeigte der Mi 1S Schwächen. Hier herrscht Optimierungsbedarf hinsichtlich der Überwindung von Hindernissen. Zwar blieb zuletzt auch das neueste Modell Roborock S6 auf jener Schwelle mit beidseitig abfallenden Seiten und einem Podest in der Mitte liegen, dem Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S passiert dies jedoch des Öfteren. Im Übrigen werden Räume nach Maßgabe der Scanrichtung befahren und gereinigt. Betritt der Mi 1S einen durch Wände umschlossenen Bereich, so werden die folgenden Bahnen systematisch parallel zur zuforderst gescannten und somit erfassten Innenwand ausgerichtet. Infolge der Tatsache, dass der Roboter andere Räume beginnend mit der Einfahrt durch die geöffnete Tür erstmalig über seine Sensoren wahrnimmt, kann die jeweilige Ausrichtung der Reinigung von Räumlichkeit zur Räumlichkeit variieren.

Ein großer Pluspunkt gegenüber anderen Herstellern und Modellen Rockrobos. Dennoch sei gesagt: Einen Einfluss auf die Richtung der Fahrtwege hat der bzw. die NutzerIn noch jedenfalls nicht. In manchen Bereichen des heimischen Haushalts böte sich trotz der individuellen Anpassung durch den Roboter eine manuelle Einstellung gerade zu an, insbesondere bei engen Fluren, die mitunter um 90 Grad versetzt zur eigentlichen Laufrichtung gereinigt werden könnten. Hier hülfe im Einzelfall nur die Umpositionierung der Basisstation in ein anderes Zimmer, um dem Roboter eine Fahrtrichtungsversetzung abzunötigen. Raumkanten wie Türdurchlässe werden dank des integrierten Kameramoduls fehlerfrei erkannt und in die Berechnung der Pfade einbezogen. In Parzellen denkt und arbeitet auch das Modell Mi 1S gemäß vorhergehender Modelle noch. Größere Flächen werden in kleinere Einzelsegmente unterteilt und nach und nach gereinigt, sobald die Säuberung der vorhergehenden Teilfläche abgeschlossen ist. Diesem Beispiel folgend führt der Algorithmus den Roboter so Schritt für Schritt durch alle Räume. Im Einzelfall kann es durchaus vorkommen, dass sich der Neue bei Zugang zum nächsten Bereich redlich auslebt, während er einen Teilbereich eines bereits befahrenen Raumes noch nicht gesäubert hat. Dies passiert im Vergleich zum Urmodell Mi jedoch deutlich seltener. Zum bereits begonnenen Bereich im angrenzenden Zimmer kehrt er in solchen Fällen zumeist erst nach Beendigung der weiterhin angefahrenen Stellen zurück und befreit auch das übrig gebliebene, noch unbetastete Segment anschließend rückstandslos von Schmutz und Staub.

Bei Nutzung der Einzel- oder Mehrraumreinigung hingegen wird Raum für Raum nacheinander gezielt gereinigt. Wie auch die Schwestergeräte von Rockrobo befährt der Mi 1S zuerst die Kanten des zu saugenden Bereichs, um anschließend im Inneren für Sauberkeit zu sorgen. Hindernisse werden in aller Regel frühzeitig erkannt und entsprechend leicht über den Bumper berührend angefahren, anschließend in einem galanten Bogen umfahren. Hiernach kehrt der Roboter zum ursprünglichen Pfad zurück und setzt seine Fahrt fort. Einzig schwarze Oberflächen scheinen für den Xiaomi Mi Vacuum Robot – noch jedenfalls – ein Grund zum fast ungebremsten Kontakt. Egal, ob pulverbeschichtet oder lackiert, insofern die Oberfläche schwarz ist und das emittierte Licht des Lasers fast vollständig schluckt, kam es bereits bei ersten Testfahrten wiederholt zur etwas rüderen Begegnung. Der federgelagerte Bumper absorbiert die auftretende Energie jedoch zuverlässig, sodass es zu keinerlei Beschädigungen kommt. Hier wird eine Nachbesserung der Firmware hoffentlich zeitnah Abhilfe schaffen. Glas, Spiegel und Co. oder schwarze Fußmatten irritieren die vielfältigen Sensoren des Roboters hingegen nicht oder nur äußerst selten, so erste Erfahrungswerte Aussagen hierüber treffen lassen.

Konventionelle Hauptbürste Roborocks ohne abschraubbare Lagerschalen und Bürstenabdeckung

Saugstufen

Der Staubsaugerroboter kennt insgesamt vier Betriebsmodi (Stufe Leise, Normal, Turbo und MAX). Ein Wechseln der Gebläseleistung ist selbst im Betrieb jederzeit möglich. Die Lautstärke während des Betriebs im MAX-Modus ist auch beim neuesten Spross Neatos als sehr deutlich wahrnehmbar zu bezeichnen. Haupt- und Seitenbürste erzeugen einen deutlich wahrnehmbaren Geräuschteppich. Ein automatisches Umschalten auf die höchste Gebläsestufe bei Befahren von Teppichflächen, auch Teppich-Turbo-Modus genannt, besitzt der Xiaomi Mi Vacuum Robot bisweilen nicht. Da dies jedoch einzig über die Spannungswerte der Hauptbürste ermittelt und bei Bedarf jederzeit über ein Software-Update nachgerüstet werden kann, bleibt abzuwarten, ob dies eines der Merkmale ist, die den Mi 1S vom neuen Flaggschiff aus eigenem Hause trennen. Bei Timerprogrammierung lässt sich selbst bei Verwendung der Einzelraumreinigung die Gebläsestufe variieren. So kann die Küche nach dem morgendlichen, gemeinsamen Frühstück im MAX-Modus angefahren werden, um selbst kleinste Krümel erfolgreich zu beseitigen, während am Abend Flur und Wohnzimmer noch einmal in lärmreduzierter Einstellung bereinigt werden. Ihren individuellen Anforderungen stellt die Xiaomi-Home Anwendung samt Sauger-Erweiterung kaum Grenzen entgegen.

Die vordere Lenkrolle ist im Betrieb kaum wahrnehmbar. Der Geräuschpegel bereitet bei Gesprächen in ein und demselben Raum nur in den beiden höchsten Stufen Unannehmlichkeiten. Zugunsten der Reinigungsintensität sollte der Mi 1S bei maximaler Gebläseleistung vor allem in jenen Zeiträumen Einsatz finden, in denen die überwiegende Zahl an HausbewohnerInnen Tätigkeiten außer Haus nachgeht. Ein Betrieb im MAX-Modus macht bei gleichzeitiger Anwesenheit wenig Freude. Sorgen muss man sich bei Anwesenheit von Haustieren jedoch nicht. Selbst empfindliche Gemüter finden sich relativ schnell mit dem neuen Mitbewohner ab. Dank der hohen Flächenleistung (Leistungskennzahl Zeitbedarf pro m²) ist der Neue trotz der im Vergleich zu Neato-Robotern um ca. die Hälfte schmaleren Hauptbürste nur kurze Zeit in einem Bereich tätig. Die eigentliche Lärmbelästigung sollte sich daher in Grenzen halten.

Blick auf den linken Absturzsensor des Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S

Sensorik

Rockrobos Entwurf für den Mutterkonzern Xiaomi mischt die Mittelklasse auf und bietet mit insgesamt 12 Sensoren ein System, das neue Maßstäbe setzt. Neben den bekannten Absturz- (Unterboden an Front und Seiten), Kollisions- (frontal unter Bumper) und Wandverfolgungssensoren (rechte Seite Gehäuse) sowie einem Laserdistanzsensor zur Triangulation ist der Mi 1S mit einer Kameraeinheit ausgestattet. Rockrobo spricht von einem dualen optischen System zur Umfelderfassung, dessen eigentliche Innovation in der Kombination eines zweidimensional kartierenden LDS-Lasersensors und eines dreidimensional arbeitenden Bildsensors liege. Ergebnis dieser Zusammenarbeit sei eine überlegene Präzision. Nicht nur werde eine intelligentere, dynamisch an die Gegebenheiten adaptierte Wegplanung realisiert. Zeitersparnis und eine höhere Flächenleistung seien die Folge dank Smart-Path. Geschützt durch eine Abdeckung des im Smartphone-Bereich bekannten Herstellers Corning Incorporated liefere die hochauflösende Sensoreinheit jene so relevanten Daten, die anschließend dank KI-gestützter Bilderkennung zur Segmentierung von Räumen führten. Dem ist nichts hinzu zu fügen. Das System funktioniert hervorragend im Zusammenspiel der verschiedenen Sensoren. Selbst in der Königsdisziplin, dem Absetzen an einem für den Roboter unbekannten Ort einer kartierten Fläche, gibt sich der neue Mijia keine Blöße. Wird er beispielsweise in der Küche abgestellt, um dort nach dem Abendessen zu reinigen, findet er innerhalb von Sekunden über den Abgleich der Kameradaten mit jenen aus dem Speicher in Form einer 3D-Punktewolke seine neue Position, gleicht diese mit der Live-Karte ab und kennt sofort danach den kürzesten Weg zurück zur Basis, falls man ihn verfrüht nach Hause schicken möchte. Zwar wird man in solchen Situationen zumeist auf die Einzel- oder Mehrraumreinigungsfunktion zurückgreifen. Bei Bedarf ist der der Mi 1S jedoch dazu in der Lage, seinen Standort auf bekanntem Terrain innerhalb kürzester Zeit auszumachen, eine gehörige Leistung für einen Roboter mit Smartphone-Prozessor. Derartige Leistungen zeigen höchstens um ein Vielfaches teurere Robotern wie der iRobot Roomba s9+.

Auffälligkeiten hinsichtlich einer Änderung des Navigationsalgorithmus im Vergleich zu Roborock restlichen LDS-Robotern zeigen sich im Betrieb bis auf die dynamische Ausrichtung der Fahrtwege nach Bedarf sowie die höhere Flächenleistung pro Minute nicht. Die systematische Reinigung verläuft äußerst zuverlässig. Selbst in Räumlichkeiten mit reichlich Mobiliar wie Stühlen und Tischen gelangt der Mi 1S nicht seine Grenzen. Navigieren auf engem Raum ist eine der Stärken aller LDS-navigierender Roboter aus dem Hause Rockrobo. Hindernisse werden in aller Regel bereits aus einigen Metern Entfernung zuverlässig erkannt. Letztlich bereiten wenn überhaupt nur tiefschwarze Oberflächen unterhalb der Erfassungshöhe des Lasers Probleme. Des Weiteren gilt dasselbe wie für gefühlt alle Roboter dieses Typs. In Einzelfällen können gläserne Fronten, bodentiefe Spiegel, verchromte oder sonstige metallische Flächen u.ä. einen LiDAR-navigierenden Serviceroboter mitunter erheblich in seiner Tätigkeit stören. Dies gilt wie bereits erwähnt jedoch für ausnahmslos alle Geräte, die per Lasertriangulation ihr Umfeld scannen. Nicht in jedem Haushalt bei jeder Fensterfront oder jeder spiegelbewehrten Schranktür muss eine vorübergehende Störung der Navigation auftreten. Derartige Vorkommnisse der seltenen Natur bedürfen auch eines gewissen Lichteinfalls. So können solcherlei Probleme im Winter an bestimmten Stellen im Haushalt auftreten, im Sommer jedoch nicht. Gleiches gilt für besonders dunkle Bodenbeläge und/oder Möbel. Schwarze Oberflächen absorbieren das ausgesendete Licht. Die wenigen Strahlen, die zum IR-Detektor der Absturzsensoren auf der Unterseite des Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S zurückgelangen, reichen oft nicht aus, um einen Teppich zuverlässig von einem Abgrund zu unterscheiden. Demzufolge kann es bei Betrieb auf sehr dunklem Naturstein, Steinzeug- oder Feinsteinzeugfliesen sowie auf schwarzen textilen Bodenbelägen, Fußabtretern und Läufern zu Schwierigkeiten kommen. Im Bestreben, solch vermeintlichen Absturzstellen auszuweichen, untersagt der Roboter im Ausnahmefall auch mal den weiteren Betrieb. Die Reaktionsfreudigkeit der Absturzsensoren sollten Sie daher zielgerichtet vor Ort in Ihrem Zuhause auf die Probe stellen, um im Nachhinein von Reingungsunterbrechungen durch Festfahren nicht unangenehm überrascht zu werden.

Trifft der Mi auf ein Hindernis oder erkennt dieses rechtzeitig, stoppt er, vor allem bei Aktivierung der Bumpersensoren ruckartig und versucht anschließend, das Hindernis zu umkreisen. Dies gelingt auch dem Neuen vorbildlich, selbst in einem Bereich mit vielen Stuhl- und Tischbeinen, die auf engem Raum dicht gestellt sind. Die runde Form entfaltet gerade an solchen Stellen ihr volles Potential.

Altes Seitenbürsten-Design mit Armen und Borsten
Bürstenschacht ohne Abdeckung inkl. konventioneller Hauptbürste im alten Design

Reinigungsleistung

An Geschwindigkeit bilden die Geräte aus dem Hause Rockrobo den Maßstab im Bereich der Servicerobotik. Keinem Roboter eines anderen Herstellers gelingt ein effizienteres, ähnlich gründliches Ergebnis bei maximaler Flächenleistung von über 150 Quadratmetern je nach Gebläsestufe. Beim Nachfolger des Urmodells stellt insbesondere bei Haustieren eher der Behälter die begrenzende Einheit dar. Während Neatos Connected-Modelle eher gemächlich ihre Runden respektive Bahnen ziehen, hierbei jedoch von einer der breitesten Hauptbürsten der Branche profitieren, ist der Mi 1S als flinker, grazil und intelligent navigierendes Pendant zu beschreiben. Die hohe Gebläseleistung von 2000pa sorgt selbst auf dichtem Flor für überzeugende Reinigungsergebnisse. Die Borsten und Lamellen überzeugen auf Glatt- wie textilen Böden. Selbst größere Objekte wie Flusen, Einstreu von Haustieren, Haarbüschel oder ähnliches nimmt der Staubsauger aufgrund der angemessenen Gebläseleistung bereitwillig auf. Schnürriemen, Kabelenden, längere Blätter oder auch Socken stellen für alle Saugroboter mit rotierender Hauptbürste ein vornehmliches Problem dar, da diese sich allzu schnell um die Hauptbürste wickeln und hiernach für eine Blockade dieser sorgen. Achten Sie daher immer darauf, derlei Gegenstände fern zu halten bzw. im Vorhinein einer Reinigung zu beseitigen.

Kanten folgt der neue Mi dank des präzise funktionierenden Wandsensors in geringem Abstand. Die Seitenbürste arbeitet effektiv auch in Ecken, nicht jedoch derart gründlich wie jene der VR-Serie Vorwerks. Dies ist vor allem der Position weiter hinten geschuldet und in der runden Gehäuseform begründet. Gewohnt sauber und zielführend agiert der Roboter selbst auf großen Flächen, die Seitenbürste sorgt dafür, dass auch die letzte Staubfluse im Behälter verschwindet. Gleiches gilt für Hindernisse, die gekonnt und teils sehr eng umkreist werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. In Haushalten mit normalem Verschmutzungsgrad bleibt im Grunde so gut wie nichts liegen. Im Bereich von Schwellen zeigt sich der Mi 1S etwas eigenwillig. Bis zu einer gewissen Höhe (ca. 1,8 cm) werden diese gut überstiegen bzw. Rampen erklommen. Verliert der Roboter bei Überfahrt über die Unterbodensensoren an der Front jedoch sprichwörtlich den Kontakt zum Boden, bleibt das Gerät unvermittelt stehen und meldet sich mit einer Fehlermitteilung. Feinstaub, Krümel und kleinere Schmutzpartikel werden aufgrund der hohen Gebläseleistung im MAX-Modus selbst aus Fliesenfugen aufgenommen. Wichtig: Nur ein nicht allzu stark verschmutzter, noch offenporiger Filtereinsatz, im Idealfall ein originales Ersatzteil, sorgt für wirklich zufriedenstellende Reinigungsergebnisse über Wochen und Monate. Saugen Sie daher das Filterflies in Intervallen von einigen Tagen gründlich ab oder klopfen Sie dieses am Mülleimer vorsichtig aus, um den maximalen Luftdurchsatz auch bei den nächsten Reinigungen sicherzustellen. Verfärbte, durchnässt schmutzige oder gar verschimmelte Filter sollten sofort nach ihrer Entdeckung entsorgt und durch einen neuwertigen ersetzt werden.

Sollten Sie mit einem hohen Aufkommen von Tierhaaren oder langen Haaren in Ihrem Haushalt alltäglich sprichwörtlich kämpfen, stellt die originale Roborock-Hauptbürste den idealen Begleiter im Alltag dar. Nur in seltenen Fällen finden sich lange Fasern oder Haare im Bereich der Lamellen ein und sorgen nach Wochen für ein Zerschneiden der weichen Silikon- oder Gummieinsätze. Viel eher gelangen diese sicher in den Behälter, ein großer Vorteil der Hauptbürste der Pekinger, der bei der überarbeiteten Variante des Roborock S6/T6, noch einmal optimiert wurde. Sollten Sie mit derartigen Mengen an Haaren und Co. kämpfen, stünde einem Nachrüsten beim Mi 1S abgesehen vom hohen Preis nichts im Wege. Der erhöhte Borsteneinsatz sorgt für noch gründlichere Reinigungsfahrten. Werden Filter und Behälter regelmäßig gereinigt bzw. entleert und so vor grober Verschmutzung und eingeschränktem Luftdurchsatz bewahrt, gelingt dem Neuen im täglichen Einsatz eine äußerst zufriedenstellende Reinigungsleistung auch auf kurzflorigem Teppich (max. Höhe 1,7 bis 1,8 cm, Faserlänge unter 2 cm).

Funktionen der Kartenspeicherung

Vorweg: Noch immer darf und sollte die Kartenverwaltung Rockrobos als im Beta-, demnach im Entwicklungsstadium befindliche Komponente angesehen werden, die sich noch jedenfalls nicht auf Augenhöhe mit Lösungen der Mitbewerber (iRobot, Neato) befindet. Während es den Branchengrößen gelingt, gleich mehrere Karten fest einzuspeichern, mit Virtuellen Absperrlinien oder -zonen auszustatten und dauerhaft nutzbar zu machen, sieht die Lösung der Entwickler des Mi 1S dies aktuell nicht vor. Aber der Reihe nach: Vor der eigentlichen Nutzung der Kartenspeicherung ist eine erstmalige automatische Reinigung mit anschließender Kartenspeicherung nach Aktivierung dieser Funktion von Nöten. Nachdem der Haushalt vollständig erfasst und die begonnene Reinigung erfolgreich und selbständig an der Basis andockend beendet wurde, tritt die robotereigene Intelligenz zutage und segmentiert die Gesamtfläche in einzelne Teilbereiche. Wir würden diese als Zimmer oder Räume beschreiben, für die Software sind dies in Koordinatenwerten abgelegte Teilsegemente der großen Karte, die einzeln anwähl- und somit anfahrbar sind. Die hierfür benötigten Trennlinien berechnet der Mi 1S aus den optischen Daten der Kameralinse. Einmal ermittelte Raumstrukturen werden farblich unterschiedlich gekennzeichnet, um diese voneinander auch visuell zu differenzieren. So wird die Küche zum grünen Bereich, während das Schlafzimmer in Babyblau und der Flur in Rosa daher kommt. Die Farben mögen Geschmacksache sein, die Einteilung erfolgt äußerst genau, die spätere Handhabung ist kinderleicht.

Anschließend besteht die Möglichkeit, die Räume weiter zu unterteilen mithilfe von Trennlinien oder aber Bereiche, die im menschlichen und/oder architektonischen Verständnis zusammen gehören, miteinander zu verbinden und so beispielsweise aus zwei Flurteilen eine zusammenhängende Fläche zu erstellen. Dazu werden in der Karte-bearbeiten-Funktion beide oder mehrere Bereiche einfach nacheinander angeklickt und zu einer Räumlichkeit zusammen gefügt. Selbst Kindern gelingt die Einarbeitung in derlei Funktionen bereits nach Minuten. Die App mag sich in Bezug auf diesen Punkt noch im Beta-Status befinden, alle gebotenen Funktionen sind vorbildlich intuitiv zu bedienen. Hiernach kann und sollte jedes Segment mit einer eindeutigen Bezeichnung versehen werden, die jederzeit im Nachhinein geändert werden kann. Macht man sich die Arbeit und bennent die Zimmer passend zu ihrem Nutzungszweck (Küche, Wohnzimmer, Kinderzimmer, Bibliothek), macht dies eine spätere Einzelraumreinigung per Zeitsteuerung deutlich einfacher. Bei Kombination zweier oder mehrerer Räume verliert eine Fläche ihre Bezeichnung. Diese muss nachfolgend neu angelegt und gespeichert werden.

Wird beim ersten Scanvorgang nicht jeder Bereich des eigenen Haushalts erfasst, so ist dies kein Beinbruch. Die Firmware des Roboters verfügt über die Fähigkeit, eine bestehende Karte um weitere Flächen zu erweitern. Auch hier gilt das Prinzip: Die Reinigung muss eigen- und vollständig beendet werden, um ein neu erfasstes Gebiet durch die Software des Xiaomis identifizieren lassen zu können. Hiernach ist es von großer Wichtigkeit, dass Änderungen an einer bestehenden Karte auch gespeichert werden, um diese bei allen weiteren und folgenden Reinigungstätigkeiten abrufen zu können. Auf diese Weise lässt sich eine bereits existente Karte Schritt für Schritt um weitere Regionen des eigenen Haushalts ergänzen. Empfehlenswert ist jedoch ein einziger automatischer Reinigungsgang zu Beginn. Sofort nach Speicherung steht die Einzel- und Mehrraumreinigung zur Wahl. Möchten Sie nur die Küche säubern lassen, so reicht ein Klick auf den vorliegenden Raum und ein weiterer auf den Button innerhalb der App zum Auslösen einer automatischen Reinigung. Der Roboter fährt selbständig zum gewählten Raum, um dort mit seiner Arbeit zu beginnen. Nachdem er diese erfolgreich beendet hat, kehrt er eigenständig zur Basis zurück. Möchten Sie gleich mehrere Zimmer von am Boden umher liegendem Staub und Schmutz befreien, wählen Sie vor dem Starten des Vorgangs einfach die passenden Räume aus.

Interessant ist diese Funktion vor allem in Kombination mit der Zeitsteuerung. Ihnen allein obliegt, je nach Nutzungsart und Schmutzaufkommen einen für Ihren Haushalt individualisierten Reinigungsplan zu erstellen. Soll der Mi 1S beispielsweise täglich im Anschluss an das gemeinsame Frühstück um ca. 8 Uhr die Küche säubern, aber erst um 9:30 Uhr eines jeden Tages das Wohnzimmer, schließlich zur Mittagszeit die Kinder- und das Schlafzimmer, das aber nur alle 2 Tage, so können Sie alle diese Einstellungen im Bereich Timer der App für jede Programmierung unabhängig voneinander vornehmen. Ihren Möglichkeiten zur Anpassung an Ihre Bedürfnisse sind kaum Grenzen gesetzt. Diese so dankbare und hilfreiche Funktion, die auf Geräten wie dem 360 S6, S5 oder S7 bereits unlängst Einzug gehalten haben, mit denen iRobot sein neues Oberklasse-Modell iRobot Roomba i7 oder die noch teurere Luxusklasse iRobot Roomba s9+ famos bewirbt und welche beim Roborock S6/T6 zum Standard gehört, gelangt nun endlich auch auf den Mi, zweifellos im neuen Kleid des Mi 1S mit zusätzlichem Kameramodul. Ob die Einzel- und Mehrraumspeicherung auch für das Urmodell Xiaomi Mi Vacuum Robot irgendwann verfügbar werden wird, bleibt abzuwarten. Im Hinblick auf den fehlenden optischen Sensor müsste eine Segmentierung der Fläche unter Verwendung von weniger Messwerten erfolgen. Dass dies jedoch grundsätzlich möglich scheint, stellt der Roborock S6/T6 unlängst unter Beweis. Ihm fehlt ein solches Kameramodul zum Erfassen von Türen und Raumöffnungen ebenfalls.

Eines sollte hinsichtlich der roborockschen Kartenverwaltung bedacht werden. Jede einzelne Karte kann zwar mit virtuellen Linien und Flächen ausgestattet und in Räume eingeteilt gespeichert werden. Nur eine einzige Karte kann jedoch als Hauptkarte ausgewählt werden. Positionieren Sie die Station um, bspw. beim Einsatz auf einem anderen Stockwerk, wird eine neue Karte angelegt. Neben der Hauptkarte werden zwei weitere Karten in der App hinterlegt, können ausgewählt und folglich zur Reinigung genutzt werden. Wird eine neue Ebene gereinigt, wird eine neue Karte angelegt. Die älteste Karte wird jeweils gelöscht bzw. ist nicht mehr verfügbar in der Auswahl. Reinigen Sie nun 3 Male hintereinander das EG, um beim nächsten Durchgang das OG zu berücksichtigen, ist die Karte des OGs weg. Ärgerlich, wenn hier bereits Räume zugeteilt und virtuelle Sperrungen hinzu gefügt wurden. An diesem Beispiel wird hoffentlich ersichtlich, dass die Kartenverwaltung, welche nahezu exakt so auch beim neuen Flaggschiff Roborock S6/T6 umgesetzt ist, noch lange nicht zu Ende entwickelt ist. Gerade für Haushalte mit mehreren Etagen ist diese Art der Speicherung und Verfügbarmachung und -haltung entstandener Karten ein Graus und birgt das Potential für reichlich Frust im Alltag. Wann Rockrobo eine überarbeitete Fassung präsentiert, bleibt offen. Dass man alsbald handeln und eine gründlich überarbeitete Version allen KäuferInnen zur Verfügung stellen muss, liegt auf der Hand. Werbeversprechen sind das Eine, alltagstaugliche Software etwas gänzlich anderes. Neato und iRobot machen vor, wie eine Kartenverwaltung funktionieren kann. Zwar ist auch da nicht alles perfekt, es lassen sich jedoch 3 (Neato Connected D-Modelle) oder gar 10 (iRobot i7/i7+ und iRobot s9+) Karten fest hinterlegen und jederzeit abrufen.

Ladestation mit großen Ladekontakten
Rückseite der Ladestation mit montiertem Deckel
Möglichkeit der Kabelunterbringung und -führung
Seitenansicht der schmalen Station mit beidseitigem Kabelauslass
20 Volt Ladespannung bei max 2,2 Ampere Last für Gebiete mit 100 bis 240 Volt Abdeckung bei 50 bis 60 Hertz

Akkukapzität

Die Pekinger setzen auch im Modell Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S auf bewährte Technik. Zum Einsatz kommt jenes Akkupack, welches bereits im Xiaomi Mi Vacuum Robot, Roborock S5 und S6 oder Xiaomi Xiaowa E3 Planning Edition Verwendung findet. Dessen Kapazität beträgt 5200 mAh bei 14,4 Volt Spannung. Nach dem ersten Aufladen reicht die gespeicherte Energie für 120 m² selbst im höchsten Gebläse-Modus. Möchten Sie den Roboter auf größeren Etagen jenseits der 120 m² einsetzen, unterbricht der Roboter je nach Einrichtung und Bodenart möglicherweise den Saugdurchgang bei Erreichen einer vordefinierten Restkapazität, um zum Zwischenladen an die Basisstation zurück zu kehren, anschließend die Reinigung an der zuletzt befahrenen Stelle fortzusetzen. Eine Vollladung nimmt ungefähr 2 Stunden in Anspruch. In Bezug auf die Laufleistung kann der Staubsaugerroboter Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S mit allen aktuellen Topgeräten mithalten, setzt in Bezug auf die Reinigungsleistung pro Minute gar neue Maßstäbe. Auf welche Weise es Rockrobo gelingt, die eigenen Produkte derart wenig energiehungrig zu gestalten, bleibt einstweilen ein gut behütetes Geheimnis. Gerade bei großen Flächen ist Rockrobos Mi 1S Trumpf und säubert Bereiche in einer Größe von bis zu 25,5 Meter rechts und links der Basis. Dank des großen Akkupacks sowie der effizienten Technik gelingen dem Neuen beeindruckende Flächenleistungen, die selbst gegen das neue Topmodell Roborock S6/T6 bestehen können.

App-Unterstützung

Die Einrichtung des Roboters erfolgt mittels der Xiaomi-Home Anwendung innerhalb von wenigen Minuten, insofern man sich genauestens an die englischsprachigen Anweisungen hält. Der gesamte Vorgang kann ganz bequem und komfortabel vom Sofa aus erfolgen, über ein vorhandenes Smartphone und/oder Tablet. Am Gerät selbst kann mangels fehlendem Display weder die timergesteuerte Reinigung aktiviert oder deaktiviert werden, noch Uhrzeit und Datum konfiguriert oder die Einbindung ins heimische WLAN angestoßen werden. Einzig der Reset der WLAN-Einstellungen oder aber der gesamten Firmware ist ausschließlich über die Knöpfe am Roboter möglich. Hinsichtlich der Stabilität der WLAN-Verbindung zeigten sich keinerlei Auffälligkeiten, weder nach dem Ausschalten, noch im Betrieb. Innerhalb der App können sodann die Saugstufen gewählt (vierstufig), ein neues Sprachpaket abgerufen, die Netzwerkverbindungsinformationen eingesehen oder aber die Einspielung einer neuen Firmware-Version ausgelöst werden. Jegliche Option der vielfältigen Kartenspeicherung inkl. Einzel- und Mehrraumreinigung lassen sich erst nach erfolgter Verbindung mit dem hauseigenen WLAN nutzen. Die App bietet ferner wichtige Hinweise zum Status des Roboters. Die vielen Hindernisse und potentiellen Fehlerquellen innerhalb der eigenen vier Wände lassen gerade für InteressentInnen, die einen Staubsaugerroboter erstmals in Ihrem Zuhause verwenden möchten, die Xiaomi-Home Anwendung samt Erweiterung zur unabdingbaren Informationsquelle werden. Zur sorgenfreien Eingewöhnung des Geräts an die vor Ort herrschenden Bedingungen sollten Sie die App als Rückversicherung über die Betriebsamkeit ihres Roboters des Häufigeren zu Rate ziehen und den Zustand aufmerksam auch in der Live-Kartenansicht bei ersten Fahrten überwachen.

Auf das Wesentliche reduziertes Design in Weiß mit mattierter Bumperfront

Firmware

Die zum Zeitpunkt der Markteinführung des Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S erschienene Firmware in Version 3.4.5_0584 wirkt stabil. Die nachfolgende Variante 3.4.5_0800 enthält keinerlei Funktionserweiterungen, trägt zur Stabilität bei. Jene Offline-Problematik, die von Robotern anderer Hersteller bekannt ist, zeigte sich bei meinem mi 1S bislang nicht. Er war immer erreichbar, Fehlermeldungen wurden prompt über die Xiaomi-Server an das Smartphone und/oder Tablet transferiert. Einzig der Kartenaufbau und die erste Statusmeldung nach Start des Plugins dauerte mitunter einige Sekunden. Die Live-Karte baut sich teils stockend auf, bestehende Karten benötigen lange, um schließlich abgerufen und eingesehen werden zu können. Alle Funktionen des Roboters waren seit Inbetriebnahme verfügbar und funktionieren seitdem tadellos. Die Push-Benachrichtigungen treffen nach wie vor zeitnah ein. Bedenken sollte man allerdings, dass die Geschwindigkeit des Server-Standorts China nicht zuletzt aufgrund der hohen Belastung im Vergleich zu Alternativen wie Europa oder US als teils äußerst langsam beschrieben werden muss.

Zudem besteht die latente Gefahr, dass der Konzern auf staatlichen Druck oder motiviert durch Reglementierungsgremien der EU alsbald Geräte mit europäischem Standort vom Zugang auf die China-Server ausschließen wird. Derartiges Geoblocking sind T6-BesitzerInnen von ihrem Gerät bereits seit Martkeinführung gewohnt. Die Software-Unterstützung scheint nach wie vor neben der guten Haptik und Funktionalität der Xiaomi-Roboter die eigentliche Stärke der Pekinger. Treten Widrigkeiten auf, ist mit einem zeitnahen Update zu rechnen. Dem chinesischen Konzern scheint nach wie vor viel daran gelegen, die Kundschaft durch regelmäßige Aktualisierungen zufrieden zu stellen. Bis dato gelang dies mit wenigen Ausnahmen immer zuverlässig. Größere Funktionserweiterungen durch neuere Firmware-Updates sind angesichts des immensen, bereits im Gerät und der ersten Firmware implementierten Funktionsumfangs nicht zu erwarten. Detailverbesserungen hingegen schon, die beispielsweise die Zusammenarbeit der beiden optischen Sensoren in Form des neuen kombinierten Algorithmus (Laser-SLAM und v-SLAM) optimieren.

Tipp

Empfehlenswert ist auch beim Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S eine Einbindung des Roboters in ein separates WLAN, auch als Gast-WLAN oder Gast-Zugang bezeichnet. Die erforderlichen Informationen, um dies zu bewerkstelligen, entnehmen Sie bitte den Konfigurationsseiten Ihres Routers, welchen Sie standardmäßig unter http://192.168.0.1, http://192.168.1.1 oder http://192.168.2.1 über typische Browser erreichen können. Ratsam ist die vorübergehende Freischaltung aller Rechteeinschränkungen im Router, welche das Gast-WLAN betreffen. Auch sollten Sie in diesem Fall alle Filtereinstellungen überprüfen, gegebenenfalls für den Gast-Zugang gesetzte Filter bis nach erfolgreicher Integration Ihres Xiaomi Roboters inkl. Download und Einrichtung der Plugin-Erweiterung deaktivieren.

Widrigkeiten

Der Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S vereint unzählige positive Merkmale in sich, welche im Fazit im Einzelnen noch einmal aufgeführt werden. Einige wenige Aspekte trüben das ansonsten sehr gute Bild des Staubsaugerroboters und sollten vor dem Kauf bedacht werden:

    • internationale Version mit CE- und EAC-Kennzeichen nicht in Sicht
    • im Vergleich zum Roborock S6/T6 etwas höhere Geräuschkulisse im Betrieb
    • Plugin für Xiaomi-Home Anwendung zur Steuerung des Roboters bislang nur auf Englisch erhältlich
    • Import über chinesische Onlinehändler erforderlich
    • keine Teppicherkennung
    • kein Tragegriff

Vorsicht ist primär in Bezug auf die Einfuhr des Roboters zu wahren. Bei Defekt muss das eigene Exemplar im Notfall je nach gewähltem Shop beim Kauf nach Spanien, Osteuropa oder gar China eingeschickt werden. Dies zieht Kosten nach sich, im schlimmsten Fall wohl gemerkt. Bereits seit einigen Wochen bieten auch in Deutschland stationierte Onlinehändler den Roboter über bekannte Plattformen an inkl. des Angebots, den Roboter bei Auftreten eines Defekts an eine deutsche Adresse zurück zu senden. Hier ist bei InteressentInnen vor der Order ein wenig Umsicht gefragt, um jedweder Enttäuschung bei Ausfall präventiv entgegenzutreten. Die weiteren genannten Punkte betreffen eher jenen Nutzerkreis, der allenfalls über rudimentäre Englischkenntnisse verfügt. Preisnachlässe und Lockangebote sollten daher gründlich unter die Lupe genommen und die bei Kauf gebotenen Garantiebedingungen eingehend überprüft werden.

Fazit zum Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S

Wer einen zuverlässigen, komfortabel zu bedienenden, intelligent navigierenden und überzeugend reinigenden Staubsaugerroboter sucht, findet im Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S einen überzeugenden Kandidaten. Zahlreiche positive Merkmale kann dieser in sich vereinen. Für aktuell ca. 275 Euro erhält der bzw. die interessierte KäuferIn folgende Leistungen:

    • teilautonomer Serviceroboter
    • intelligentes und planvoll effizientes Navigieren durch Räume oder ganze Stockwerke
    • Lasereinheit zur Raumerfassung und -vermessung
    • optischer Bildsensor zur Erfassung navigationsrelevanter Daten in 3D
    • Betrieb auch bei absoluter Dunkelheit möglich
    • vier Saugstufen (Leise, Normal, Turbo und MAX)
    • verschiedene Hinweis-LEDs an Geräteoberseite informieren über Status des Roboters
    • Erkennung von Hindernissen und Abgründen durch umfangreiche Sensorik
    • Ausgrenzen einzelner Bereiche über die Virtual-Wall-Funktion
    • Speicherung der letzten 3 Karten inkl. zusätzlicher Informationen wie Raumzuordnung, virtuellen Sperrzonen und -linien
    • automatisches Erkennen von Raumgrenzen und Separieren innerhalb der App
    • Möglichkeit des Zusammenlegens oder Teilens einzelner Räume oder Bereiche
    • Einzel- und Mehrraumreinigung, auch zeitgesteuert
    • Ausweichen und Umfahren von Gegenständen durch Bumper-, Nahbereichs- und Kollisionssensoren
    • überzeugende Reinigungsleistung
    • hohe Geschwindigkeit bei Reinigung
    • beeindruckende Quadratmeter-pro-Minute-Kennzahl
    • timergesteuerte Reinigung inkl. Reinigungshistorie innerhalb der App
    • Steuerung durch App
    • problemloses Reinigen des mittelgroßen Schmutzbehälters sowie Bürstenwerks aufgrund der simplen, robusten Mechanik
    • optisch sehr ansprechendes Design und durchdachte Funktionalität
    • robustes Gehäuse in glänzendem Weiß
    • geringer Endpreis bei Einfuhr aus China
    • Zubehör in Originalqualität preiswert

Nach nunmehr über 4 Wochen Betriebszeit zeichnet sich ein wie erwartet sehr zufriedenstellendes Bild ab, welches neben einigen wenigen Schwächen gleichwohl die unzähligen Stärken des neuen Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S offenbart. Was macht der Mijia 1S besser oder schlechter als seine Vorgänger und Mitbewerber?

Eine ganze Menge, scheint mir. Aber erst einmal: Wer hätte gedacht, dass Xiaomis Urgestein sobald eine Erneuerung erfahren würde. Zumindest für meine Person darf ich statuieren, dass auf Grundlage des Launches des ersten Rockrobo-Modells unter Namensgebung des Smartphone-Riesen Xiaomi Tech spätestens nach Erscheinen der S- und E-Serie wenig Hoffnung auf Erneuerung bestand. Allen jenen, denen es in Bezug auf einen Xiaomi-gelabelten Roboter gleichfalls erging, sei vergolten. Die Annahme, künftig dürfe man lediglich mit Saug- und möglicherweise Wischautomaten rechnen, welche das Z des jungen, ehemaligen Startups Rockrobo stolz auf ihrer LDS-Verkleidung tragen, war mehr als naheliegend. Und doch scheint alles anders, nachdem die Pekinger den Xiaomi Mijia Vacuum Robot 1S vor einigen Wochen in vollem Glanz erstrahlen ließen. Weiß, rund, schlicht, klassisch, ein würdiger Nachfolger des großen Erfolgs Xiaomi Mi Vacuum Robot. Zeigte sich bereits der erste der damaligen Konkurrenz im vierten Quartal 2016 mehr als würdig und vor allem ebenbürdig, zeugt einmal mehr der Neuentwurf von hoher Ingenieursleistung.

In gleichem Stile wie sein Prädezessor modular aufgebaut, wirkt der in vielen Foren kurz Mi 1S getaufte Neue zeitlos schön, wirkt bei Erfahrungen mit dem Ur-Mi bereits auf den ersten Metern der Einrichtung und Inbetriebnahme vertraut und haptisch ausentwickelt. Wie bereits beim Mi sitzt alles an seinem Platz. Der Roboter wirkt durchdacht bis ins letzte Detail, sieht man von einstigen Fehlerquellen des Vorgängers (LDS, Sicherung der Ladesteuerung, Mainboard, Akku) ab, die seit Verkaufsstart so manchen dazu verleiteten, auf eigene Faust in China nach Ersatzteilen zu forschen. Dennoch scheint der Mi 1S aufs Neue durchdacht, optimiert, in Funktion und Zuverlässigkeit noch einmal einen gehörigen Entwicklungsschritt voran getrieben. Ganz nach Gusto der Rockrobo-Roboterschmiede erhielt der Neue nicht nur ein neues Außenkleid, das noch stärker wie aus einem Guss wirkt, auch bei den technologischen Innereien hat man sich keineswegs zurück gehalten. Der Mi 1S saugt so gut wie seine Konkurrenz aus dem eigenen Hause als auch aus den Reihen der weltweit erfolgreichen Oldschooler iRobot Corp. und Neato Robotics. In Bezug auf die tatsächliche Reinigungsqualität gibt es nichts zu beanstanden. Zwar fehlen dem 1S die überholte Haupt- und Seitenbürste des Flaggschiffs Roborock S6/T6, nichts desto trotz leistet der Roboter vortreffliche Arbeit auf Glatt- und Teppichböden. Beide Bestandteile können bei Nachkauf jederzeit hinzu gerüstet werden und verbessern die ohnehin hervorragende Arbeit des Mi um ein weiteres. Mit samt der 2000 Pascal ergibt sich ein glanzvolles Bild.

Ist der Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S folglich eine Empfehlung wert? Bei ca. 300 Euro Gesamtpreis inkl. Versand und angesichts des gebotenen Leistungsspektrums sollte der neue Mijia bei Ihrer Auswahl eines künftigen Staubsaugerroboters keinesfalls fehlen. Dem drohenden Nachteil bei Defekt des Roboters stehen die vielen positiven Merkmale gegenüber, die den 1S zum echten Schwergewicht am Markt werden lassen. Neato, Vorwerk oder auch iRobot dürften der Entscheidung, den Roboter hierzulande bis dato nicht offiziell einzuführen, äußerst dankbar gegenüberstehen. Wirkliche Alternativen bietet einzig der Hersteller selbst mit dem Roborock S6/T6, einem Modell, welches neben der zweijährigen Gewährleistung mit allen Funktionen des Mi 1S aufwartet, ausgenommen der vollautomatischen Raumeinteilung nach Aktivierung der Kartenspeicherung und Anstoßen eines Reinigungsvorgangs sowie der Benennung von Räumen. Zumindest letzteres Extra soll laut Aussage des Unternehmens bald per App-Update nachgerüstet werden. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, ist der S6 die bessere Wahl, vor allem, wenn Sie zusätzlich über eine einfache Wischmöglichkeit verfügen wollen, welche zumindest feinen Staub relativ gut am Microfasertuch bindet. Nichts desto trotz ist selbst die Ur-Variante Xiaomi Mi Vacuum Robot auch drei Jahre nach Erscheinen immer noch eine Erwähnung wert. Rockrobo hat wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Hardwareseitig sind die eigenen Roboter top of the class. Nur softwareseitig darf gerne künftig eine Schippe drauf gelegt werden. In Sachen Kartenverwaltung besteht hinlänglich bekannter Optimierungsbedarf. Ansonsten bietet der Mijia 1S nicht zuletzt aufgrund des formidablen Preises im Jahr 2019 das beste Gesamtpaket, kann man auf die Gewährleistung verzichten und vertraut der freiwillig durch den Händler gewährten Garantie.

VERWANDTE THEMEN
  • Kameraeinheit
  • Neuester Artikel
  • Roborock
  • Rockrobo
  • Serviceroboter
  • Staubsaugerroboter
  • Testbericht
  • Xiaomi
  • Xiaomi Mi Vacuum Robot 1S
  • Xiaomi Mijia Vacuum Robot 1S
H. Kloepfel

Authentisch, technikaffin, schreib- und diskutierlustig, lernfreudig, qualitätsbezogen, preisleistungsorientiert - Besitzer verschiedener Staubsauger- und Wischroboter, Blogger aus Leidenschaft. Seit 2017 Betreiber, Verfasser und fotografierend-filmende Kreativkraft des Blogs KAENI!

Voriger Artikel
Firmware-Update 3.4.5_0524 für Roborock S6
  • Software

Update 3.4.5_0524 inkl. optimiertem Algorithmus für Roborock S6

  • 26. Juli 2019
  • H. Kloepfel
Weiterlesen
Nächster Artikel
  • Zubehör

2. Bürsten-Generation bei allen Roborock-Modellen nachrüstbar

  • 28. Juli 2019
  • H. Kloepfel
Weiterlesen
2 Kommentare
  1. Pingback: Testbericht des Roborock S6 | KAENI
  2. Pingback: Testbericht des Roborock S5 Max | KAENI

Kommentarfunktion ist ausgeschaltet.

Themen zur Servicerobotik

Herzlich Willkommen auf KAENI. Ich heiße Henning Kloepfel und bin der Autor dieses Blogs. Falls Sie sich angesichts des Booms im Bereich der Servicerobotik zuletzt gefragt haben sollten:

  • Welcher ist der passende Staubsaugerroboter für meinen Haushalt?
  • Leistet ein Wischroboter das, was ich mir von ihm erhoffe?
  • Welchen Nutzen haben Staubsauger- und Wischroboter?
  • Welcher Hersteller bietet das beste Preis-Leistungsverhältnis?
  • Welche Fehlerquellen in Haushalten bestehen, die einem Roboter die Arbeit erschweren?
  • Wie einfach ist die Bedienung und Pflege eines Serviceroboters?
  • Welche Möglichkeiten habe ich, den Defekt an meinem Gerät zu beheben?

Oder falls Sie sich einfach nur brennend für das Thema Servicerobotik interessieren sollten …

… hier sind Sie richtig!

KAENI
2020 © KAENI | Blog zum Schwerpunktthema Servicerobotik

Gib dein Suchwort ein und drücke Enter.

Close

Kaffeekasse

Verleihen Sie meiner Großhirnrinde einen ordentlichen Schub mittels dopaminerger Stimulanzien, freigesetzt durch den Konsum eines Tässchens des so delikaten, schwarzen Goldes.

Frei nach dem Motto "Kaffee erreicht Stellen, da gelangt die Motivation niemals hin!" freue ich mich über eine kleine Zuwendung und danke im Voraus!